"klackende" Geräusche last- & temperaturabh. im unteren & mittleren Drehzahlber.

Begonnen von Henri, 04 Oktober 2005, 13:42:42

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Henri

Hallo,

seit einiger Zeit (ca. 500 km) macht der Motor meiner R51/3 ein klackendes Geräusch auf der rechten Seite. Da es sich nicht wirklich bedrohlich anhört und schleichend stärker wird, habe ich es bis jetzt ignoriert. Es ist nun aber nicht zu überhören und es wird Winter (Zeit zum Schrauben).

Es tritt im unteren und mittleren Drehzahlbereich auf, wird unter Last lauter (Bergauf beschleunigen) bzw. geht weg (Bergab Gas zurücknehmen), und ausserdem gibt es eine Temperaturabhängigkeit: bei 90°C Öltemperatur tritt es nur leise auf, bei kaltem Motor ist es am lautesten.

Das Ventilspiel ist nach Handbuch eingestellt, das Geräusch ist eindeutig mechanisch und kommt aus der rechten Seite des Motors. Der Motor wurde vor 17.000 km generalüberholt und läuft sonst wie eine "1" und hat (gefühlsmässig) auch noch alle PS.

Hat jemand eine Idee, was das sein könnte ? Gibt es typische Schadensfälle ?

Vielen Dank und Grüsse,

Henri







Ölfuß

Hallo Henri,

Was es genau ist, kann ich Dir zwar jetzt auch nicht sagen, aber bei meiner 51/3 beobachte ich schon etwas länger (seit ca 3000km) auch so ein "Rasseln oder Hämmern" ebenfalls von rechts.

Es hört sich an, wie wenn ein Ventil zu viel Spiel hätte, oder der Kipphebel axial gegen den Lagerbock schlägt. Und dann verschwindet das Geräusch auch wieder.

Aber weder im Öl (bzw.-sumpf) noch in den Köpfen hab ich bis jetzt was auffälliges gefunden. Die eingestellten Werte passen.

An der Leistung ist auch nix zu bemängeln (wird schon flott bewegt!)

Würde mich auch interessieren, was das sein kann???

Frohes Grübeln...

Ölfuß
Was der Fuß nicht startet, soll die Hand nicht lenken!

Peter

Hallo Ölfuß, Henri,
ich habe auch vor kurzem leichte Geräusche gehört, vor allem unter Last. ursache war ein lockere Sternenmutter am Auspuffkrümmer. optisch habe ich nix gesehen, aber es waren 2 volle umdrehungen mit dem Sternenmutterschlüßel möglich. dann war sie weider fest und ein Klappergeräusch weniger. bei dem anderen Klappergeräusch, hört sich eher wie Klingeln an, habe ich den Verdacht, daß es der Schieber sein kann. Nach einem Tausch der Schieber von rechts nach links und Neusynchronisation der Vergaser, kommt das Geräusch jetzt von rechts anstatt von links. ich werde mal den Schieber erneuern und dann berichten, ob es danach weg ist!
Gruß Peter

Jochen

Hallo Henri,
Ich denke am sichersten ist es, wenn du einen langen Winterabend nutzt und den Kopf +Zylinder abnimmst. Vielleicht ist ein Ventilsitzlocker, oder ein Pleuellager, oder oder.

Meiner Erfahrung nach kommt man bei mechanischen Geräuschen nicht umhin mal etwas aufzuschrauben.

Gruß
Jochen

Henri

Hallo,

vielen Dank für die vielen Rückmeldungen !

@Ölfuß: so würde ich es auch beschreiben

@Peter: habe schon alle möglichen Schrauben festgezogen und habe versucht das Geräusch mit dem Stethoskop zu orten, es entstand aber unter Last – daher nichts gehört.

@Jochen: habe Rat befolgt

Nach VETERAMA, einer langen Dienstreise und letzten schönen Wochenenden im Odenwald bin ich nun endlich dazu gekommen, Zylinderkopf, Zylinder und Kolben abzubauen. Die Ventilführungen im Kopf waren nicht locker, aber sehr einfach herauszudrücken. Im Brennraum waren Ölrückstände, die Kolbenringe hatten viel Spiel.

Auf der linken Seite kann man den Kolbenbolzen mit etwas Kraft mit den Fingern in das Pleuelauge schieben, auf der rechten Seite braucht man keine Kraft und der Kolbenbolzen kann etwas um den Mittelpunkt des Pleuelauges gedreht werden. Meines Wissens nach ist etwas Spiel erlaubt. Ich weiß aber nicht wie ich das messen soll ?
Die Pleuel selber haben etwas Seitenspiel (wie es auch sein muss) in Pleuelrichtung auf Kurbelwelle konnte ich kein Spiel feststellen.

Offensichtlich stimmte die Angabe des Verkäufers nicht, dass der Motor vor 17.000 km überholt wurde, es waren erheblich mehr km.

