Startprobleme bei warmem Motor

Begonnen von Sucrams, 03 September 2008, 09:56:41

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Sucrams

Hallo,

habe nach der Beseitigung bisheriger Probleme ein paar Probefahrten unternommen. Leider muss ich feststellen, dass meine R50 bei warmgefahrenem Motor einfach nicht mehr anspringen will bzw. nur sehr schlecht anspringt. Bei kaltem Motor ist das überhaupt kein Problem. Eine neue Zündspule ist eingebaut. Wie kann ich bei der Suche vorgehen, um den Fehler zu finden?

Danke und Grüße





Peter

Hallo Sucrams,
bevor nach mechanischen oder elektrischen Problemen gesucht wird: Bei meiner R69 unterscheidet sich der Startvorgang kalt und warm. Während ich bei kalter Maschine nach dem Tupfen kein Gas gebe und sie ca.eine halbe Minute kein Gas annimmt, muss ich bei warmer Maschine leicht Gas geben, sonst springt sie auch schwerer an.  Probiere also erst mal mit wenig oder Halbgas bei warmer Maschine zu starten.  Ansonsten: obwohl Magnetzündung springt die Maschine grundsätzlich mit voller Batterie deutlich besser an. Welche Zündkerze fährst Du und wie sieht das Zündkerzenbild aus?
Gruß Peter

Sucrams

Hallo Peter,

ich habe auch schon probiert bei unterschiedlichem Gas zu starten - ohne Erfolg. Einmal konnte ich bei wenig Gas starten, nachdem ich ein paar mal mehr getupft hatte. Die Wiederholung dieses Versuches scheiterte allerdings. Batterie habe ich keine. Macht die wirklich Sinn bei Magnetzündung? Die Kerzen haben beide nahezu ideale graue bis rehbraune Farbe. Sollte ich den Luftfilter schließen oder offen lassen (Chokewirkung)?

Danke und Grüße

Peter

Trotzdem noch mal Startvorgang: Vor dem Starten erst zweimal ohne Zündung mit ein wenig Gas durchtreten, dann mit Zündung, wenn der Kolben vor OT steht, also deutlich Widerstand zu spüren erst beim Runtertreten.
Batterie würde ich einbauen, gibts bei Louis für 15 Euro und bei mir springt sie mit voller Batterie besser an.
Wenn's nicht am Startvorgang liegen sollte, würde ich mal Kompression auf beiden Zylindern messen. Vielleicht ist zu wenig da!  Unterbrecherkontakte säubern (Bremsenreiniger/Aceton), evtl. vorher leicht (!) abziehen mit Kontaktfeile. Kontaktabstand und Ventilspiel prüfen, beide Vergaser reinigen.
Weitere Fehlerquellen könnten sein:
-Schwimmerkammer (undicht säuft mit der Zeit ab)
-Kondensator + Kabel + Klemmverbindungen zu demselbigen kontrollieren
-Spule testen (Zündstreckenmeßgerät vom Louis)
-hängengeliebener Fliehkraftversteller
Gruß Peter

rolf.soler

Sucrams,
das ist der Kondensator !
rausschmeissen und neuen einbauen, dann gehts wieder, da bin ich fast sicher
Es kann auch die Spule sein, ist aber (meiner Meinung nach...) seltener der Fall, dazu viel teurer und mühsamer zu wechseln als der Kondensator....Leider wechseln viele Leute zuerst die Spule, bevor sie den billigen Kondenser wechseln, so auch Du.... Neue Kerze würd ich übrigens auch einbauen. Um feedback wird gebeten

