Aufbereitung der Blechteile (Lacksatz)

Begonnen von FJK, 04 April 2011, 22:35:27

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FJK

Hallo zusammen,
bezüglich der Aufarbeitung der Blechteile meiner R51/3 bin ich mir noch nicht sicher wie ich vorgehen werde und würde diese Thema gerne zur Diskussion stellen.
Ziel ist es eine dauerhaft haltbare Lackierung ohne verstecke Rostnester möglichst originalgetreu mit Linierung hinzubekommen. Das Tankinnere sollte zudem E10 tauglich beschichtet werden. 
Zunächst muss die Farbe und der Rost runter. Da gibt es ja mehrere Möglichkeiten wie z.B. Schleifen, Strahlen, Tauchentlacken.
An die verstecken Rostnester ist nicht so einfach ranzukommen. Auch hier gibt es ja wieder mehrere Möglichkeiten. Vernietungen lösen und alles zerlegen. Die Kabelführung im hinteren Schutzblech entfernen. Eine Vorrichtung bauen um das Tankinnere im Gleitschleifverfahren zu reinigen. Oder im Tauchverfahren dem Rost mit Chemischen mittel zu Leibe rücken.
Ist der Rost dann entfernt, sollten die gefährdeten Stellen dauerhaft versiegelt werden. Dies kann z.B. durch Farbe, Verzinnen oder mit chemischen Hilfsmitteln geschehen.
Beim Thema Tankversiegelung scheiden sich offenbar auch die Geister. Dazu kann man im Internet wahre Horrorgeschichten über misslungene Selbstversuche lesen.
Falls die Chance besteht das sich das Ergebnis mit dem angestrebten Ziel decken wird, könnte es ja vielleicht auch sinnvoll sein, all diese Arbeiten an einen Lackierbetrieb zu vergeben.
Ich denke jedes Verfahren und jede Vorgehensweise hat Vor- und Nachteile. Es würde mich sehr freuen wenn ihr über Eure Erfahrungen berichtet.

Gruß Franz-Josef





cledrera

Hallo Franz Josef,
Deiner Frage entnehme ich, dass es Dir zunächst um die beste Methode geht.
Dabei willst Du auch versteckten Rostnestern den Garaus machen.
Bleibst Du dabei, hast Du m.E. gar keine andere Wahl, als Vernietung und Kabelkanal zu entfernen.
Was den Tank anbelangt, würde ich zunächst einmal mittels Endoskop eruieren, ob das auch erforderlich ist.
Abgesehen hiervon hängt die Beantwortung Deiner Frage auch davon ab, in welchem Zustand Deine Teile sind.
Abrasive Verfahren (schleifen, strahlen) tragen immer Material ab, Tauchentlacken, richtig gemacht nicht.
Stell doch mal ein paar Fotos ein.

Clemens

PS: Ehrlicher Rost ist besser als geklauter Chrom

professor buxus

Zitat von: cledrera am 05 April 2011, 08:50:02

Was den Tank anbelangt, würde ich zunächst einmal mittels Endoskop eruieren, ob das auch erforderlich ist.


"Endoskop" Ist ja toll, was es heute alles gibt.
Früher musste man durch das Loch um die Ecke gucken.

Gruß Buxus


cledrera


rolf

Darmspiegelungen waren damals bestimmt NOCH unangenehmer!

professor buxus


berndr253

Hallo Franz-Josef,

die Tankinnenbeschichtung habe ich gerade hinter mir (Tank R50). Auf den ersten Blick sah der Innenbereich ganz ordentlich aus - hab dann aber mal an der gut aussehenden Beschichtung gekratzt und dabei festgestellt, dass sich unter dieser durchaus Rost befunden hat.

