Warum hält das alles immer nur von 12 bis Mittag?

Begonnen von CowBoy, 21 März 2021, 14:56:04

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CowBoy

An sich sollten nur schnell neue Steuerräder in den Motor kommen.
Also flugs zerlegt und festgestellt, dass irgendetwas mit dem Hauptständer im Argen liegt.
Während der Block beim Rabenbauer zum Messen war, wurde das mit den Ständer in Ordnung gebracht.
Nun muß der Rahmen neu Lackiert werden. das war so nicht geplant.

Letztes Wochenende sollte dann die Kurbelwelle wieder in den Block. Durch einen dummen Zufall habe ich den vorderen Lagerdeckel mit dem Ölrohr genauer angeschaut:
Da ist "Wellaform" drin. Da wird so auf keinen Fall wieder verbaut. Gut, Motor in die Ecke und Teile ordern.
Getriebe her, weil der RWDR am Eingang etwas ölt. Aufgemacht und die Schaltgabeln, die vor 19.000 km neu reinkamen sind schon ziemlich angegangen.
Der Laufring auf der Eingangswelle hat Macken, das wird nie dicht. Also Getriebe in die Ecke und Teile ordern.
Achsantrieb her, weil das Öl aus der Schwinge langsam in den Antrieb sickert.
Trieblingsverschraubung aufgemacht, den RWDR gewechselt und nun soll das wieder zusammen.
In der Ölfangrinne im inneren Deckel ist jede Menge altes Schmiermittel vom Verzahnung schmieren.
Das sollte mal sauber gemacht werden. Eben schnell den Antrieb auseinander - das große Lager läuft aber sehr bescheiden. Gut Antrieb in die Ecke und Teile ordern.
Vorderrad her, weil die Lager schon etwas rauh laufen und neu sollen. Damit wenigstens irgendetwas fertig wird.
Ankerplatte weg, ach Du Sch... die Trommel hat ein paar schöne Risse.

Das Krad lief wie eine R50 nur laufen kann und war unauffällig, ist seit 38 Jahren im Familienbesitz und seitdem immer von mir gewartet worden.
Der Motor wurde 2016 in der Edelschmiede komplett durchgesehen und nur mit besten Teilen zusammengebaut, Laufleistung 16.000 km
Das Getriebe wurde 2015 komplett neu aufgebaut und hat 19.000 km gelaufen.
Der Achsantrieb wurde irgendwann Ende der 90er neu aufgebaut, hat dann aber wegen Solobetrieb Jahre im Regal gelegen und wurde vor der Wiederverwendung in 2014 aufgemacht, geprüft und neu abgedichtet.
Das Vorderrad wurde vor 3.600 km eingebaut und war da OK.

Ich habe die Vermutung, der schwere Gespannbetrieb fällt einigermaßen über das Material her.
Nur gut, dass noch ein zweites Krad da steht.






CowBoy


alt-aber-gut

Diese Probleme sind auch mir nicht unbekannt, leider!
Wenn man einmal anfängt an diesen alten Teilen Eingriffe vorzunehmen, dann beginnt fast immer sofort die "to do" Liste in die Länge zu wachsen. Deshalb besser soetwas immer im Herbst beginnen. Dann ist der Stress nicht mehr ganz so groß da die echte Fahrsaison dann oft schon beendet ist.
Trotzdem tief durchatmen, das kann nur noch besser werden, Grüße, *****
Mes deux cylindres opposés double le plaisir du voyage dans les temps passés !

töff-töff

Zitat von: CowBoy am 21 März 2021, 14:59:58
Hauptständer schief

auf dem Foto sieht es so aus, als ob da einige Zentimeter bis zum Boden fehlen würden. :o
Ich hoffe mal, das täuscht.

gruß, schorsch
"Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind"
(Kurt Tucholsky)

rolf


CowBoy

Das täuscht auf gar keinen Fall. Als der Seitenwagen ab war und das Krad auf dem Hauptständer stand, hatte ich Bedenken, es könnte Umkippen.

Und Nein, das an Altfahrzeugen immer mehr dran Instand zu setzten ist als geplant ist eh klar.
Was mit missfällt ist der Umstand, dass trotz sorgfältiger Arbeit, nicht unerheblichem Finanzaufwand und penibler Wartung
die Lebenserwartung nur gut gerechnet 20.000 km ist. Dann geht das wieder von vorn los.


