R50/2 Kipphebellager

Begonnen von 48881, 14 September 2019, 06:35:46

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48881

Hallo

Meine R50/2 klöngelt metallisch etwas unschön auf links, Geräusch kommt recht eindeutig aus der Ventilgegend. Im Leerlauf ist es mal da, mal nicht. Beim Fahren wird es stärker, sobald Dampf im Zylinder ist.

Diagnose scheint recht eindeutig das Lager der Kipphebel zu sein, besonders am Auslass. Sowohl axial (Kopfschrauben schon maximal zusammengedrückt) als auch radial (unbelasteter Kipphebel lässt sich deutlich mit den Fingern hin- und herschlottern).


Vorgehen axial ist dann vermutlich eine Distanzscheibe?

Aber bei radial bin ich etwas unschlüssig, habe dazu keine Vorgehensweise gefunden. Über Links oder eine Vorgehensbeschreibung wäre ich sehr dankbar!


Mein jetziges Laienverständnis:

* Lagerbuchsen aus Kipphebel treiben (wie?)
* Neue Lagerbuchsen einsetzen (wie? woher bekommt man die?)
* Hoffen, dass Lagerbolzen nicht eingelaufen ist und die Buchsen satt sitzen (oder muss man die in jedem Fall noch anpassen?)


Viele Grüße,
Ben.




berndr253

Hallo Ben,

vermutlich sind die Kipphebelachsen eingelaufen. Kannst Du aber nur feststellen, wenn Du die Kipphebel mal zerlegst und die Durchmesser der Achsen prüfst.
Neue Kipphebelachsen gibts bei Rabenbauer, Ulismotorradladen, usw.
Hier würdest Du auch neue Buchsen bekommen - einfach mal prüfen ob da erforderlich ist.

Grusz

Bernd

48881

Zitat von: berndr253 am 14 September 2019, 09:37:34
einfach mal prüfen ob da erforderlich ist.


Kann ich die Kipphebel ausbauen ohne dass die Köpfe oder die Kopfdichtung schaden nimmt? Sprich einfach die Kopfschrauben des Kipphebels komplett rausnehmen?

berndr253

Ja - kannst Du machen. Es KANN aber passieren, dass die Kopfdichtung dabei Schaden nimmt. MUSS aber nicht!
Ich würde es probieren

Grusz und viel Erfolg

Bernd

johannestiger

Ich denke, dass es sicherer ist eine neu Kopfdichtung einzubauen, wenn beide Kipphebel längere zeit ausgebaut waren. Es sei denn du hast hilfsweise die Kipphebelböcke wieder sofort angebaut. ich würde dann auch dazu raten die Flächen der Kipphebel zu begutachten, die auf den Ventilen ablaufen.

Wenn du mit dem Motorrad wirklich fahren willst, kontrollierst du besser den gesammten Kopf. D.h. Ventile ausbauen, Ventilführungen prüfen und die Sitze prüfen. Wenn es kein LK Kopf ist, dann unbedingt gucken, ob es einen Riss zwischen dem Kerzenloch und einem der Ventilsitze gibt.

Wenn deine Kipphebelbuchse so verschlissen ist, hat nämlich der Rest auch schon einiges hinter sich.

Gruß

Alexander

F.B.

Auch ich würde abhängig von der Laufleistung eher doch den ganzen Kopf abbauen und kontrollieren.
Bin aber selbst, bei einem in dem Fall kürzlich überholten Motor, auch schon mal so vorgegangen wie Du es Dir überlegt hast.
Ich habe dabei erst einen Kipphebelbock abgenommen, wieder montiert, dann den anderen abgenommen.
Dann aber beide erst gemeinsam mit 40Nm angezogen( etwas mehr als empfohlen). In dem Fall waren die Gewinde der 14er M10 Befestigungsschrauben noch schön sauber, was für ein korrektes Drehmoment von Bedeutung ist.
Zu den häufigen Rissen der Zylinderköpfe, die Alexander beschreibt kann man klar sagen das sie nur von Bedeutung sind wenn die Buchse des Kerzengewindes lose ist oder sie ganz durchgehen. Das ist fast nie der Fall. Herrman Rabenbauer und mein lokaler Instandsetzer  hier in Bonn haben mir geraten weiter so zu fahren als ich das vor Jahren das erste mal entdeckt hatte. Die Risse sind in der Regel oberflächlich und gehen nie durch. Von einem Schweissen haben beide klar abgeraten.
Dem bin ich gefolgt und fahre den Kopf an meiner R67 heute noch.
Das ist natürlich nur eine persönliche Meinung/Erfahrung.
Gruß
Frank

herculestom

Hi Ben,

ich kann mich dem, was Frank da gesagt hat nur anschliessen. Nimm die Koepfe runter. Dann weisst Du sicher, was Sache ist und mit was Du durch die Gegend brummst. Am Ende kostet Dich das zwei Kopfdichtungen, mehr nicht. Dann kannst Du zumindest mal schauen, wieweit die Ventilfuehrungen noch ok sind und z.B. ob sich die Ventilfedern gesetzt haben und auch, wie die Nuten der Ventile und die dazugehoerigen Keile aussehen. Mein Tipp: Nimm sie runter die Koepfe. Nur so kannst Du den wirklichen Zustand der Klapperatur beurteilen.