Das Entfernen der alten Beschichtung ist schwierig - ich hab das Entlacken inklusive Druck- und Dichtigkeitsprüfung sowie dem Schweissen der Undichtigkeiten an eine Firma in Bochum gegeben. Hat ein paar Tage gedauert - die Leistung ist aber in Ordnung. Die Original-Innenbeschichtung ist mit Hilfe von Schleifkörpern UND einem Säuregemisch (hab nicht herausfinden können welche Säuren hier verwendet wurden) durchaus zu entfernen - der Tank war innen metallisch blank.

Die einzige Beschichtung mit Garantie auf Beständigkeit von E10 bis E85 habe ich bei der Firma Renito gekauft. Das Beschichten war unproblematisch (kein Gestank). Infos auf www.renito.com - hab den Tank aber noch nicht in Betrieb genommen.

Grusz

Bernd

FJK

Hallo zusammen,
der Clemens hat recht, zunächst geht es darum die beste Methode für ein gutes Ergebnis zu finden. Meine Blechteile sehen nicht mehr so gut aus. Das Motorrad hat ca. 30 Jahre teilzerlegt auf einem Dachboden gelegen und wurde die vorhergehenden 30 Jahre offensichtlich viel benutzt. Wie ich Bilder einstellen kann, muß ich erst noch herausfinden  :-[. Mit einem Endoskop in den Tank zu schauen ist eine gute Idee. Vielleicht kann Buxus ja eine Nachbauanleitung einstellen  ;D. Hallo Bernd, bist du mit der Qualität und dem Preisleistungsverhältnis deiner Tanksanierung zufrieden? Liegt die Sanierung schon soweit in der Vergangenheit, dass du schon Erfahrung gesammelt hast und die Renito Tankversiegelung weiterempfehlen kannst? Ein Bekannter hat mir Kreem Rot zur Tankversiegelung empfohlen. Vieleicht hat ja auch jemand bereits Erfahrung mit diesem Produkt? Ich habe kürzlich mit einer Firma in Bönnen telefoniert, die Tauchentlackung und Tauchentrostung anbieten. Für einen Tank werden ca. 70 Euro fällig. Für die anderen Bauteile konnte man mir am Telefon keinen Preis nennen. Die Adresse habe ich aus der "Oldtimer Markt". Bislang habe ich allerding noch keine Referenzen zu diesem Angebot.

Gruß Franz-Josef

FJK

Hallo Bernd,
wer lesen kann ist klar im Vorteil  ::). Da du schreibst den Tank noch nicht in Betrieb genommen zu haben, kannst du ja auch noch keine Erfahrungen im Betrieb gesammelt haben. Ich habe wohl gleich auf den Link von Renito geklickt ohne zu Ende zu lesen  :-\. Bitte entschuldige! Ich möchte die Frage gerne umformulieren. Mich würde interessieren ob du Aufgrung von Empfehlungen, Werbung o.ä. an diese Firma und die Tankversiegelung gekommen bist?

Gruß Franz-Josef

berndr253

#9
Hallo Franz-Josef,

um mich hier schlau zu machen hatte ich Tante Google gefragt und die umfangreiche Liste der Anbieter von Tankinnenbeschichtung mal auf die Eignung von E10 geprüft. Die einzige, die für diesen Kraftstoff die Garantie explizit genannt hatte war diese Firma Renito.
Aufgrund diverser Hinweise aus einigen Foren, dass die meisten Produkte (Tapox, Por, ...) nicht E10 beständig sein sollen (was ich weder bestätigen noch dementieren kann) hatte ich mich dazu entschlossen das Produkt dieses Anbieters zu verwenden.

Die Vorbereitung zur Beschichtung, also das Entfernen der alten Beschichtung und das Abdichten (Schweissen) hab ich bei der Firma http://www.motorradtank-bochum.de/ machen lassen. Die hätten auch die Beschichtung ausgeführt, konnten aber nicht garantieren, dass ihr Produkt E10 beständig ist. Da laufen aber wohl zur Zeit Tests bezüglich der Beständigkeit.

