Ventilspiel Auslass weg

Begonnen von kayo, 29 September 2023, 12:27:30

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

kayo

Moin in die Runde!

Bei meiner R 60/2 hat sich nach einer schönen 250 km Tour plötzlich die Kompression des linken Zylinders verflüchtigt nachdem die Fahrt eine reine Freude war. Allerdings endete sie mit Rennmotornachgebrabbel und Startschwierigkeiten. Komischerweise hatte sich die Leerlaufdüse heraus geschraubt bei der Erstuntersuchung.
Dann festgestellt, dass das Ventilspiel des linken Auslassventils mit fast 2/10 negativ war, also schloss es nicht mehr. Alle anderen waren normal. Also Zylinderkopf zum ersten Mal seit 2008 ab und siehe:
Die Zylinderkopfdichtung mit den Silikonringen und 60 Nm Anzugsmoment hatte ich damals verbaut
. Die war auch noch dicht, aber die eine Stehhülse des Kipphebels hatte sich abgesenkt um die zwei Zehntel. Also Scheibe untergelegt, Ventile eingeschliffen und nun rennt sie wieder. Wie das nun so plötzlich passiert ist? Auf alle Fälle ist jetzt die altbewährte Dichtung drin und kommt auch auf die rechte Seite. Sind übrigens noch die Zylinderköpfe mit Kurzgewinde, also kein Butterhead.
Kennt jemand dieses Phänomen?

Grüße von der Küste!
Kay




Elefantentreiber

Hallo Kay,

Butterhead sind kurz Gewinde Köpfe.

Wie kommt man darauf 60Nm zu nehmen, weil das jemand aus FFM das mal gesagt haben soll?



Zündapp´s sind immer noch die besseren Boxer

cledrera

(Frag Dr. Stefan M. Sommer)

Wenn du nur 38 Nm nimmst, kann das Silikon mangels Pressung wandern.
Silikonpfropfen im Ölkanal hatten wir schon (Einzylinderforum).

Ich halte von diesen Dichtungen nichts.

rolf

Herr Sommer,
das entscheidende ist das das Silikon erst bei (ca,) 40 so zusammen gedrückt wird, das erst ab da die eigentliche Dichtung dichtet

Kees

Zitat von: Elefantentreiber am 29 September 2023, 12:39:12Butterhead sind kurz Gewinde Köpfe.


Genauer gesagt, es sind die Kurzgewinde Köpfe der 60-er Jahren. Damals würde das Alu geändert, neue Umweltverordnungen, dadurch wurde es butterweich. Die Langgewinde Köpfe hatten bessere Hitzeableitung und wahrscheinlich auch wieder besseres Alu.


mz-henni

Servus, ich lese immer mal wieder mit Interesse über diese "Silikonpfropfendichtung"...Ich hab mir das Ding jetzt im Ulis Shop mal angeschaut, dort wird ein Drehmoment von "nicht weniger als 50nm" zur Montage angegeben.

Nun die Frage eines Nicht-Technikers: Die Konstruktion der Dichtung entspricht meines Erachtens jener der späteren 2V Modelle ab /5. Dort dichtet diese Dichtung mit 32 bis 35nm völlig unauffällig und zuverlässig..Warum soll das bei den rollengelagerten Motoren nicht so sein? Übersehe ich etwas, ist durch das die kleinere Dichtfläche die Flächenpressung geringer?

Ich würde mich sträuben, grade bei dieser "heiklen" Konstruktion der Ständerhülsen, die sich ins Alu des Kopfes drücken, da etwas zu verbauen, was ein dermassen höheres Anzugsmoment vorraussetzt ???

Gruß, Hendrik

Elefantentreiber

Meiner Meinung nach geht es nur um die Qualität dieser Dichtungen und der Inhaber einer Firma hat dann gerne technisch unqualifizierte Montageanweisungen erteilt.

Wenn undicht und nicht mit xyz Nm angezogen war der Kunde der Dumme.

Oder es lag am ÖL
Zündapp´s sind immer noch die besseren Boxer

51Chop

Ich habe in meinem Leben einige Motoren überholt, Einzylinder, Zweizylinder , Dreizylinder und zahllose Vierzylinder. 60NM habe ich bislang noch nie als Vorgabe vorgefunden, immer und ausnahmslos um die 40 +-

Was 60NM sollen, erschließt sich mir nicht, schon gar nicht bei Oldtimern. ???  ???
Gruß
Amir

Chrome dont´t bring you Home

Q-Michael

Wenn die Köpfe gerade sind, dann gehen auch 40Nm. Allerdings habe ich bei 50 auch keine Angst

rolf

ich ja....ich habe dann Angst die Köpfe krumm zu ziehen....ich ziehe sie immer mit ca 35 Nm an

omenerer

Hallo,
ich habe hier ebenfalls gerade Köpfe in der Überarbeitung, dort haben sich die Ständerhülsen in die Sacklochbohrung eingearbeitet, daran erkenntlich, dass mittig bereits ein, sagen wir mal 5/10 hoher Grat entstanden ist. Ist mir bislang so noch nie aufgefallen.
Wie ist denn hier die Lehrmeinung, alle Bohrungen auf gleiches Tiefenmaß ausspindeln, oder nur entgraten, Ständerhülsen rein und falls selbige oben nicht planparallel sind überschleifen?
Gruß Jochen

Kees

Ich glaube die Lehrmeinung ist Unterlegscheiben unter die Kiphebel zu verwenden. Jedenfalls gibt es die in verschiedene Massen von Rabenbauer und Salis.

