VDO Tacho R 50/2 reparieren

Begonnen von herculestom, 25 Dezember 2021, 06:25:42

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herculestom

Bei meiner gestrigen Ausfahrt zum Vaaldamm hat sich mein Tacho verabschiedet. Der Kilometerzähler funktioniert noch tadellos, allerdings spinnt die Geschwindigkeitsanzeige rum.

Woran kann es liegen?
Kann man das selbst reparieren?
Welche Werkstatt kann für eine Reparatur empfohlen werden?
umuntu ngumuntu ngabantu





Oerlov

Bei mir war es bei einer R65 mal die Tachowelle, die hakte. Das führte zu wilden Ausschlägen und (da ich es eine Zeit lang ignorierte) zu einer abgebrochenen Tachonadel.
Bevor du den Tacho zerlegst, schau mal nach, ob die Welle irgendwo zu sehr gebogen ist, die Enden nicht mit den Verschraubungen verspannt wurden oder das Ding nicht verschlissen ist.
Gruß Carsten

Gesendet von meinem ELS-NX9 mit Tapatalk


herculestom

ich stelle mir die Frage, warum der Kilometerzähler einwandfrei funktioniert.
umuntu ngumuntu ngabantu

Elefantentreiber

Im Tacho sind zwei verschiedene Systeme.

Ein rein mechanisches Zählwerk und ein Zeiger der über ein anderes System betätigt wird.

Da braucht nur der Lagersitz der Zeigerwelle beschädigt sein, schon tanzt die Nadel hin und her.

Zitat von: herculestom am 25 Dezember 2021, 07:07:34
ich stelle mir die Frage, warum der Kilometerzähler einwandfrei funktioniert.
Zündapp´s sind immer noch die besseren Boxer

F.B.

Ich habe gute Erfahrungen mit der Oldtimer Tachowerkstatt Lutz Seyfarth gemacht.
Gruß
Frank

Brendel

Mit dem Seyfarth kann ich nur bestätigen.
Saubere Arbeit.
Gruss
Werner

herculestom

Erst einmal vielen Dank für die Tipps.

Wenn wir im April wieder in Europa sind, werde ich den Tacho wohl zur Generalüberholung an Herrn Seyfarth schicken. Ich selbst werde das Ding nicht öffnen, da alles unter M20 zu fummelig für mich ist. Das machen meine Nerven nicht mit.
umuntu ngumuntu ngabantu

cledrera

Gute Entscheidung.
Alleine der Gedanke an das zerstörungsfreie Aufbördeln des Chromrings verursacht bei mir nackte Panik.

Oerlov

Zitat von: herculestom am 25 Dezember 2021, 07:07:34
ich stelle mir die Frage, warum der Kilometerzähler einwandfrei funktioniert.
Das Zählwerk interessiert sich nur für die Anzahl der Wellen Drehungen. Die Tachonadel auch für die Winkelgeschwindigkeit. Wenn die Welle hakt, bewegt sie sich nicht gleichmäßig und die Nadel schlägt aus.

Wie genau "spinnt" der Tacho?

Hast du mal die Tachowelle auf der Getriebeseite abgezogen und mit gleichem Biegeradius geprüft, ob sie sich leicht drehen lässt?

Auch wenn Herr Seyfarth gut ist, kann er dir gerne den Tacho überholen ... Wenn es dann doch an der Welle liegt, hättest das Problem trotzdem weiter.
Manchmal ist das Ding nur unglücklich gebogen oder an der Tacho Verschraubung zu stramm verspannt.

Gruß Carsten

Gesendet von meinem ELS-NX9 mit Tapatalk


alt-aber-gut

Meine Vorgehensweise zum Ausschluß eines Problems mit der Flexwelle wäre diese komplett einmal auszubauen und dann in gerader gestreckt ausgerichteter Position einmal per Hand durch zu drehen. Dabei sollten keinerlei Widerstände oder Rucke zu spüren sein. Dann in einem zweiten Durchgang das Gleiche noch einmal vornehmen aber nun in gekrümmter Form, d.h. mindestens in einem großen Halbkreis. Wenn auch dann keinerlei Beeinträchtigungen fühlbar sind, dann scheint die Welle in Ordnung zu sein. Bei den geringsten Rucken der Welle während des Drehens würde ich diese sofort austauschen. Jede kleinste Unregelmäßigkeit bei dem Drehen der Tacho-Wellen wirkt sich als ausschlagen des Geschwindigkeits Anzeigers hier deutlich aus. Grüße, *****
Mes deux cylindres opposés double le plaisir du voyage dans les temps passés !

herculestom

ich habe bis Anfang des Jahres Urlaub und werde mir mal eine Stunde nehmen, die Welle zu überprüfen. Werde berichten.
umuntu ngumuntu ngabantu

herculestom

Ich habe gerade mal die Funktion der Tachowelle überprüft. Im eingebauten Zustand und nur am Getriebe abgezogen, ließ sich die Welle leicht und ohne jeglichen Widerstand mit den Fettfingern drehen. Ich gehe mal davon aus, dass im ausgebauten, gestreckten Zustand keine Änderung eintreten wird. Damit würde ich die Tachowelle als Fehlerquelle ausschließen. Hat erst 6.000 km gelaufen, quasi neuwertig. Giber es noch weitere Ideen?
umuntu ngumuntu ngabantu

alt-aber-gut

Zitat von: herculestom am 29 Dezember 2021, 14:07:08
Ich habe gerade mal die Funktion der Tachowelle überprüft. Im eingebauten Zustand und nur am Getriebe abgezogen, ließ sich die Welle leicht und ohne jeglichen Widerstand mit den Fettfingern drehen. Ich gehe mal davon aus, dass im ausgebauten, gestreckten Zustand keine Änderung eintreten wird. Damit würde ich die Tachowelle als Fehlerquelle ausschließen. Hat erst 6.000 km gelaufen, quasi neuwertig. Giber es noch weitere Ideen?