rolf.soler

Noch ein Nachtrag

Zitat von: Sucrams am 04 September 2008, 13:57:36
Batterie habe ich keine. Macht die wirklich Sinn bei Magnetzündung?
Was heisst das: keine Batterie ?? Selbstverständlich hat die R50 eine Batterie ! Man kann zwar ohne eine den Motor anwerfen und fahren, aber nachts kaum mehr, weil immer bei tiefer Drehzahl kein Strom mehr im Netz ist und alle Lichter ausgehen...
Zitat von: Sucrams am 04 September 2008, 13:57:36
Sollte ich den Luftfilter schließen oder offen lassen (Chokewirkung)?
Wenn der Motor warm ist, muss sie auf jeden Fall mit voll offenem Luftfilter laufen. Den Luftfilter macht man nur zu, wenn der Motor kalt ist UND das Motorrad draussen steht UND es auch draussen ziemlich kalt ist (so unter 5-10° frühmorgens kommt sie besser mit Lufi etwa 2/3-3/4 zu). Sonst stimmt die Vergasereinstellung nicht


klaus wg

Zitat von: Sucrams am 04 September 2008, 13:57:36
...ich habe auch schon probiert bei unterschiedlichem Gas zu starten - ohne Erfolg. Einmal konnte ich bei wenig Gas starten, nachdem ich ein paar mal mehr getupft hatte. Die Wiederholung dieses Versuches scheiterte allerdings. Batterie habe ich keine. Macht die wirklich Sinn bei Magnetzündung? Die Kerzen haben beide nahezu ideale graue bis rehbraune Farbe. Sollte ich den Luftfilter schließen oder offen lassen (Chokewirkung)?
...

Jetzt muss ich auch noch meinen "Senf" zu dem Ganzen geben:

- Kondensator wechseln, wie rolf.soler empfohlen hat: würde ich auch machen.

- Tupfen bei warmem Motor: eines Erachtens überflüssig. Meine R50 muss ich allerdings nach dem Tankstopp (oder einem sonstigen kurzen Stopp bei warmem Motor) mit FAST VOLLGAS  starten. Sie springt allerdings dann auch auf den 1. Tritt an (und selbstverständlich nehme ich das Gas bei den 1. Motortakten zurück ! ).

- keine Batterie: HUCH  :o . Hat man dann überhaupt Fahrlicht? Bzw. leuchtet dann überhaupt eine der Kontrollampen (Leerlauf)? Soweit ich weiß, hat die Magnetzündanlage der R50, im Gegensatz zu etlichen Mopeds mit Magnetzündern, keine zusätzliche "Lichtspule", sondern eben nur eine Zündspule (meine Kreidler hatte 1 Licht- und 1 Zündspule, die innerhalb der Magnetschwungscheibe untergebracht waren, womit das Fahrlicht zwar keine Batterie benötigte, aber eben drehzahlabhängig war.

Ich frage auch deswegen, weil ich unlängst das Problem einer entladenen Batterie hatte, was sich dank Magnetzündung zwar nicht auf das Startverhalten auswirkte, der verbaute elektronische Regler allerdings nicht in der Lage war, die tiefentladene Batterie zu laden (es fehlte, wie sich herausstellte, die "Anlaufrestspannung", die viele elektronische Regler benötigen, damit die Ladetätigkeit einsetzt).
Folge: Keinerlei (!) Beleuchtung, was bei zunehmender Dunkelheit sehr störend war (!!).

k.