Elefantentreiber

Normal kommen die Scheiben unter die Ständerhülsen damit die bei der Kipphebel Demontage nicht immer raus und weg fallen.



Zitat von: Kees am 05 Oktober 2023, 10:00:45Ich glaube die Lehrmeinung ist Unterlegscheiben unter die Kiphebel zu verwenden. Jedenfalls gibt es die in verschiedene Massen von Rabenbauer und Salis.
Zündapp´s sind immer noch die besseren Boxer

Q-Michael

Zitat von: Elefantentreiber am 05 Oktober 2023, 18:19:42Normal kommen die Scheiben unter die Ständerhülsen damit die bei der Kipphebel Demontage nicht immer raus und weg fallen.




Wie macht man die Ständer-Hülsen raus? Unten ist das ja mit viel Ölkohle so richtig verklebt.

Elefantentreiber

Hallo Michael,

warm machen raus ziehen.

Das haben die "guten" Instandsetzer übrigens immer gemacht, a. schlummert da unten viel Dreck und Unrat und b.
zu einer guten Überholung gehört eben auch das einmessen der Ständerhülsen.

Das wird leider gerade alles grottenschlecht oder man macht das eben selber.

Gruß
Patrick

Zitat von: Q-Michael am 06 Oktober 2023, 08:04:37Wie macht man die Ständer-Hülsen raus? Unten ist das ja mit viel Ölkohle so richtig verklebt.
Zündapp´s sind immer noch die besseren Boxer

Q-Michael

Meinst du mit einmessen, das die alle gleich hoch sind , wenn sie drinstecken ?
Vg Michael

Elefantentreiber

Genau das

Zitat von: Q-Michael am 06 Oktober 2023, 10:48:31Meinst du mit einmessen, das die alle gleich hoch sind , wenn sie drinstecken ?
Vg Michael
Zündapp´s sind immer noch die besseren Boxer

Elefantentreiber

Ich hatte gerade einen R68/69 Motor hier, wunderbar überholte und gestrahlte Zyl.-Köpfe.

Im Motor unerklärliche Rückstände vom strahlen, der wurde selber aber nicht gestrahlt.

Ich musste nicht lange suchen, die Rückstände klebten zu Hauf an der Ölkohle unten an den  Ständerhülsen.

Zündapp´s sind immer noch die besseren Boxer

51Chop

Mir ist schleierhaft, wieso du das siehst und der Strahlbetrieb, der das täglich macht, nicht.
Aus dem Grund lasse ich gar nichts strahlen, lieber dreckig lassen oder manuell reinigen. Auch wenn es sicherlich noch gewissenhafte Betriebe gibt, aber die Zuverlässigkeit heutzutage lässt doch merklich ab und man bekommt nur noch schei..e für viel Geld.
Gruß
Amir

Chrome dont´t bring you Home

Q-Michael

Ich strahle selbst und baue die Dinger vorher aus

Elefantentreiber

Ist doch ganz einfach, aus Erfahrung. Ich kenne diese Versteckten Ecken.

Strahle ja selber und wenn man trotzdem vermeintlich sorgfältiger Reinigung Wochen später Strahlrückstände auf der Werkbank findet, dann sieht man nach.

Und es ist schon verblüffend wie viele versteckte Ecken und Kanten es gibt.

Und das mit den Ständerhülsen ist schon link.

Und der Strahlbetrieb, da haben in der Regel nur Mindestlohn Menschen Deine Teile in der Hand.
Da würde ich nicht ganz so viel auf den "Fachbetrieb" geben.


Zitat von: 51Chop am 06 Oktober 2023, 18:56:48Mir ist schleierhaft, wieso du das siehst und der Strahlbetrieb, der das täglich macht, nicht.
Aus dem Grund lasse ich gar nichts strahlen, lieber dreckig lassen oder manuell reinigen. Auch wenn es sicherlich noch gewissenhafte Betriebe gibt, aber die Zuverlässigkeit heutzutage lässt doch merklich ab und man bekommt nur noch schei..e für viel Geld.
Zündapp´s sind immer noch die besseren Boxer

51Chop

Das gemeine an den meisten Strahlmedien ist ja, dass sie mit Flüssigkeit, egal welche (Öl, Sprit etc..) zu einem klebrigen Klumpen werden (ähnlich Katzenstreu), der unter Umständen auch nach mehrmaligen Reinigen gar nicht ab geht und sich erst allmählich im Betrieb löst.
Ich sage mal, wenn man das Strahlen in 100 Zeiteinheiten einteilt, fallen mit Sicherheit 80 auf die Reinigung, Gewindenachschneiden (auch wenn Schrauben drin steckten), Ecken auskratzen etc etc..

