Erfahrung MZB-Zündung

Begonnen von Wolli, 04 August 2011, 09:31:39

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Wolli

Nachdem ich auch schon per PN über meine Erfahrung mit dem MZB-Kram befragt wurde, hier eine Einschätzung von mir:

Da die kontaktgesteuerte originale Magnetzündung bei mir doch mehrere Schwierigkeiten verursachte, in Bezug auf das Startverhalten, entschied ich mich für den Einbau einer elektronischen Zündanlage.
Die originale Zündspule zeigte deutliche Altererscheinungen und reagierte höchstempfindlich auf Luftfeuchtigkeit. Mein Garagenstellplatz kann keine ganzjährige geringe Luftfeuchtigkeit garantieren. Zusätzlich schien das Magnetfeld des Rotors auch nicht mehr das Beste zu sein.
Aufgrund der Umweltbedingungen an meinem Garagenstellplatz habe ich mich nach Abwägung der zu erwartenden Kosten und abschätzbaren Vor- und Nachteile bewußt für eine elektronische Zündung entschieden. In meiner näheren Wahl waren seinerzeit MZB oder Edknet gewesen. Die moderne Lima und die Steuerung durch die Kurbelwelle bedeuteten für mich trotz des höheren Preises der MZB einen höheren Mehrwert.

Ich habe diese Zündung in meine R 51/3 eingebaut. Es ist die Version, bei der sich der Geber auf dem Rotor befindet. Die Nockenwelle wird somit nur mit einem Alustopfen versehen und übernimmt entgegen der Originalausführung keine Funktion mehr für das Betreiben der Zündung.

Den Limaregler habe ich anders als in der Beschreibung nicht unter den Tank an der hinteren Tankverschraubung befestigt, sondern an einem selbstgefertigten Halteblech zusammen mit der Zündungselektronik im Rahmendreieck im Tanktunnel verschraubt.
Der Platz ist zwar knapp im Rahmendreieck, aber wenn man beides nicht stoisch horizontal oder vertikal ausrichtet, dann passen die zwei Bausteine gut rein. Die Luft zum Tanktunnel ist mit ca 5mm ausreichend. Laut MZB hat der Regler eh keinen so hohen Kühlluftbedarf, so das der Luftaustausch im Tanktunnel ausreichen sollte. Bisher hat zumindest alles bestens funktioniert, auch nach längeren Etappen über 200km.

Da man ja eigentlich nur von einer altmodischen auf eine neumodische Magnetzündanlage wechselt und zusätzlich noch eine moderne Lima spendiert bekommt, ändert sich an der Startprozedur nicht viel.
Es ist gegenüber einer Batteriezündung noch immer der Schwung entscheidend für einen ordentlichen Funken. Doch entsteht dieser bei mir nun zuverlässig vom ersten Kick an.
Meine R 51/3 ist so eingestellt, daß ich im Kaltstart ohne Zündung und ohne Choke mit getupften Vergaser zweimal "langsam" die Zylinder spüle, dann Zündung einschalte und ohne Gasgeben mich an OT ranfüssle und auf den letzten 5cm des Kickerwegs diesen mit Schwung niedertrete.
Und der Motor läuft!

Einen Vergleich zu einer guten Originalzündung der R51/3 kann ich nur schwer treffen. Jedoch ist das beschriebene Verhalten der MZB-Zündung wohl auch ohne Vergleich sehr gut und der gängigen Praxis einer Magnetzündung, wie ich sie von anderen Boxern kenne, entsprechend.

Ich muss nun nur noch hoffen,daß ich lange Freude an dieser Anlage haben werde.

Gruß Wolfgang





Peter

Hi Wolfgang,
ich finde deine Beschreibung gut und deine Entscheidung für eine elektronische Zündanlage auch i.O. Ich will an der Stelle nur mal meine Erfahrungen als Ergänzung  beschreiben, quasi als ein anderer Weg, der mit einem gleichen zufriedenstellendem Ergebnis endet. Ich hatte mit der R69 auch sehr häufig Startschwierigkeiten, teilweise waren viele Kicks und manchmal sogar Anschieben erforderlich. Den richtigen Unterbrecherabstand konnte ich nie einstellen, weil die Nocken des Fliehkraftreglers einfach unterschiedlich waren. Also rechts hatte ich zb 0,4 eingestellt, dann waren am anderen Zylinder nur noch 0,25 zu sehen. Diese unterschiedliche Abnutzung der Nocken ist auch ein bekanntes Problem bei allen Boxern.
Ich hatte hier das Glück einen neuwertigen Fliehkraftregler zu bekommen. Zusammen mit neuen Kontakten, neuer Zündspule und neuen Kerzen springt das Bike jetzt nach 4 X Tupfen auf den ersten oder zweiten Kick super an! D.h ich bin jetzt absolut zufrieden mit der originalen Zündanlage, habe aber auch lange gebraucht um dorthin zu kommen  ;)
Gruß Peter