rolf.soler

#7
Zitat von: klaus wg am 10 September 2008, 16:38:44
- Tupfen bei warmem Motor: eines Erachtens überflüssig. Meine R50 muss ich allerdings nach dem Tankstopp (oder einem sonstigen kurzen Stopp bei warmem Motor) mit FAST VOLLGAS  starten. Sie springt allerdings dann auch auf den 1. Tritt an (und selbstverständlich nehme ich das Gas bei den 1. Motortakten zurück ! ).
Ja, tupfen sollte nicht nötig sein wenn warm. Meine springt auch bei voll zugedrehtem Gasgriff beim 1. Kick an und tuckert dann im Leerlauf. Jede ist ein bisschen anders...aber eigentlich müsste sie schon auch mit weniger Gas kommen.Ich denke, dass Du mit der Leerlaufgemischschraube etwas spielen könntest.
Zitat von: klaus wg am 10 September 2008, 16:38:44
- keine Batterie: HUCH  :o . Hat man dann überhaupt Fahrlicht? Bzw. leuchtet dann überhaupt eine der Kontrollampen (Leerlauf)? Soweit ich weiß, hat die Magnetzündanlage der R50, im Gegensatz zu etlichen Mopeds mit Magnetzündern, keine zusätzliche "Lichtspule", sondern eben nur eine Zündspule
Das stimmt, aber schon wenig über Leerlaufdrehzahl liefert die Lima genug Strom. Der Rückstromkontakt geht dann zu und das Bordnetz wird von der Lima versorgt, damit geht das Licht  und alles andere wie Hupe, Bremslicht, Leerlaufkontrolleuchte natürlich*. (Die Ladekontrolleuchte geht nicht, weil sie nur brennt, wenn die Batteriespannung höher als die Limaspannung ist). Nur wenn die Drehzahl bis (fast) Leerlauf fällt, geht der Rückstromschalter auf und es hat gar keinen Strom mehr im Netz (ausser für die Zündung, die eben separat von der Magnet-Zündanlage selbst versorgt wird). Am Tag kann man so problemlos fahren. Nachts, wenn man z.B. an der Ampel stoppt, geht das Licht aus (gefährlich...da auch das Rücklicht und Bremslicht aus ist...) Als Notbehelf kann man bei ausgefallener Batterie nachts fahren, wenn man die Drehzahl nicht soweit fallen lässt, evtl. vorübergehend ein zu hohes Standgas einstellt mit den Leerlaufsanschlagschrauben
  * ausser vielleicht mit einem elektronischen Regler, der eine minime Batterspannung braucht, s.unten
Zitat von: klaus wg am 10 September 2008, 16:38:44
Ich frage auch deswegen, weil ich unlängst das Problem einer entladenen Batterie hatte, was sich dank Magnetzündung zwar nicht auf das Startverhalten auswirkte, der verbaute elektronische Regler allerdings nicht in der Lage war, die tiefentladene Batterie zu laden (es fehlte, wie sich herausstellte, die "Anlaufrestspannung", die viele elektronische Regler benötigen, damit die Ladetätigkeit einsetzt).
Folge: Keinerlei (!) Beleuchtung, was bei zunehmender Dunkelheit sehr störend war (!!)..
Ja, das ist bekannt, viele elektronsiche Regler brauchen eine Batterie-Restspannung, sonst wird die Batterie nicht geladen. Siehe den thread im Einzylinderforum dazu: "Ladevermögen eines elektronischen Reglers"; rolf schrieb, dass die Zofia Regler es können.
Und natürlich schaffen es auch die mechanischen Regler, eine tiefentladene Batterie zu laden...einer der Gründe warum ich die vorziehe...
Was mir nicht klar ist: Mindestens bei etwas höherer Drehzahl hätte es ja genug Strom von der Lima....offenbar geht dann der el. Reglers gar nicht mehr, d.h. er lädt nicht nur die Batterie nicht, er schaltet die Lima auch gar nicht ans Bordnetz....
I love mechanic... :)

Sucrams

Hallo,

vielen Dank für Eure Beiträge. Das Thema Kondensator greife ich gerne auf - wird also umgehend gewechselt. Ich berichte dann. Eine Batterie habe ich schon besorgt, ist allerdings noch nicht eingebaut. Ich fahre nur untertags. Außerdem habe ich eine 12V Behördenversion. Der Strom der Lima hat bisher für alles ausgereicht. Sowohl Ladekontrolle und Leerlauf als auch Licht und Blinker leuchten (Licht natürlich erst bei etwas Gas). Auch der TÜV hatte bisher nix gegen die fehlende Batterie einzuwenden. Den Luftfilter habe ich beim Warmstart immer offen. Dass ich beim Warmstart tupfen muss, um erfolgreich zu starten, ist mir schon mehrmals passiert. Mit Vollgas hat es noch nie geklappt. Ich muß allerdings zugeben, dass ich meine Vergaser nach Standardwerten eingestellt habe. Für die korrekte Einstellung und Synchronisierung suche ich noch einen Experten, da mir die Erfahrung fehlt.