Für Teile, wo sich viel dreht (z.B. einem Motor), habe ich mir das abgwöhnt zu strahlen und bin zum bekennenden Patina Lover geworden. ;D  ;D
Gruß
Amir

Chrome dont´t bring you Home

Elefantentreiber

Zumindest beim trocken strahlen keine Stehbolzen etc. drin lassen,
die Rückstände verkeilen sich zwischen Bolzen und Gewinde und beim raus drehen beschädigt man dieses.

Das sieht beim Nassstrahlen, wo zum Beispiel das Stahlmittel nicht zerplatzt bzw. durch das viele Wasser direkt wieder weg gespült wird, anders aus.

Eigenwerbung an:

https://www.krad-kultur.de/werkstatt-bmw-boxer-2ventiler-koeln-bonn/nassstrahlen-mit-glasperlen-bonn-niederkassel-troisdorf-koeln-oberflaechen-veredelung-reinigung-aluminium
Zündapp´s sind immer noch die besseren Boxer

Q-Michael

Wenn ich trocken gestrahlt habe, dann ist sogar danach in den Sacklöchern Strahlgut drin, wenn vorher ein Bolzen drin war. Das strahlgut kommt irgendwie an dem Gewinde vorbei. ist es beim Nassstrahlen auch der Fall? Hast du mal an den Zylinderkopf in dem Bild den Stehbolzen raus gedreht? Vg Michael

motoclub

Bei jedem Kopf, den ich bisher in Händen hatte, waren die Zylinderkopfschrauben 'irgendwie schwer' zu drehen. Bei Jedem! Das entsteht durch Material, welches unter den Kipphebelhülsen einfach in den Kanal gedrückt wird.

Das kann man einfach entfernen, und dann hat man auch wieder Gefühl beim reindrehen der Schrauben.

Dadurch stehen die Kipphebel natürlich immer ein wenig schräg, weil die Ständerhülsen ja nicht gleichmäßig reingehen. Und wer die Köpfe mit 50 oder 60 Nm anknallt, sollte sich nicht wundern, wenn er dabei zuschauen kann, wie der Kanal enger wird ...
Viele Grüße
Thomas

omenerer

Hallo,
herzlichen Dank für Eure Informationen dazu. Der aufstehende Grat war in einem Kopf sogar schätzungsweise 1,5mm hoch, das Sackloch um diesen Betrag tiefer. Ja, dieser Grat verengt die Bohrung für die Zylinderkopfschrauben. Sicherlich nicht hilfreich beim Axialspiel der Kipphebel.
Weiß vielleicht jemand das Sollmaß, wieviel die Ständerhülsen über der Dichtfläche zu den Zylinderkopfdeckeln überstehen sollen.
Und Scheiben im Zehntelmaß gibt es bei RB? Ich rufe am besten nachher mal an.
Gruß Jochen

Elefantentreiber

In dem Fall waren die Stehbolzen drin, aber nur für dieses Foto.

Ich drehe schon lange immer alles raus.

Zitat von: Q-Michael am 10 Oktober 2023, 07:39:19Wenn ich trocken gestrahlt habe, dann ist sogar danach in den Sacklöchern Strahlgut drin, wenn vorher ein Bolzen drin war. Das strahlgut kommt irgendwie an dem Gewinde vorbei. ist es beim Nassstrahlen auch der Fall? Hast du mal an den Zylinderkopf in dem Bild den Stehbolzen raus gedreht? Vg Michael
Zündapp´s sind immer noch die besseren Boxer

omenerer

Hm, der Kollege vom Lager in Waldkirchen wusste von keinen Scheiben für unter die Ständerhülsen. ??

Q-Michael

Zitat von: omenerer am 10 Oktober 2023, 15:25:37Hm, der Kollege vom Lager in Waldkirchen wusste von keinen Scheiben für unter die Ständerhülsen. ??

Die sind das. Ich hab die noch oben drauf und irgendwann kommen die halt mal drunter


https://www.ulismotorradladen.de/artikeldetails/Distanzscheibe-KipphBock-R25-69S-DIN988-PS.aspx

omenerer

Alles klar Michael,
eine Auswahl Passscheiben DIN988 11x17 sind bestellt.
Das gesuchte Abstandsmaß liegt bei rund 7mm
Grüße Jochen

Hauptmenü

Startseite Baureihe Vergleichsliste Specials Anleitungen & Bücher

Presse & Wissen

Historisches Liste der BMW Modelle Bauzeiten & Stückzahlen Prospekte & Plakate Presseberichte

Tipps & Service

Tipps Händler Dienstleister Märkte & Museen Verschleißteile & Werkzeuge

Foren & Literatur

Bildtafel-Suche Forum: Einzylinder Bildergalerie Servicedaten Handbücher

Allgemeine Infos

Kontakt Sitemap Glossar Impressum Bildtafelsuche