HAG Abdichten

Begonnen von Brendel, 20 April 2018, 16:06:50

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Brendel

Hallo,
an meiner 60/5 zerlegte ich mein HAG um den Tellerraddichtring zu erneuern und was sehe ich da, ein altes Tellerradlager aus der DDR.
Es bleibt am aber auch nichts erspart. Kleiner Tipp, um der Simmering beim Montieren mit dem Deckel nicht an der Verzahnung zu beschädigen, benutze ich alte Reparatur-Mikrofische.
Gruss
Werner




Brendel

Hi,
ich dachte jetzt ist er dicht, seit gestern nach zwei stündiger Fahrt suppt es wieder aus der Ablaufbohrung. Die Belüftung ist offen.
Kann es sein, dass es an dem GL5 Öl liegt?
Danke für die Antworten.
Gruss
Werner

berndr253

Wenn der wedi für Hypoidöle tauglich sind wohl nicht - GL5 ist vom Hersteller für den Achsantrieb vorgegeben, wenn der Ring dafür zugelassen ist sollte das kein Problem darstellen.
Sicher, dass die Montage des Rings ohne Probleme abgelaufen ist und die Dichtlippe nicht beschädigt wurden?
Ist die Lauffläche auf dem Mitnehmer ohne Korrosion und "Einlaufringe"?

Bernd

Brendel

Hi Bernd,
der Wedi ist vom BMW Meyer, müsste eigentlich GL5 tauglich sein.
Der Mitnehmer ist nicht eingelaufen. Für die Montage habe ich mir alle Mühe gegeben um den Wedi nicht zu beschädigen. War ja auch die ersten 500 KM dicht. Das DDR Lager ist auch nicht am wackeln. Werde einen neuen bestellen und das ganze noch einmal machen.
Gruss
Werner

berndr253

Hast Du den Achsantrieb schon demontiert?
Wenns blöd läuft hast Du bei der Montage die Dichtlippe des Rings zwar sauber über den scharfen Rand des Mitnehmers bekommen - könnte aber sein, dass der Federring doch rausgerutscht ist und zum guten Schluss ist die Feder dann doch runter gerutscht.
Das kann eine ganze Weile dicht sein - muss aber nicht lange halten.
Ich würde den Deckel mit dem Tellerrad noch mal abnehmen und das Tellerrad mit dem großen Lager rausnehmen.

Halt uns auf dem Laufenden

Grusz

Bernd

Brendel

Kann aber noch ein paar Tage dauern, muss erst einen neuen bestellen.
Der Montageschutz , Mikrofilm, war schon etwas schwerer rauszuziehen nachdem der Wedi mit Deckel aufgesetzt wurde.
Werde berichten.
Danke und Gruss
Werner

berndr253

Ich nehm als Schlupfhülse hier einen Kunststoffbecher (konisch zulaufend), den ich auf die notwendige Höhe/Durchmesser gekürzt hab. Funktioniert super.

Grusz

Bernd

Brendel

So, jetzt habe ich die ganze Sache zerlegt.
Was mir aufgefallen ist, dass die Dichtlippe von dem Wedi den ich vor 5 Wochen erneuert habe auf fast 2mm abgeschliffen ist.
Der alte Wedi, den ich vor 16 Jahren montiert habe, da ist die Dichtlippe noch scharf. Siehe auch die Bilder.
Die Lauffläche auf dem Tellerrad ist gut, keine fühlbaren Vertiefungen.
Kann das Materialfehler sein, oder doch das GL5 Öl?
Gruss
Werner

berndr253

Auf dem letzten Bild kann man die Oberfläche des Mitnehmers im Bereich wo der Dichtring drauf läuft nicht richtig erkennen. Mag sein, dass das eine optische Täuschung ist, aber es sieht so aus, als ob der Laufbereich zwar glatt aber tief eingelaufen ist.
Kannst Du da mal ein schärferes Bild machen?

Öleinfluss würde ich ausschliessen - hinter der Dichtlippe siehts nach Gummiabrieb aus. Ist das so?

Ist die Verzahnung des Mitnehmers noch in Ordnung - wenns auch hier nicht mehr so toll ausschaut würde ich den Mitnehmer austauschen lassen.