Bis bald

Sucrams

Juchee, es war der Kondensator.  Habe einen Neuen eingebaut und zwei größere Probefahrten unternommen. Danach ist sie jedes Mal problemlos mit warmem Motor angesprungen. Musste weder tupfen noch Gas geben. Ein Kick und an. Auch mehrfach hintereinander. Danke noch mal für den Tip.  :)

Leider ist bei den letzten Probefahrten ein neues Problem aufgetaucht.  >:( Beim Gasgeben (z.B. beim Beschleunigen aus Kurven) stottert der Motor kurz. Also wenn ich Gas gebe nimmt der Motor etwas Gas an, stottert 1-2 Takte und beschleunigt dann sauber weiter. Bei gleichmäßiger Fahrt mit geringem Gaswechsel passiert das nicht. Was kann denn das nun wieder sein. Vergaser?

Bin für jeden Hinweis dankbar. Grüße

rolf.soler

 
Zitat von: Sucrams am 22 September 2008, 13:50:30
Juchee, es war der Kondensator.  Habe einen Neuen eingebaut und zwei größere Probefahrten unternommen. Danach ist sie jedes Mal problemlos mit warmem Motor angesprungen. Musste weder tupfen noch Gas geben. Ein Kick und an. Auch mehrfach hintereinander. Danke noch mal für den Tip.  :)

:) und wieder mal ein Kondensator der bei warmem Motor ausfällt  ;D Ist gar nicht so selten, meiner bescheidenen Erfahrung nach mindestens so häufig wie die Spule.
Zitat von: Sucrams am 22 September 2008, 13:50:30
Beim Gasgeben (z.B. beim Beschleunigen aus Kurven) stottert der Motor kurz. Also wenn ich Gas gebe nimmt der Motor etwas Gas an, stottert 1-2 Takte und beschleunigt dann sauber weiter. Bei gleichmäßiger Fahrt mit geringem Gaswechsel passiert das nicht. Was kann denn das nun wieder sein. Vergaser?
Grüße
Ja, vermutlich Vergaser, d.h. deren Einstellung. Zuerst mal muss man wissen, dass alle BMWs (und ws. auch andere Oldtimer) dieses Symptom zu einem gewissen Grad haben..Du kannst fast jede zum Husten bringen, wenn Du von Null bis wenig Gas sehr schnell auf Vollgas aufziehst. Dabei ändert die Gemischzusammensetzung kurz stark und das bringt sie zum Spucken. Aber man kann das meist soweit einstellen, dass es kaum noch auftritt, durch ändern der Hauptdüsen, Düsennadelstellung, richtige Position des Mischkammereinsatzes usw. Für gute Tipps müssten wir zuerst ein paar Dinge wissen:
- Was hast Du für Vergaser (Nummern 1/24/...?
- und was für Hauptdüsen drin (Nummer 105 / 120 / andere...?
- Und in welchem Loch hängen die Düsennadeln ? 3. von oben ? oder....von oben ?
- Ist vielleicht der Mischkammereinsatz hochgewandert ? guck mal diesen thread im Einzylinderforum:  "Die Mechanik und ihre Tücken > R 27 bleibt stehen im Leerlauf" oder unter Mischkammereinsatz in der Suche. Würde eher Probleme im Uebergang Leerlauf-Halbgas machen, würd ich aber prüfen
Melde Dich dann wieder...