Alexander

Nur 20000km hält ? Dann kann ich für meinen Teil ja beruhigt sein . Bei meinem Jahres Km Durchschnitt kann mir ja in diesem Leben gar nichts Unersprießliches mehr Widerfahren , ich meine jetzt diesbezüglich . :D
Bin recht bescheiden

alt-aber-gut

Zitat von: CowBoy am 21 März 2021, 23:48:43
Das täuscht auf gar keinen Fall. Als der Seitenwagen ab war und das Krad auf dem Hauptständer stand, hatte ich Bedenken, es könnte Umkippen.

Und Nein, das an Altfahrzeugen immer mehr dran Instand zu setzten ist als geplant ist eh klar.
Was mit missfällt ist der Umstand, dass trotz sorgfältiger Arbeit, nicht unerheblichem Finanzaufwand und penibler Wartung
die Lebenserwartung nur gut gerechnet 20.000 km ist. Dann geht das wieder von vorn los.

Grüß dich CowBoy,
Das ist leider kein unbekanntes Problem bei fast allen alten BMW Rahmen. Man kann nie wissen wie die Maschinen von den Vorbesitzern damals behandelt wurden. Oft wurde der Motor, gerade bei den Solomaschinen, aufgebockt auf dem Hauptständer angetreten. Diese Vorschäden sind eigentlich nur selten bei einer Restaurierung zu entdecken; selbst nach dem Sandstrahlen des Rahmens sind die internen Schwächungen oder Beschädigungen der Unterzüge nicht von außen sichtbar. Eigentlich müßte vor dem Neuaufbau diese Rahmenpartie geröngt werden um alle Vorschäden sicher ausschließen zu können. Aber wer macht das schon oder hat die technischen Möglichkeiten derartiges zu unternehnen. Grüße, *****
Mes deux cylindres opposés double le plaisir du voyage dans les temps passés !

kavallerie2

Hallo zusammen.
Warum sollte es mir dann besser gehen? Im Mai vorigen Jahres hatte ich die R50 wieder angemeldet. Danach wollte ich NUR noch neue "moderne" Reifen aufziehen. Nachdem ich jetzt den Motor, den Achsantrieb und die Elektrik soweit durch habe steht sie immer noch ohne Getriebe da. Das Getriebe und noch ein zweites liegen offen auf der Werkbank und warten auf neue Simmeringe und Lager. Der hintere Bridgeston BT ist mittlerweile drauf, der vordere wartet seit über einem Jahr geduldig
Zum Glück macht die R-27 viel Fahrspaß.
Theo

Brendel

Hallo Theo,
welche Größe Bridgestone hast du montiert?
Auf meiner 69/S habe ich vorn den 350er und hinten den 400er montiert.
Das sind ja Monsterwalzen mit einem riesigen Durchmesser.
Würde sie nicht wieder montieren, viel zu breit.
Gruss
Werner

kavallerie2

Hallo Werner,
ich habe die BT46 drauf.
Hinten auch 4.00 und für vorne liegt der 100/90 bereit, ist noch nicht montiert. Ich hätte auch 3.5 nehmen können, dann wäre es der BT45 gewesen. Die Dinger sind wirklich sehr wichtig!! Den 4.00 konnte ich nur ohne Luft und zusammengedrückt in die Schwinge schueben. Beim vorderen Reifen befürchte ich ein Problem mit der Freigabgigkeit im Kotflügel zu bekommen. Ich würde es vermutlich nicht noch die dickeren Reifen nehmen. Mal sehen, wie sie sich denn fahren.

Das selbe bei der R27. Da habe ich mich für Dunlop K84 entschieden. Hinten auch breiter, und zwar 3.5.Es geht einigermaßen mit dem Einbau und der Freigängigkeit. Der Reifen sieht sehr gut aus auf der alten Maschine, da leicht grobstollig. Und er fährt sich suuuper, "klebt" förmlich bei jeder Schräglage.

Gruß Theo

kavallerie2

Hier die Dunlop K84

Elefantentreiber

Hallo Werner,

warum die zölligen Brückensteine so elend breit ausfallen wissen die denke ich selber nicht.

Die metrischen, passen gut und wären egal ob BT-45 oder der neue BT-46 für mich immer noch 1.Wahl.

Was ich auf einem unserer Mopeds nun habe ist Conti Road-Attack, da weiß ich nur nicht ob es die
überhaupt in den Maßen gibt, der Reifen hat mir jedenfalls gezeigt, das ich viel früher hätte mal
was probieren sollen.



