Kickstarter geht sehr streng R50

Begonnen von esox000, 02 Februar 2009, 11:21:47

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esox000

Servus kleine aber feine Zweizylindergemeinde  ;)

jetzt muss ich euch noch was fragen.

Ab und zu ist es so, dass beim wegkicken der Kickstarter sehr schwer geht. Aber nur von ganz oben weg. Ich geh dann oft her, um nichts kaputt zu machen, und zieh die Kupplung um den Kickstarter etwas weiter nach unten zu bekommen.

Dann funktioniert es einwandfrei. Liegt das an der Kompression? an den gerade öffnenden Ventilen? Fehlende Hebelwirkung? Oder ist da was defekt?

Danke.

Gruß,
Johannes





klaus wg

#1
Aus der Ferne noch schwer zu beantworten, was Du unter "sehr schwer" verstehst.

Die Kompression ist vor dem OT natürlich hoch, aber das sollte von einem normalgewichtigen Menschen leistbar sein.
Anders sieht es aus, wenn die Verzahnung des Kickstarters im Getriebeinneren schon etwas angenagt ist, dann kann Zahnspitze auf Zahnspitze greifen, d.h. es geht schwerer und knackt anschließend, bis die Zahnräder normal ineinander greifen.
Ferner: bei den derzeitigen Außentemperaturen wird auch manches Öl wie Honig, d.h. alles fühlt sich zäher an.

Normalerweise läuft der Gesamtkickstartermechanismus aber leicht, d.h. er muss auch problemlos aus jeder Stellung zurückschnappen.

k.

rolf.soler

Hatte dasselbe (?) Problem soeben bei meiner R27. Da ist ungefähr jedes zweite Mal der Kickstarter angestanden, also hat irgendwie nicht eingegriffen, stand wohl Zahn auf Zahn. Mit ein paar Mal brutal drauftreten ists dann (fast) immer doch gegangen (selten mal musste ich einen Gang einlegen und ein paar Zentimeter schieben), war aber nicht wirklich befriedigend; auch ist der Kickstarterhebel nicht immer auf Anhieb wieder raufgesprungen. Nun musste ich sowieso das Getriebe öffnen aus anderem Grund, und habe gefunden, dass auf der Antriebswelle die Anlaufscheibe über dem Gegenrad zum Kickstarter verklemmt und verbogen war; auch der Rätschenmechanismus hat deshalb nicht richtig funktioniert, die Zahnscheiben kamen nicht genug weit auseinander. Die abgesetzte Passcheibe zum Lager fehlte...Anlaufscheibe und Feder rausgenommen, Scheibe flachgeklopft, am Innendurchmesser ein bisschen rundumgefeilt bis sie schön auf der Welle glitt, Feder etwas gestreckt, Passcheibe eingebaut, alles zusammengebaut und nun keinerlei Problem mehr; Starter greift jedesmal schön sanft ein und springt zurück.
Kurz gesagt: Ja, es kann ein Problem im Getriebe drin sein...
Ich würde zuerst aber mal das Getriebe mit Diesel durchspülen (füllen, stehenlassen und mehrmals durchdrehen mit Starter  - oder mit dem Motor ganz kurz ! Diesel ist auch Oel, aber ein wenig dünnes...), ablassen, ev. 2-3 x das Ganze, dann Oel einfüllen SAE 30 oder auch 15-40 und schauen obs besser ist.
Wenn nicht, entscheiden ob Du damit leben kannst bis Du mal das Getriebe bei Gelegenheit öffnest....

rolf

Hallo Johannes,
wenn ich das richtig versteh klemmt der Kickstarter manchmal wenn du anfangen willst zu treten...er rührt sich dann nicht die Bohne?!

Das habe ich auch...kann das sein was RolfII beschreibt....kann aber auch ganz normal sein ...wie Klaus beschreibt.
Ich mache es genauso wie du...Kupplung ziehen, Kickstarter etwas nach unten treten (so das nicht mehr Zahn auf Zahn) ...kupplung loslassen...das wars...so fahre ich schon seit Jahren...wenn (!) es denn mal passiert...so alle 50mal kicken.
Rolf

rolf.soler

bei mir wars halt jedes 2. Mal...aber trotzdem hätt ich das Getriebe allein deswegen ws. nicht ausgebaut + aufgemacht, nur wenn ich grad nichts zu tun hätte (also nie).
.. ;D

esox000

#5
Hallo,

danke für die Hilfe. Also bei mir ist es wie Rolf schreibt nur am Anfang so - zurück geht er einwandfrei. Es kommt auch nur alle 10 bis 15 mal vor. Ich werds vorerst so lassen. Der Tipp mir dem Diesel hört sich aber nicht schlecht an. Das werde ich beim nächsten Getriebeölwechsel mal machen.