Sucrams

Hallo rolf.soler,

Zitat- Was hast Du für Vergaser (Nummern 1/24/...?
1/24/131 und 1/24/132
Zitat- und was für Hauptdüsen drin (Nummer 105 / 120 / andere...?
Hauptdüsen 105 beidseitig
Zitat- Und in welchem Loch hängen die Düsennadeln ? 3. von oben ? oder....von oben ?
Düsennadeln hängen im 2. Loch von oben
Zitat- Ist vielleicht der Mischkammereinsatz hochgewandert ?
Ich habe mir den thread zum Mischkammereinsatz durchgelesen und die Bilder gesehen. Meine Mischkammereinsätze scheinen nicht hochgewandert zu sein. Ich werde zur Sicherheit Fotos machen und einstellen.

Die Probleme mit dem Stottern des Motors treten vor allem im Übergang Leerlauf-Halbgas auf. Je wärmer der Motor um so schlimmer.

rolf

Nur zur Sicherheit: ein Gespann ist es nicht?
Ansonsten hört es sich ganz infach nach schlechten Übergange an: also Leerlaufgemisch optimieren...evtl. Düsennadel varieren (nur wenn man es über Leeraluf nicht wegbekommt.
Ist alles dicht? Vorsichtshalber alle Dichtflächen zum Motor mal mit bremsenreiniger o.ä. abspritzen.
Rolf

Sucrams

Hallo rolf,

es ist kein Gespann. Zum Motor hin ist alles dicht. Allerdings tropft es aus der Leerlaufluftregulierungsschraube bei übermäßigem Tupfen. Ich werde mich zwecks Vergasereinstellung mal an einen Experten in meiner Nähe wenden. Oder kann ich mich hier auch allein ran tasten?

rolf.soler

Zitat von: Sucrams am 01 Oktober 2008, 12:34:14
Allerdings tropft es aus der Leerlaufluftregulierungsschraube bei übermäßigem Tupfen.
ist normal. Irgendwo muss es ja rauslaufen wenn zuviel reinläuft. Diese Schraube ist extra hohlgebohrt
Zitat von: Sucrams am 01 Oktober 2008, 12:34:14
Ich werde mich zwecks Vergasereinstellung mal an einen Experten in meiner Nähe wenden. Oder kann ich mich hier auch allein ran tasten?
Das kriegst Du schon hin. Du kannst ja nix kaputtmachen, ist nicht so schwierig, Du lernst etwas dabei und kannst sonst immer noch zu Mama gehen.
Stell mal die Vergaser nach Handbuchwerten sein; sieh Dir dazu unter Tipps -> Handbücher ->"ÜBERSICHT ÜBER BING - Vergaser (Bedüsung, Einstellung etc)" und "BING - Vergaser, original BING PDF-Datei" an.
Hauptdüse stimmt schon mal  (aber Achtung: weil die mal als 105 ausgeliefert wurde, heisst das noch nicht, dass sie auch noch diesen Durchlass hat (mal mit einem weichen Draht (Cu der so) durchputzen, reinigen und durchblasen.
Leerlaufregulierschraube (noch schön, vorne spitz ?) ganz reindrehen und dann 2 Umdrehungen wieder raus und kontern. Ausprobieren, mal 1/4 rein oder 1/4 raus, sehen was besser ist und in diese Richtung weiter, bis es wieder schlechter wird, dann leicht zurück.
Düsennadel gehört eigentlich in Stellung 3 nach HB. Wenns besser ist, auch 4 ausprobieren, wenn schlechter St. 1 probieren. Ideal ist ws 3 oder 2. Nachher musst Du wieder Leerlaufregulierschraube (LLGRS) nachstellen.
Düsennadeln sehen noch gut aus, nicht rostig / oval / ausgeschlackert ?
Nadeldüsen (Düsenstock) ebenfalls putzen und reinigen: noch gut ?
Schieber nicht ausgeschlackert, läuft satt in der Schieberkammer ?
All die mysteriösen Kanäle im Gehäuse durchblasen.
Vergaserflansch nicht verzogen ? Flanschdichtung dichtet schön ab ? (Bremsenreiniger aufsprühen + beobachten)