Bernd


Brendel

Hallo Bernd,
die Verzahnung ist gut und die Lauffläche ist nicht fühlbar eingelaufen, sieht aus wie poliert.
Das schwarze in der Ölsammelrinne sind Reste Molykote Fett das ich auf die Verzahnung aufgebracht habe.
Habe mal den Meyer angerufen, der hat mir den Wedi verkauft, er hat auch keine Erklärung.
Gruss
Werner

Brendel

Das lässt mir jetzt keine Ruhe, war nochmal in der Werkstatt.
Das Maß des Wedi ist original 65 X 85 X 10, der jetzige Durchmesser trotz abgeschliffener Lippe ist immer noch 64mm.
Bei der Montage des Wedi lies sich die Montagehilfe, Mikrofilm, schwer rausziehen.
Ich denke das der Wedi einfach zu eng gefertigt wurde.
Gruss
Werner

berndr253

Das sind viel bessere Bilder - nun kann man auch schön erkennen, dass die Oberfläche in Ordnung ist.
Ich vermute, dass beim Einsetzen des Tellerrades in den Deckel etwas schief gelaufen ist. Auf einem Bild ist zu sehen, dass Du die Folie mit einem Klebefilm zusammen geklebt hast.
Könnte es sein, dass sich davon etwas beim Einsetzen abgelöst hat?
Ich hab auch gerade einen /5-er Achsantrieb auf der Werkbank. Der Innendurchmesser des inzwischen schon eingesetzten Wellendichtrings liegt bei 62 mm im entspannten Zustand.
Die Kante ist "scharf", keinesfalls so breit wie bei Deinem Ring.

Werde morgen ein Bild von dem Becher machen den ich für das "Einfädeln" des Tellerrades durch den Wedi benutze.

Grusz

Bernd

berndr253

Angehängt die beiden Bilder der "Schlupfhülse".

Die Länge soweit gekürzt, dass die scharfe Kante am Mitnehmer überbrückt wird - um möglichst tief runter zu kommen hab ich den Becher heiss gemacht und dann auf die Verzahnung des Mitnehmers geschoben.
Die Schlupfhülse kann man ohne größere Kraft aufzuwenden durch den (gefetteten) Wedi ziehen

Bernd

Brendel

Hi Bernd,
das mit dem Kaffeebecher ist genial, werde ich auch so machen.
Was mir noch aufgefallen ist, dass das uralte Molykotefett (45 Jahre alt) mit dem ich die Mitnehmerverzahnung gefettet habe eventuell wie
Ventilschleifpaste gewirkt hat.
Egal, morgen werde ich die Geschichte nochmal angehen. Muss erst noch einen Kunststoff-Becher besorgen.
Vielen Dank noch für deinen Rat und die Mühe.
Gruss
Werner

berndr253

Drück Dir die Daumen, dass es klappt.
Versuchsweise den Becher ohne aufgesetztes Tellerrad mal durch den Wedi ziehen. Da darf nichts klemmen.

Bernd

berndr253

Die Oberfläche des Mitnehmers war im Bereich dort wo der Wedi läuft ein wenig rauh. Hab den mit 1000er Schleifpapier nachgeschliffen und geglättet.
Dann noch den Wedi einen halben Millimeter tiefer gesetzt und wieder montiert.
Sollte jetzt dicht sein.
Die Zähne am Mitnehmer sind bereits um die Hälfte abgenutzt. Da steht demnächst (in Abhängigkeit von der Kilometerleistung) mal der Wechsel des Mitnehmers an.

Bernd

Brendel

Hallo,
bin jetzt 200 KM gefahren und der HAG ist dicht. Ich hoffe das bleibt auch so. Nochmals Danke Bernd.
Gruss
Werner

Brendel

So Leute,
ich getraue es fast nichts zu schreiben, es tröpfelt wieder.
Ich werde noch verrückt.
Die einzige Erklärung die ich noch habe ist, das der Vorbesitzer in Rumänien die Dichtringlauffläche Tellerrad auf ein Untermaß abgedreht hat.
Habe es im ausgebautem Zustand leider nicht gemessen. Am Neuteil ist es 65,00. Im Keller habe ich jetzt mal in meine Zahnräderkiste
geschaut und noch zwei neue Teller- und Kegelradsätze für die /5 und /6 gefunden.
Jetzt habe ich gesehen, dass der Meyer eine überholten Endantrieb für 540,00 anbietet.
Viel Geld, aber dann wäre ich die Sorge los. Was meint Ihr.
Gruss
Werner

berndr253

Ich glaube nicht, dass die Oberfläche abgedreht wurde.