Zitat von: Brendel am 16 Juni 2022, 13:13:11Hallo Theo,
welche Größe Bridgestone hast du montiert?
Auf meiner 69/S habe ich vorn den 350er und hinten den 400er montiert.
Das sind ja Monsterwalzen mit einem riesigen Durchmesser.
Würde sie nicht wieder montieren, viel zu breit.
Gruss
Werner
Zündapp´s sind immer noch die besseren Boxer

motoclub

Bridgestone sind rund 25% breiter als auf dem Reifen angegeben. Das ist nicht neu, ich kenne das, seit ich den BT 45 auf den /5/6/7 fahre.

Ich würde gern ein Beispiel rausgreifen, was das eigentliche Thema des Threads angeht: die Schaltgabeln sehen nach 19.000km schon recht angefressen aus hast Du geschrieben.
Die wahrscheinliche Ursache dafür ist eine schlechte Einstellung: Die Schaltgabeln dürfen, wenn ein beliebiger Gang eingelegt ist, nirgendwo Druck bekommen. Wenn man die korrekt einbaut, dürften gute Teile das rund 10-fache der Laufleistung locker aushalten (200tkm). Wenn man die einbaut, dass die Druck auf die Schaltscheiben bei eingelegtem Gang haben, dann verschleißen die Gabeln schnell.
Ich will damit sagen: 'im Prinzip' ist das alles sehr leicht zu schrauben. Oft funktioniert es dann auch est einmal. Wenn man aber über längere Zeit Spaß mit den Bauteilen haben will, gibt es eine Menge Kleinigkeiten, auf die man achten muss. Wenn also nun an allen Aggregaten geschraubt wurde, und überall etwas nicht 100% gemacht wurde, kommt man zu dem Ergebnis, dass 'alles Nase lang was im Eimer ist'.

Freilich kenne ich die Teile nicht und kann nur spekulieren. Eine andere mögliche Ursache ist z.B. einfach schlechte E-Teil-Qualität ... (die ein versierter Schrauber gar nicht erst einbauen würde ...  ;)  ).
Viele Grüße
Thomas

omenerer

..nach 16.000 neue Steuerräder ist ebenfalls verwunderlich. Die halten doch auch >100.000
Ich war bislang davon ausgegangen, dass sich -zumindst wenn das Gespann nicht ständig vollbepackt auf Reise ist- eine Minderung der Laufleistung um 30% ergibt. Drittes Rad, zusätzlicher Luftwiderstand, Gewicht beim Beschleunigen.
Gruß Jochen

kavallerie2

Hallo Thomas, hallo Jochen und natürlich all die anderen.

Das Thema Getriebe passt mir gerade auch gut in den Kram, mit vielen Fragen an euch Spezialisten!

Ich habe gerade zwei R50 Getriebe in Arbeit. Beide von meiner R50, die ich Anfang der 90er nur ein paar Tage angemeldet hatte. Das Getriebe "siffte" damals regelrecht an der Antriebswelle und die Welle hatte auch viel Spiel am Ausgang. Also auf die Schnelle Getriebe raus und ungeöffnet ins Regal - anderes Getriebe gekauft und eingebaut (ich wollte R50 fahren).
Genau dieses "andere" Getriebe sollte jetzt (da es wegen Kurbelwellensimmering etc. etc. eh ausgebaut ist, in einem Rutsch neue Simmerringe verpassen (würdet ihr Kickstarter- und Schaltsimmerring auch erneuern, obwohl keinerlei Anzeichen auf Undichtigkeit?) .
Es viel mir dabei auf, daß am "neuen" Getriebe am Deckelausgang der Abschluß/Außenring für die Gummimanschette des Kreuzgelenkes (sauber, nachträglich) angegepunktet wurde. Leider hat er auch noch einen Querriß, den ich aber nicht für tragisch halte (Bilder).
Weiterhin wurden einmal an beiden Getrieben der hintere Simmerring Seitenverkehrt eingesetzt ? (Bild).
R50 Getriebe Simm (4).jpg
- Wird dieser nicht "andersrum " eingebaut, mit der offenen Seite/Feder nach außen zum   
  Flansch?

Ich habe noch einige Fragen mehr, zum "1.Getriebe" mit der "losen" Antriebswelle (Lagersalat). Dazu aber später in einem neuen Bericht
Gruß Theo

berndr253

Richtig - bei der R50 läuft die Kardanwelle in Öl und der Wellendichtring muss mit der Dichtlippe nach aussen, zum Flansch hin eingesetzt.

Grusz

Bernd

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