Wenn Das alles immer noch nicht das Problem löst, würde ich bestellen: Neue Düsennadeln 255 (sind vielleicht die falschen drin, das siehst du denen nicht an), neuen Nadeldüsen 1308, neue Hauptdüsen 105 und auch 110, je nachdem Schieber (wenn ausgeschlagen), neue Leerlaufdüsen 35, ev.Leerlaufgemischregulierschrauben wenn die kaputt sind. Dann alles putzen, alles einbauen nach o.g. Tabelle und losfahren...evtl. dann noch pröbeln mit grösseren Hauptdüsen und verschiedenen Düsennadelstellungen und schräubeln an der LLGRS
Vor allem Vergasergeschraube muss Zündzeitpunkt einigermassen richtig eingestellt sein, mit Prüflampe oder wenn vorhanden mit Strobo

Ich würde fast wetten, so bringst Du sie zum laufen

Gruss und um feedback wird gebeten...


Sucrams

Zum Glück konnte ich das schöne Wetter am Wochenende noch einmal nutzen. Vor den Ausfahrten habe ich die Vergaser inspiziert und gereinigt. Außerdem habe ich die Einstellung nach Handbuchwerten vorgenommen. Also Düsennadeln in Stellung 3 und Leerlaufluftregulierungsschrauben 2 Umdrehungen raus. Und siehe da es klappt. Bis auf ganz seltene Aussetzer bei ruckartigem Gasgeben läuft alles spitze. Das Stottern ist komplett verschwunden und sie fährt schön ruhig und gleichmäßig, wie von einer BMW zu erwarten. War doch einfacher als ich gedacht habe. Vielen Dank nochmal an rolf.soler.

Bevor der Thread hier endet habe ich noch eine abschließende Frage: Bei Geschwindigkeiten zwischen 80 und 90 treten Geräusche auf, die von den Zylinderköpfen her kommen. Es hört sich an wie ein Knistern oder leichtes Rasseln. Vor allem beim Fahren unter Last (leicht bergan) oder beim "Beschleunigen" von 80 auf 90 mit 3/4 Gas bis Vollgas. Irgendwelche Ideen?

rolf

Ja!
Sie klingelt....Zündung zu früh!!

Sucrams

Ok. Ich dachte mir schon, dass das Geräusch "Klingeln" sein muß. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich R50S-Kolben verbaut habe. Außerdem gebe ich zu, dass ich die Zündung bisher nur statisch auf Spät eingestellt habe. Mir fehlt noch das Stroboskop. Ich habe auch keine Ahnung in welchem Zustand der Fliehkraftregler ist. Gibt es noch Tips wie ich vorgehen sollte? Danke

Peter

Hi Sucrams, es gibt auch ne Möglichkeit ohne Strobo. Habe es selbst zwar noch nicht probiert, aber ist aus dem Einzylinderforum: Prüflampe anschliessen wie bei statischer Prüfung. Dann Fliehgewichte von Hand max. spreizen und in der Position arretieren (mit Schraubenzieher oder dergleichen) . dann Motor durchdrehen und jetzt muss auf der Markierunf 'F' die Prüflampe aufleuchten.
Aber selbst wenn F stimmt, kannst Du mit dem ZZP wg. dem Klingeln eine Kleinigkit zurückgehen auf 'Spät'. Wenn dann immer noch nicht das Klingeln aufhört, dann kann's auch am zu magerem Gemisch liegen. Für den Fall würde ich die Nadeldüse erst mal ein Stück höher hängen, damit das Gemisch fetter wird!
Gruß Peter