Wolli

Zitat von: Peter am 04 August 2011, 12:08:12
...
Diese unterschiedliche Abnutzung der Nocken ist auch ein bekanntes Problem bei allen Boxern.
...
Na da habe ich wohl Glück gehabt beim Kauf,denn meine R51/3 ist nicht mit diesem Problem belastet gewesen.  ;D Auch die Nockenwelle ist schnurgerade.
Gruß Wolfgang

professor buxus

#3
Hallo,
das Thema elektronische Zündung scheint ja wohl ein ,,Dauerbrenner"
im Forum zu sein.
Ich habe vor ca. 15 Jahren meine R60/2 auf die Zündung von ,,Silent Hektik"
umgerüstet.
Siehe auch meinen älteren Beitrag
Sie arbeitet über die ganzen Jahre störungsfrei.
Anspringen: Kann man getrost den berühmten Kasten Bier für verwetten (meistens).
Je nach Außentemperatur 3 sec. fluten oder den Schieber im Luftfilter schließen, treten, läuft!
Leistung: Ich fahre im Gespannbetrieb mit der Soloübersetzung und komme durchaus damit klar.
Ein Zurückschalten in den ,,Dritten" auf der Autobahn ist auch auf Steigungen nicht nötig.

Gruß Buxus  :)

rolf.soler

Schön dass alles gut läuft....Deine Zündung muss wohl eine Macke gehabt haben, denn die Magnetzündung der Boxer ist sonst genial. Das mit dem ersten Kick anspringen habe ich bei meiner R50 Jhg. 1956 auch, mit einer völlig originalen Lima + Zündanlage inkl. Z-Regler. Nur die Spule ist relativ neu; und der Kondensator und Unterbrecher (um 4 Jahre alt), aber das sind ja Verbrauchsteile

professor buxus

#5
Hallo Rolf,
....hatte sie! .... die Macke!
Sonst hätte ich ganz klar alles beim Alten gelassen. Ich bin auch Deiner Meinung,
dass die Magnetzündung genial ist. Läuft auch ohne Batterie und wird mit
steigender Motordrehzahl immer stärker.
Wenn man bedenkt, dass dieses Teil auf der Nockenwelle sitzt und sich nur
mit halber Drehzahl dreht, ist es ein Wunder, dass bei Kicken überhaupt ein
Funke "induziert" wird.
Die Macke: 7 Hundertstel Schlag an der Nockenwelle! Beim "Klacks" habe ich
irgendwo mal gelesen, dass man dann mit dem Plastikhammer so lange
dagegenkloppen soll, bis es wieder stimmt.
Habe ich ausprobiert, es klappt nur für ein paar Tage.
Jedenfalls habe ich mich mit der Zündeinstellerei in den Wahnsinn gefummelt.
Mit der Elektronik war es einfach und ich konnte endlich fahren.

Gruß
Buxus

Wolli

Zitat von: professor buxus am 06 August 2011, 18:12:49
...
Wenn man bedenkt, dass dieses Teil auf der Nockenwelle sitzt und sich nur
mit halber Drehzahl dreht, ...
Ein weiterer entscheidender Grund warum ich mich für die moderne Magnetzündung von MZB entschieden habe,die mit KW-Drehzahl induziert.
Gruß Wolfgang

rolf

Öhhh....aber doppelt so oft (unnötigerweise)...oder irre ich mich?

professor buxus

Hi,
ich kenn die MZB nicht, aber es wird schon so sein.
Aber bei der Magnetzüngung ist es doch auch so?
Eine Seite "ballert" immer ins Leere.  ;D
Gruß Buxus

Wolli

Zitat von: rolf am 07 August 2011, 11:40:55
Öhhh....aber doppelt so oft (unnötigerweise)...oder irre ich mich?
Ne eine MZB zündet genauso wie die Originale bei jeder KW-Umdrehung einmal in beide Zylinder.
Nur durch die KW-Drehzahl ist die Induktionsgeschwindigkeit höher bei der MZB. Außerdem ist der MZB-Rotor etwas größer als der Originalrotor der Magnetzündung, was die Umfangs- und somit Induktionsgeschwindigkeit nochmals erhöht.
Es gibt bei der MZB-Anlage also durchaus systembedingte Vorteile gegenüber dem Original, die das Entstehen eines Zündfunken erleichtern.
Gruß Wolfgang

rolf

Zitat von: professor buxus am 07 August 2011, 18:00:41
Hi,
ich kenn die MZB nicht, aber es wird schon so sein.
Aber bei der Magnetzüngung ist es doch auch so?
Eine Seite "ballert" immer ins Leere.  ;D
Gruß Buxus


aber halb so oft!

Wolli

Zitat von: rolf am 09 August 2011, 09:20:06

aber halb so oft!
Wieso halb so oft?
Die MZB zündet genauso oft wie die Originalzündung.
MZB hat nur einen Geber auf dem Rotor. Die Originale zwei Nocken auf dem FKR.
Da MZB auf der Kurbelwelle ist und Original auf der Nockenwelle, macht das jeweils ein Zündimpuls pro KW-Drehung.
Nur das MZB halt mit KW-Drehzahl sich dreht und deshalb eine höhere Umfangs-/Induktionsgeschwindigkeit erreicht.
Gruß Wolfgang

rolf

Dann alles zurück...das mit dem einen (!) Nocken/Geber wusste ich nicht!

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