Was die moeglichen Risse zwischen Kerzenbohrung und Ventil angeht, stimme ich Frank auch zu. Ich hatte bei meiner 50/2 auch einen gefunden (rechts oder links, weiss ich im Moment gar nicht mehr; hab's irgendwo hingeschrieben). Ich habe das Risiko damals einfach akzeptiert, da ich in South Africa keine geeignete Werkstatt zur Sanierung gefunden hatte. Ist aber sonst nicht meine Art. Wenn ich etwas einmal anfasse, mache ich es auch richtig. Und irgendeiner selbsternannten lokalen Bauernschmiede wollte ich den Kopf nicht uebergeben. Einmal hatte ich ihn schon runter. Keine weitere Rissentwicklung. Was ich bisher gesehen habe, ist wirklich oberflaechlich (auf der Zylinderseite). Also, falls einer da sein sollte, BEOBACHTEN!

Viel Erfolg!
Tom
umuntu ngumuntu ngabantu

johannestiger

Zitat von: herculestom am 01 November 2019, 17:52:06
Hi Ben,

ich kann mich dem, was Frank da gesagt hat nur anschliessen. Nimm die Koepfe runter. Dann weisst Du sicher, was Sache ist und mit was Du durch die Gegend brummst. Am Ende kostet Dich das zwei Kopfdichtungen, mehr nicht. Dann kannst Du zumindest mal schauen, wieweit die Ventilfuehrungen noch ok sind und z.B. ob sich die Ventilfedern gesetzt haben und auch, wie die Nuten der Ventile und die dazugehoerigen Keile aussehen. Mein Tipp: Nimm sie runter die Koepfe. Nur so kannst Du den wirklichen Zustand der Klapperatur beurteilen.

Was die moeglichen Risse zwischen Kerzenbohrung und Ventil angeht, stimme ich Frank auch zu. Ich hatte bei meiner 50/2 auch einen gefunden (rechts oder links, weiss ich im Moment gar nicht mehr; hab's irgendwo hingeschrieben). Ich habe das Risiko damals einfach akzeptiert, da ich in South Africa keine geeignete Werkstatt zur Sanierung gefunden hatte. Ist aber sonst nicht meine Art. Wenn ich etwas einmal anfasse, mache ich es auch richtig. Und irgendeiner selbsternannten lokalen Bauernschmiede wollte ich den Kopf nicht uebergeben. Einmal hatte ich ihn schon runter. Keine weitere Rissentwicklung. Was ich bisher gesehen habe, ist wirklich oberflaechlich (auf der Zylinderseite). Also, falls einer da sein sollte, BEOBACHTEN!

Viel Erfolg!
Tom

Ich hätte schon Sorge, dass da mal ein Ventilsitz rausfällt. Ich hab auch schon einige ausgebaute Sitze, bzw. Sitzbohrungen nach dem Ausbau der Sitze gesehen. Die Sitze waren so locker, dass sich dahinter schon Rus absetzen konnte. Für das gelegentliche rumöppeln um den Block ist das o.k., aber wenn die BMW das machen soll wofür sie eigentlich auch einmal gebaut wurde und du dich auch auf einer längeren und für den Motor auch antsrengenden Tour verlassen willst, würde ich es dann richten lassen und ausnahmsweise keine Kompromisse eingehen.

Aber wie schon gesagt erst einmal den Kopf abbauen, geht ja auch sehr einfach bei den alten BMW's.

Gruß

Alexander

Elefantentreiber

Das Problem mit den Rissen ist nur, was geht noch und was nicht.

Viele der "kleine" und eigentlichen normalen Risse die man so sieht sind unbedenklich.

Dann gibt es aber auch noch andere und da wird es dann spannend.

Vor allem, wer legt fest was noch geht oder nicht?

Zündapp´s sind immer noch die besseren Boxer

rolf


F.B.

Ich habe mich gefragt was passiert bei einem weitergehenden Riss. Schlimmstenfalls könnte sich theoretisch der Ventilsitz lösen.
Aber ich würde mir keinen kapitalen Motorschaden erwarten.
Ich wollte das ja damals reparieren lassen. Aber zwei erfahrene Instandsetzer haben mir damals gesagt das diese (Setz)Risse sich eher nicht weiterbewegen, sondern so bleiben. Das Schweissen könnte aber unerwünschte neue Spannungen im Material hervorrufen.
Die gefahrene Strecke liegt inzwischen bei mehr als 20.000km, seit ich den Riss entdeckt habe.
Wie gesagt eine laienhafte Einzelmeinung, gestützt durch Experten.
Gruß
Frank

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