Sucrams

Hallo Peter, die statische Kontrolle beider Zündzeitpunkte habe ich promt erledigt. Leider ist das Ergebnis weniger zufriedenstellend: Der Zündzeitpunkt für späte Zündung ist ca. 6mm später als Spät (Fliegewichte anliegend), also in Richtung OT verschoben. Hier muß sich was verstellt haben. Im Frühjahr hat noch alles gestimmt.  :) Bei ausgeklappten und arretierten Fliegewichten erfolgt die Zündung (Abheben des Unterbrechers) ca. 6mm früher als Früh. Das spricht für Deine Theorie hinsichtlich des Klingelns bei hohen Drehzahlen. Kurz und schlecht: meine Zündung stimmt vorn und hinten nicht. Ein Wunder, dass die Karre überhaupt läuft. Ist unter diesen Gegebenheiten (später als Spät und früher als Früh) überhaupt eine korrekte Zündzeitpunkteinstellung möglich? Oder kann ich mich gleich auf die Suche nach einem neuen Fliehkraftregler machen?

rolf

#20
Was du da hast, ist normal (nach 50 jahren ;D)...der FKR ist ausgeleiert...und das ist nicht weiter schlimm.
Wichtig ist das "F" stimmt....also "F" einstellen....solange "S" noch VOR OT ist bist du auf der sicheren Seite (selbst bei "S" nach OT geht es noch gut....nebenbei läuft sie jetzt noch ruhiger im Leerlauf (als bei 6° v. OT oder was immer "original" ist).

Dein FKR spreitzt nur etwas mehr als im Neuzustand. Neu hat er 35° verstellt....nun sind die Gelenke etwas ausgeleiert...die Anschlagfeder (Diese kleine Blattfeder hast du hoffentlich drin?) ist etwas verformt/erlahmt etc...und schon hast du ein Verstellung von 38° (6mm auf der Schwungscheibe entsprechen nämlich ca 3°....3° mehr oder weniger bei "S" sind rel. egal....bei "F" können sie zum klingeln führen) oder 40°.
Also "F" und fahren...klingelt es immer noch...entweder wie Peter (HUHU melde dich mal!) beschrieben fetter einstellen oder/und (!) ruhig noch 1-2° später (also 2-4mm) einstellen.
Rolf

rolf.soler

Genau.
Später als spät macht nix. früher als früh allerdings schon...also F zurückstellen...Aber nicht das Kind mit dem Bad ausschütten: wenn F allzu spät ist, sinkt die Leistung etwas und vor allem wird es am Auslass heisser, was auf die Dauer die Ventile schädigen kann. Bei der R50 sollten die Krümmer eigentlich nur goldgelb, aber nicht blau werden. Blaue Krümmer zeigen meist zu späten ZZPt an (oder zu mageres Gemisch). Wenn die Krümmer schon blau sind, schonend putzen bis wieder schön chromig und nicht wieder blauwerden lassen...Wenn trotz eher etwas spätem Früh-ZZPt  weiter Klingeln da ist oder die Krümmer blauwerden, etwas fetteres Gemisch machen. Dazu würde ich eher eine grössere HD (110) nehmen als Düsennadel hochstellen, aber das geht auch (wenn sie dadurch dann beim Uebergang Leerlauf ->wenig Gas und von wenig bis 3/4 Gas nicht schlechter läuft)
Uebrigens sind die Zylinder aus unerfindlichen Gründen verschieden, eine Seite wird bei gleicher Einstellung immer etwas heisser (ich glaube rechts, bin nicht mehr sicher). Kann sein dass rechts eine Nummer grössere HD als links ideal ist.
Zum ZZpt: wenn Du kannst, prüf nach der statischen Einstellung mal mit Strobo (vielleicht ausleihen oder beim freundlichen Motorrad/Auto-Mechaniker schnell checken...). Man wundert sich über die Unterschiede...Sowohl S als auch F können nochmals deutlich früher sein als mit der Prüflampe vermutet. Erstens werden die Gewichte schom in Leerlauf leicht gespreizt (früheres S) und zweitens spreizt der schneller laufende Motor die Gewichte viel besser als man das von Hand kann (früheres F). Man sieht mit Strobo auch, ob der ZZPt ab etwa 3000 RPM stehenbleibt (muss er, sonst Anschlagfeder kaputt...)
P.S. Ist der ZzPt auf beiden Seiten gleich ? Bei jedem Schwungscheibendurchgang hebt abwechselnd der eine Nocken den Unterbrecher, dann der andere usw. Bei grossen Unterschieden li / re stört das den runden Lauf auch...allerdings ist die R50 da ziemlich gutmütig, bis ein paar Grad Unterschied machen nicht viel aus...so ab 5° merkt mans dann.