Grusz

Bernd

PS Kosten für das Material der Beschichtung ca. 45 € - fürs Entlacken und ggf. Schweissen musst Du bei Motorradtank anfragen

cledrera

Räusper,
liege ich eigentlich so falsch damit, dass man Entlackung und Beschichtung (gerade des Tanks von innen) zeitlich eng beieinander halten sollte?
Was spricht dagegen, mit denen von Motorradtank-bochum zu quatschen, denen das Rento zu zeigen und zu bitten das zu besorgen und zu verwenden?

Clemens

PS:
ZitatDarmspiegelungen waren damals bestimmt NOCH unangenehmer!
Schlechte Nachrichten: Dein Arzt ist Oldtimerfan. Er besteht auf Original-Spiegel(ung).
PPS:
ZitatAua!  ;D
Immer diese Spätschmerzempfindenden  ;)

professor buxus

Zitat von: FJK am 05 April 2011, 22:42:58
Vielleicht kann Buxus ja eine Nachbauanleitung einstellen  ;

Man nehme:
einen Tonkinstab,
eine Soffittenlampe (6Volt natürlich),
kaputten Spiegel,
Isolierband,
zweiadrige Litze,
Henkel Stabilit Express

Alles gründlich vertüddeln: Fertig!  :)

Hier noch eine etwas ernsthaftere ,,Anfrage":
Ich habe die Tanks meiner Motorräder mit ein wenig Splitt gefüllt
und dann mal so 12 Stunden in wechselnden Positionen mit einer
Betonmischmaschine laufen lassen.
Danach gründlich reinigen, befüllen mit der Tankversiegelung, gut in
alle Richtungen schwenken und dann mittels montiertem Föhn auf
dem Einfüllstutzen über Nacht ,,einbrennen" lassen.

Das ist wohl nicht mehr angesagt!?

Gruß Buxus

cledrera

Grundsätzlich schon.
Nur nimmt man Spaxschrauben anstatt Split.
Das verhindert häßliche Steinchen in der Innenbeschichtung und erleichtert das Säubern.

Clemens

PS: Muss der Spiegel kaputt sein?

Peter

Kreem weiß habe ich bei meiner /3 verwendet. Das hält seit fast 10 Jahren bestens und ohne Probleme. Das Verfahren geht wie oben beschrieben, also erst mal den Tank mit Spaxschrauben o.ä entrosten. Wenn man gründlich und genau nach Anleitung verfährt, hält das sehr gut und dauerhaft. Ob das jetzt für E10 auch zutrifft, kann ich natürlich nicht sagen, da mir die Langzeiterfahrung fehlt. Kann man vielleicht beim Hersteller erfragen oder den Sch...sprit boykotieren.
Gruß Peter

FJK

#14
Hallo zusammen,
zunächst einmal vielen Dank an Buxus für die detailierte Bauanleitung  ;). Die Anregung mit der Mischmaschine finde ich nicht schlecht. Aber wie bekommt man denn rein praktisch den Tank darauf fest? So mal sehen ob es funktioniert Fotos einzustellen.

Gruß Franz-Josef



berndr253

#15
Bezüglich des Betonmischers/Tankreinigung

Den Tank mit Spaxschrauben oder den Schleifkörpern "beschicken", gut in Decken einwickeln und IN den Betonmischer legen und noch ein wenig "fixieren".
Nach einiger Zeit "umbetten" damit alle Flächen gleichmässig entlackt werden. Nach meiner Meinung ist es wichtig besonderen Augenmerk auf den Bereich des "Werkzeugfachs" zu legen. Hier gibts Spalte, die recht eng sind und wo die Schleifkörper gerne "Brücken" bilden - also nicht wirksam sind.

Bernd

professor buxus

Zitat von: cledrera am 06 April 2011, 15:36:12
PS: Muss der Spiegel kaputt sein?

Hallo Clemens,

Nöö, ganzer Spiegel geht natürlich auch, siehe folgendes Bild:

Gruß Buxus  ;D


rolf


cledrera

;D,
das war definitiv vor meiner Zeit.