Gruß,
esox000

edit: Jetzt muss ich aber mal ganz blöd fragen. Ihr habt gerade von einem 30er Öl geschrieben - jetzt war ich skeptisch und hab grad in 1000 Tricks... nachgeschaut. Da steht auch dass man 30 Motoröl fürs Getriebe nehmen soll... Jetzt bin ich aber baff.
Nehmt ihr fürn Motor ein 40er oder ein 50er?

rolf.soler

#6
Nein, ich kippe überall Baumarktöl 15W-40 rein. Dafür werde ich jetzt ws. fertiggemacht...
Die Oelsdiskussion ist uralt...schau mal die threads im Einzylnderforum an.
Offiziell gehört in den Motor im Sommer SAE 40, im Winter SAE 20 Einbereichsöl rein, ins Getriebe auch Motorenöl, in die Schwinge und den Hinterradantrieb ganzjährig SAE 40 Motorenöl. Um das etwas zu vereinfachen kann man ganzjährig + überall SAE 30 nehmen.
Nur sind Einbereichsöle heute schwierig zu bekommen, oder dann sauteuer als Classic- oder Oldtimeröl. Wobei Classic oder Oldtimer leider immer noch nicht heisst, dass es ein Oel ohne Detergentien ist, und genau das wäre wichtig. In modernen Oelen sind immer Detergentien drin, die halten den Dreck + Russ + Abrieb in der Schwebe und das Zeugs wird vom Oelfilter rausgefiltert. Früher hatten die Motoren keine Oelfilter und die Oele keine Detergentien, sodass sich der Dreck auf dem Boden der Oelwanne / des Getriebes ansammelte, wo man ihn ablassen konnte, ab und zu die Oelwanne reinigen,so alle 5000-10'000 km. Mit Detergentien aber ohne Oelfilter pumpst Du den Dreck ständig durch den ganzen Motor, Zylinderkopf usw. Theoretisch. In der Praxis ist es so, dass soooo viel Dreck auch wieder nicht im Oel gelöst ist. Man kann also ein modernes Oel nehmen, muss es aber relativ häufig wechseln, alle 1500 km ist schon angesagt.  Wenn schon, dann aber das billigste ! je billiger das Oel, desto weniger synthetisch + weniger Additive die man nicht braucht und die u.U. schädlich sein können für alte Motore, s.unten. Wenn noch draufsteht "mineralisch" umso besser.
Die Additive, die aus einem Ein- ein Mehrbereichsoel machen (also SAE 15W-40 oder 20W-50 statt SAE 20, SAE 40 usw. sind eigentlich egal. Wichtiger als Einbereich wäre Nicht-Detergentien-enthaltend...steht fast nie drauf. Es gibt solche Spezialöle (z.B. Midlands, Millers Oil, Castrol...), kosten aber mindestens das Dreifache.
Eine gute günstige Lösung wäre Kompressorenöl, das ist in der Regel Einbereich und ohne Detergentien. Die kriegt man oft nur in grösseren Gebinden (20l, 60 l, oder ganze Fässer...), Viskosität wird in ISO angegeben, SAE 20 = ISO 68, SAE 30 = ISO 100, SAE 40 = ISO 150.
Ich wollte mir schon immer mal ein Fässchen besorgen für meine 3 Mopeds, bei 10-15'000 k/Jahr wechsel ich schon 6-10x/Jahr. Ist aber nicht so an der Tankstelle zu kriegen und die Oelhändler wollen nur die Garagen / Firmen beliefern...ich schaffs dann mal, inzwischen wie gesagt: Baumarktöl 15W-40 zu 2 €/l alle 1500 km wechseln; nach Arbeit am Motor/Zylinder/Kolben oder im Getriebe natürlich vorher.
Was Du NICHT machen solltest, ist ein modernes Getriebeoel ins Getriebe oder sonstwohin zu kippen, sicher nicht GL-5, wenn schon dann GL-3, ev. noch GL-4
Die enthalten noch viel mehr Additive, und einige davon sollen Buntmetalle angreifen können (Bronzebuchsen, Leerlaufkontaktfeder). Da ist einzelnen schon ein giftgrünes schäumendes Gemisch rausgelaufen beim nächsten Wechsel. Nimm einfach Motorenöl. Wenn Du Getriebeöl drin hast, lass es besser früher als später ab...

klaus wg

Zitat von: rolf.soler am 03 Februar 2009, 22:14:45
.... Dafür werde ich jetzt ws. fertiggemacht...
Die Oeldiskussion ist uralt...schau mal die threads im Einzylinderforum an.

Ich schließe mich meinem Vorredner in Gänze an  8).

Johannes, noch ein Tipp: oben in der Rubrikleiste findest Du unter TIPPS die HANDBÜCHER, dort auch die Ersatzteilliste der R50. Druck Dir die mal aus, denn aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es beim Reparieren hilfreich ist, wenn man anhand der Explosionszeichnungen sieht, wo welches Teil hingehört und sich vorstellen kann, wie die Teile zusammenwirken. Auch vereinfacht es manchmal die online-Diskussion, wenn man sein Problem anhand der Teilenummer einer Explosionszeichnung näher erläutern kann.

k.

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