Peter

ja, dann bleibt mir noch zu ergänzen, dass es auf dem Fliehgewichten oben drauf eine Art Drehzahlbegrenzung (Anschlag) in Form eines kleinen Bleches gibt. Wenn das abgebrochen ist, dann verstellen sich die Fleigewichte auch zu weit Richtung früh.
Gruß Peter

rolf

Peter...du solltest dich lieber mal bei mir melden als mich auch noch zu zitieren:
"...die Anschlagfeder (Diese kleine Blattfeder hast du hoffentlich drin?) "
Rolf
Sag mal, was hälst du von gemeinsam Kassel oder Hamm 2009? Incl. Übernachtung bei dir oder Heiko?

Sucrams

Die kleine Blattfeder ist offensichtlich drin - aber abgebrochen  :( Kann mir jemand sagen, wie die aussehen sollte, wenn sie ganz ist?

Peter

Hi Rolf, gerne, habe es heute schon mal tel. versucht, aber warst nicht da!
@Sucrams, ich kann ein Foto von Meinem machen, aber da ich wie immer unterwegs bin, erst am WE. Die abgebrochene Blattfeder ist dann aber dein Problem, weshalb der Motor zu weit Richtung früh geht. Hilft eigentlich nur ein neuer Fliehkraftregler!
Gruß Peter

Sucrams

Ich hoffe nicht, dass ich einen neuen FKR benötige. Eine Feder müßte doch reichen. Beim Stemler gibt es Anschlagfedern für FKR. Nur bietet der eine Version "innenliegend" und eine Version "außenliegend" an. Welche brauche ich denn?

rolf

"innenliegend" = frühe Version

Peter...ich bin im Moment nur auf achse...das nennt sich ruhiger Behördenjob

rolf.soler

Zitat von: Peter am 21 Oktober 2008, 21:57:21
Hilft eigentlich nur ein neuer Fliehkraftregler!
Nein, wozu denn ? Ersetz einfach die Feder. Wenn er sonst nicht allzu wild ausgeschlagen ist, geht das. Wie mein Namensvetter sagt, brauchst Du die Nr. 1 auf dem Bildchen im Katalog (siehe Anhang, dort siehst Du wie sie aussehen muss...), also 00 00 0 000 068, kostet 10 Euro.
Was ich mir allerdings auch noch leisten würde, ist ne neue Inbusschraube...der Sechskant sieht ziemlich ausgeleiert aus...o.k. wenn man problemlos lösen und anziehen kann kannst Du sie auch belassen

Sucrams

Ich habe eine neue Feder bekommen und eingebaut. Leider hat sich nichts verändert am frühen Zündzeitpunkt. Die alte abgebrochene Feder war wohl so hingebogen, dass der Anschlag der gleiche war, wie mit neuer Feder.

Nun möchte ich gern den frühen Zündzeitpunkt statisch einstellen. Kann mir bitte einer von Euch Kundigen kurz erläutern welche Schrauben ich lösen muss, um die Grundplatte verschieben zu können. Ich habe eine auf Langloch geklemmte Schlitzschraube oberhalb vom FKR gelöst, aber es läßt sich nichts bewegen. Leider habe ich noch keine Reparaturanleitung und bei den Einzylindern (hier als pdf auf der Homepage) sieht alles anders aus.

@rolf.soler
Die Inbusschraube sieht mir auch sehr verschlissen aus - werde ich schnellstmöglich austauschen.

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