Franz-Josef,
die Blechteile schauen zwar rettbar aus, aber da ist sicherlich Vorsicht angebracht.
Alles was abrasiv ist, würde ich zunächst mal lassen.
Das Rücklicht brauchst Du m.E. übrigens nicht zu renovieren.
Eine Tonne gehört wohl nicht an eine 51/3.
Oder lieg ich da falsch?

Clemens



professor buxus

Zitat von: cledrera am 07 April 2011, 20:26:34

Eine Tonne gehört wohl nicht an eine 51/3.

Hi,
ich meine schon mal eine R 51/3 mit Tonne gesehen zu haben und habe ein wenig
recherchiert:
Angeblich wurde ab Motornummer 529 655 das Rücklicht vergrößert.
Die Nummern der R 51/3 gehen von 522001 bis 540950.
Das könnte also passen und die letzten Modelle hätten dann die Tonne.

Gruß Buxus

rolf

Kurz und bündig?.....NEIN, NIE!
Rücklicht vergrößert: schaue mal in die Rücklichtabhandlung!

professor buxus

Habe ich gemacht:
Dann wurde 1952 nur der Reflektor vergrößert.

"R 25/2 (1952) :

Neue Gesetzgebung: das Katzenauge im Rücklicht muss mindestens eine Fläche von 20ccm haben; "

Alles klar!

cledrera

Spassmodus an
Die 51/3 ist ja zur 25/3 parallel gebaut und da gab es auch Tonnensondermodelle ..
Spassmodus aus

Übrigens habe ich die Rücklichtabhandlung bislang als nur für Einzylinder geltend verstanden.
Gilt sie auch für Boxer, hat mein Geschmackssinn recht. Da gehört ein Eber ran.

Clemens

rolf

#23
Natürlich gilt sie auch für Boxer...da muß man das eben nach BJ zuordnen...oder meinst du die hatten hinten Doppel(boxer)lichter? ;D
Hab nochmal reingeschaut...steht sogar da, ganz am Schluß (Merke: immer alles lesen...besonders das Kleingedruckte)

professor buxus

Zitat von: cledrera am 08 April 2011, 07:09:52

Gilt sie auch für Boxer, hat mein Geschmackssinn recht. Da gehört ein Eber ran.


Das finde ich auch! Aber warum zum Kuckuck ist da die Tonne drann?
War es vielleicht damals angesagt ein "modernes" Rücklicht nachzurüsten?
Wie sieht es denn mit dem abgeschrägten Halteblech für das Nummerschild aus?
Könnte das vielleicht französisch sein und dieses Exportmodell hatte halt
schon die Tonne drauf.
Vielleicht kennt sich jemand aus dem Forum hier aus.

(Meine R 60/2 war eine französische Militärmaschine und verfügte über abweichende
"Einrichtungen" - 12 V Lima, Kickstarter mit Knick - sozusagen ein "Knickstarter", kürzeres Schutzblech hinten)


Gruß Buxus

rolf

Kickstarter mit Knick ist normal...wenn man die große Batterie drin hatte...auch in Deutschland
Tonne wurde immer gerne nachgerüstet...hatte meine /2 Angang 70 auch dran....militärmopeds sowieso..und um dir den Zahn (hoffentlich) endgültig zu ziehen: KEINE 51/3 (egal ob Export, Militär, Reparation, Übersee export, Fukushima Import etc) hatte die Tonne dran...wenn du sie dran haben willst...mache es!...es ist aber nicht original 50er Jahre....ist original 60 und 70er Jahre, da hat man es gerne so umgebaut.

professor buxus

Ich will die doch gar nicht dran haben (siehe Zitat)!
Ich wollte es einfach nur wissen.
Danke für die Aufklärung!

rolf

Na, die hattest du doch schon in Antwort 20 ;D

cledrera

Wo war noch mal der Fred mit den Wiederholungen und dem Lernen?  ;D

rolf

Zitat von: cledrera am 10 April 2011, 17:18:29
Wo war noch mal der Fred mit den Wiederholungen und dem Lernen?  ;D

Genau so!

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