Nun bin ich am Überlegen, ob der Motor komplett überholt wird, oder überholte Zylinder, neue Kolben & überholter Zylinderkopf wieder eingebaut werden – was meint Ihr ?

Viele Grüsse,

Henri

rolf

Die ventilführungen waren leicht raus zu drücken??
Im kalten Zustand?
Warum hast du sie rausgedrückt?
und womit, mit der hand?
gruß
Rolf

Henri

Hallo Rolf,

Jau, war mit den Teilen (Zylinder, Zylinderköpfe & Kolben) beim Motorinstandsetzer. Er hat sie mit einem Lufthammer im kalten Zustand herausgedrückt, auf der niedrigsten Stufe habe es flupp gemacht, und sie wären draußen gewesen.

Wollte die Teile begutachten lassen, die Zylinderwände hatten keine Riefen oder andere Auffälligkeiten, aber eine leichte (fühlbare) Wulst am oberen Rand. Habe dann entschieden die Teile überholen zu lassen und neue Kolben (KS) einzubauen.

Was meinst Du Risiko eingehen und einfach zusammenbauen oder auch KW überholen lassen (also komplett) ?

Grüsse,

Henri

rolf

H.H.
also Zylinder und Kolben hätte ich messen lassen, gerade fühlbare Kante am oberen Umkehrpunkt ist eigentlich nicht schlimm, da meistens auch(!) Ölkohle sich da ablagert.
KW? Tja, ist so eine Frage,.... wenn sie noch gut ist, nicht ;D
Lass sie doch von den (hoffentlich) Motorenspezi mal anschauen (voller Hoffnung das er Objektiv ist),
wie sehen denn die Schleuderbleche aus, wieviel dreck ist da drin?
Die würde ich sowieso kontrollieren wenn du nicht weisst wieviel die KW runter hat.
Gruß
Rolf

rolf

Ach ja , Alzheimer.
Dieser Lufthammer sagt mir nicht viel (also was den ausgeübten Druck angeht)
Führungen austauschen ist aber eigentlich immer eine gute Idee, die halten meistens nie so lange.

Henri

Hallo Rolf,

Vielen Dank für Deine Anregungen, habe heute versucht mir die Schleuderbleche anzusehen - konnte aber nicht über die Wulst sehen, weder am vorderen noch am hinteren. Gibt es irgendeinen Trick um über die Zylinderöffnungen in die Schleuderbleche zu sehen oder den Sodderfüllgrad zu erkennen ?

Habe dann nochmals Spiel des Kolbenbolzen im Pleuelauge ausprobiert. Nach dem Herausziehen habe ich gesehen (ist mir jetzt zum ersten Mal aufgefallen), dass das Pleuelaugenlager ca. 1 mm herausgeschoben war. Ich konnte es mit dem Finger (diesmal) herausdrücken. Es war gespalten (??) Habe unten Foto angehängt.

Kann man mit eingebauter KW ein neues Pleuellager einpressen oder muss alles heraus ?  Wenn es machbar ist würde ich es erstmal wieder zusammenbauen und ausprobieren. Braucht man eigentlich jedesmal neue Zylinderkopf-/Zylinderfussdichtungen ?

Zu dem Motorinstandsetzer habe ich Vertrauen (er hat wohl auch ein gute Auftragslage im Moment) - zu dem Verkäufer des Motorrades eher weniger (heute).

Viele Grüsse,

Henri




guest456

Hallo,
ein geschlitztes Lager gibt es an dieser Stelle normal nicht.
Du solltest für dich entscheiden, wieviel km du mit der BMW fährst.
Bei <1000km würde ich ein neues Lager einpressen und nach dem Einpressen mit der Handreibahle ausreiben. - Hab ich auch schon gemacht, viele tausend km später, war aber einseitiger Verschleiss an der Zyl-wand zu sehen, deshalb nur bei Verwendung der alten Kolben/Zyl.
Wenn der Motor, wie du sagtest wie eine 1 läuft und auch nicht mehr wie einen Liter Öl auf 1000km braucht, kannst Du die Kolben /Zyl auch noch eine Weile fahren.

Wenn Du es richtig machen willst, dann KW raus, Ölbleche säubern, Pleuel neu lagern usw.

Schleuderbleche kann man nur bei mehr oder weniger ausgebauter KW begutachten.
Ventilführungen neu einpressen (lassen).
Dichtungen alle neu machen. - Du ärgerst dich sonst nur

Jochen

rolf

da kann ich Jochen nur Recht geben, bis auf daS SELBER AUSREIBEN.
Normalerweise brauchst du dazu eine etwas aufwendige Apparatur um das Pleuelauge auch wirklich rechtwinklig zur KW auszureiben, ansonsten fängt der kolben an zu "schrauben".
Ganz im Ernst, wenn da schon soviel Murks ist wie deine geschlitzte Pleuelaugenbuchse....
ich würde alles neu machen (lassen).
gebrauchte Dichtungen.... Fuß kann man (wenn sie vorher dicht war und man dichtungsmasse verwendet, ich würde aber trotzdem eine neue nehmen, spätestens bei deiner KW Überholung+Kopf+lager reden wir hier über 2x2€),
Deckel ja,
Kopf nein.