Die Oberfläche hab ich mit 100er Schleifpapier abgezogen und auch der Dichtring war tief genug gesetzt, so dass die Dichtlippe keinesfalls am Innenring des Lagers geschliffen hat.

Ne andere Frage - ist der Entlüfter in Ordnung??

Ich hab übrigens in meinen Antrieben keinen Viton-Ring montiert sondern die Teile verarbeitet die Ulismotorradladen vertreibt. Diese Ringe sind andere als die die in Deinem Antrieb verbaut ist.

Grusz

Bernd

Alexander

Dein Mitnehmer ist doch sowieso Abgeritten . Da fällt sicher leichter das Geld für dem Meyer seinen aus der Tasche zu kriegen . Deinen alten hast du dann ja immer noch am Mann und kannst dir ihn irgendwann noch mal genauer Ansehen , wenn du mal wieder Bock dazu hast .
Bin recht bescheiden

gradweg

Hi.

vielleicht ein hinweiss,simmeringlaufflächen werden im einstich geschliefen,

das heisst die schleifmaschine fährt winklig an die lauffläche u.wieder ab.

das kann man mit hand nie hundertprozent bewerkstelligen,also äusserste

sorgfallt mit schmiegelleinen das keine querriefen entstehen.

ich weiss das wisst ihr alle,aber trotzdem :)

reinhold

rolf

Und mit Schleifpapier unter dem Mikroskop / Lupe ist eine Kraterlandschaft...wenn, dann wie Reinhold schreibt.

Brendel

Hallo,
also der Entlüfter ist frei das habe ich geprüft.
Was den Vitonring betrifft, vorher hatte ich auch normale Wedi montiert, waren auch nach einer weile undicht.
Das tropft jetzt schon mehr oder weniger seit 17 Jahren. Werde am Montag mal mit dem Meyer über den Preis reden.
Gruss
Werner

Brendel

So,
jetzt habe ich den Rat von Bernd mal nach dem Entlüfter zu schauen aufgenommen. Ich dachte ich hätte das geprüft, egal.
Bin mit einem dünnen Draht in die Bohrung gegangen und habe etwas rum gezwirbelt.
Irgendwie habe ich da eine Widerstand gespürt, habe dann die Entlüfter Hülse ausgeschlagen und richtig mit
dem Draht die Bohrung gereinigt. Dann mit Pressluft leicht eingeblasen und das Öl ist aus der Einfüllbohrung rausgeschossen.
Jetzt ist die Entlüftung definitive frei. Werde noch mal fahren und hoffen das es jetzt weniger tropft.
Werde berichten, ist das ein Krampf.
Gruss
Werner 

Brendel

So,
der Ölschleier hat sich gelüftet.
Habe das HGA wieder ausgebaut, habe ja jetzt Übung darin und siehe da, der Dichtring vom Ritzel ist absolut dicht ( Danke Bernd).
Habe den Deckel abgenommen und man kann auf den Bildern sehen, dass die Dichtung im unteren Bereich nicht dichtet.
Und da ist dann das Öl  über die Leckbohrung ausgetreten. Habe die ganze Geschichte dann vermessen und festgestellt, dass der Vorbesitzer
eine zu dick Ausgleichscheibe verwendet hat. Gemessen mit Dichtung war 0 Spiel, sprich 12mm Gehäuse Lager und 12mm Deckel.
Also konnte die Dichtung nicht gepresst werden.
Ja Bernd, so kann es gehen, ich hätte auch das Umfeld prüfen sollen.
Gruss
Werner

berndr253

Hallo Werner,

schön zu hören, dass Du das Problem lösen konntest!

Grusz

Bernd

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