Das ist schon einmal ein guter Ausgangswert um den (Anzeige)Fehler einzugrenzen.
Wenn du langsam die Welle in der Einbauposition, d.h. mit den zwei gegenläufigen Biegungen in der Welle ohne Rucken oder Schwergängigkeit drehen kannst, dann scheint die Tachowelle nicht das Problem zu sein.
Nun könntest du die obere Rändelschraube am Tacho etwas lockern und dann die Maschine im 4ten Gang (aber aufgebockt) kurz drehen lassen. Wenn dann immer noch der Zeiger mit Ausschlägen reagiert oder unruhig anzeigt, dann dürfte das Instrument selbst die Quelle des Problems sein. Hier ist dann vermutlich die Lagerung des Zeigers verschliessen (hat Spiel) oder (Abrieb)Späne haften am rotierenden Magneten. Dann muß in jedem Falle der Tacho geöffnet und überprüft sowie neu gelagert/justiert werden. Dann ist das aber wie schon gesagt reine Feinmechaniker-Werkstattarbeit wenn man zu grobe Finger und Hände hat. Grüße, *****
Mes deux cylindres opposés double le plaisir du voyage dans les temps passés !

herculestom

ok, werde die Karre gleich mal starten.
umuntu ngumuntu ngabantu

herculestom

keine Veränderung. Die Nadel zuckt völlig unkoordiniert in jedem Gang rum. Also bleibt wohl nur noch der Weg in die Uhrmacherwerkstatt.

Dank an Alle.
Tom
umuntu ngumuntu ngabantu

alt-aber-gut

Tom,
du kannst noch einen letzten Versuch zur Fehlereingrenzung starten, und zwar wie folgt :
Wenn du eine, die Drehzahl regelbare, kleine Bohrmaschiene zur Hand haben solltest, dann treibe die Tachowelle direkt am unteren Ende (auf der Getriebeseite) einmal langsam und dann nach und nach schneller an. Dabei beobachte die Tachonadel. Sollte jetzt der Zeiger immer noch ausschlagen, dann ist es zu 100% nur der Tacho selbst und der Antrieb von der Getriebeseite her ist dann auch sicher außen vor. Grüße, *****
Mes deux cylindres opposés double le plaisir du voyage dans les temps passés !

herculestom

Moin Hans,

Merci für den Tipp. Eine regelbare Bohrmaschine habe ich. Dann werde ich noch vor Jahresende den letzten Test machen. Grosse Hoffnungen habe ich leider nicht. Gott sei Dank sind wir im April wieder zuhause. Ich glaube nämlich kaum, dass es hier jemanden gibt, der diese alten Tachos reparieren kann.

Gruss
Tom
umuntu ngumuntu ngabantu

herculestom

der letzte Test hat leider auch nix gebracht. Zucken, Zittern, Festhängen bei jeder Drehzahl.

Euch allen ein Frohes Neues Jahr
Tom
umuntu ngumuntu ngabantu

rolf


herculestom

so etwa?  ;)
umuntu ngumuntu ngabantu

rolf


motoclub

Zitat von: cledrera am 27 Dezember 2021, 18:46:37
Gute Entscheidung.
Alleine der Gedanke an das zerstörungsfreie Aufbördeln des Chromrings verursacht bei mir nackte Panik.

Der Chromring wird nicht zerstörungsfrei aufgebördelt, sondern bei einer Reparatur ersetzt.
Viele Grüße
Thomas

Wilhelm

nicht ganz, man kann den Ring mit geeignetem Werkzeug sehr gut lösen und wieder verbördeln. Das habe ich selbst schon mehrfach gemacht. Man muss sehr daruf achten das der verchromte Messingring nicht einreist. Also in kleinen Schritten Stück für Stück aufbiegen. Schlechter geht es mit den öfters verwendeten Edelstahl Ringen. Diese sind sehr viel schwieriger zu bördeln und fast nicht zu öffnen. Es gehört halt Geschick dazu. 

rolf

Zitat von: motoclub am 03 Januar 2022, 11:27:44
Der Chromring wird nicht zerstörungsfrei aufgebördelt, sondern bei einer Reparatur ersetzt.
es geht beides

motoclub

Der komplette Satz mit Glas und Abdeckringen kostet bei Heumann 10€, ob es lohnt, sich die Fummelei anzutun, überlasse ich Euch.
Viele Grüße
Thomas

rolf


alt-aber-gut

Nachtrag :
wichtig bei allen Reparaturen an den geöffneten Tachometern ist, wenn man es selber durchführen möchte, die gute und sichere Abdichtung des Tachos über den Chromring mit der neuen Dichtung. Dazu braucht man sehr gleichmäßigen Druck über den gasamtem Umfang des Instruments beim Neuverpressen des Zierrings. Sonst gibt es später Wassereintritt von oben! Grüße, *****
Mes deux cylindres opposés double le plaisir du voyage dans les temps passés !

MUC

Zitat von: motoclub am 04 Januar 2022, 11:26:58
Der komplette Satz mit Glas und Abdeckringen kostet bei Heumann 10€, ob es lohnt, sich die Fummelei anzutun, überlasse ich Euch.

Das hört sich ja sehr gut an. Leider finde ich es nicht, hast du da einen Link für mich?
Gruß
Günter

cledrera


MUC

Gruß
Günter

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