Koöben und zylinder lässt du durchmessen, wenn Laufspiel unter (gesamt)0.10mm...einfach nachhonen lassen und neue Ringe + Kolbenbolzensicherungen (IMMER NEU!) spendieren.
Du kannst auch gerne anrufen
040-7402617 privat , abends ab 19,30

Henri

Hallo Rolf, hallo Jochen,

vielen Dank für die Tips ! Mittlerweile denke ich auch, es ist besser den Motor komplett zu überholen, es sind zuviel Unwägbarkeiten, so dass der Aufwand für Stückwerk am Ende zu hoch ist - ist ja nun auch nicht die Jahreszeit zum Fahren. Ich werde alles abbauen und den Rumpfmotor, also Gehäuse mit eingebauter Nocken- und Kurbelwelle zum Überholen geben. Der Aus- und Wiedereinbau der KW ist wohl sehr trickreich, Gehäuseaufwärmen etc. – meine vor 25 Jahren angeeigneten praktischen Kenntnisse des Käfermotors (3x komplett auseinander genommen) reichen wohl nicht.

Der Motorinstandsetzer hat die Zylinder auf das nächste Maß aufgebohrt und gehohnt, in die Zylinderköpfe hat er neue (Übermaß-) Ventilführungen eingebaut und Ventilsitze nachgefräst und neue KS-Kolben mit Ringen - die Kosten entsprachen in etwa denen, die die bekannten Oldtimer-BMW-Teile-Händler in ihren Listen stehen haben.

@Rolf: Vielen Dank, auf das freundliche Angebot anzurufen komme ich gerne zurück, wenn ich auf Schwierigkeiten beim Ab- oder Aufbau komme.

Viele Grüsse,

Henri

Henri

Hallo,

leider kam mir ein 1-jähriger Auslandsaufenthalt dazwischen, der das Projekt etwas verzögert hat. Motor wurde über Weihnachten 2005 überholt und in dem Zuge auf 600 ccm umgebaut, weil es sich einfach angeboten hat. An dieser Stelle Herzlichen Dank an Rolf für die vielen guten Tipps und speziell für die Einstellhilfe an Pfingsten (!) – es lag wirklich an der Länge der Bowdenzüge (peinlich...).

Im Sommer leider Reparatur der Vordergabel, daher auch nur kurz um Block gefahren. Aber am letzten Sonntag – Sonnenschein / 14°C – sie ist einfach herrlich gefahren.

Damit möchte ich nun das Thema beenden. Vielen Dank für die Zuschriften.

Grüsse von der Bergstrasse,

Henri

rolf

Na Henri,
willkommen im (noch) talibanfreien Lande.
Schön das sie jetzt fährt.
Schon alle Tanks "anprobiert" ;D ?
Rolf

Henri

Hallo Rolf,

Vielen Dank für den Willkommensgruss im Boxerforum - es tut gut wieder zu Hause zu sein. Über die Erlebnisse kann man ein ganzes Buch schreiben und Abende lang erzählen. Die Familie hat sich sehr gefreut, bin pünktlich am 20.12. wieder nach Hause gekommen.

Nun widme ich mich natürlich auch wieder den BMWs. Die Tanks habe ich schon aus dem Regal geholt. Der Hoske-Gespann-Tank wird wohl eine komplette Restaurierung brauchen, werde morgen mal eine Entlackiererei hier in Mannheim aufsuchen, dann muss ich jemaden finden der die Nadellöcher zulötet und die Schweissnähte vorne abdichtet, Dichtigkeitsprüfung, dann grundieren und lackieren.

Hat jemand eine Idee ? Die aus der Rubrik "Dienstleistungen" vom Forum haben alle abgewunken, als sie die Fotos sahen.

Für den Meiertank muss ich noch einen 16er Benzinhahn besorgen und mir etwas bezüglich dem Anschluss des Verbindungsschlauches zwischen beiden Tankhälften ausdenken (Schraubanschluss M13x1,5 der auf 7 mm - innen - Schlauch geht).

Die Baustelle geht weiter...

Henri



rolf

Hallo Henri,
ruf mich mal an, heute Abend oder so...
beim Meiertank lagen doch die Hähne im Werkzeugfach, oder?
Der Hoske ist undicht? Sicher? Entlacker? der ist doch entlackt, das , was du siehst ist Fertan (Rostschutz)
Rolf

rolf


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