R 51/2 - Zündnocken ungleich abgelaufen?

Begonnen von Gerrit, 15 Juni 2021, 17:39:07

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Gerrit

Hi,
vor einiger Zeit hatte ich ja von meiner neuen Maschine berichtet. Grundsätzlich macht sie mir viel Spaß, zur Zeit komme ich nur bei einer Sache nicht recht weiter.

Bei einer Fahrt fiel der rechte Zylinder aus und als Ursache konnte ich einen abgebrochenen Kohlestift im Verteilerdeckel ausmachen. Also neue Kohlen besorgt und
eingebaut und dabei auch gleich den Unterbrecherkontakt ersetzt (NOS Original Bosch). Nachdem auf der Schwungscheibe keine Markierung für Früh- und Spät- oder
OT sind, habe ich OT bestimmt und markiert und mir eine neue Zündlichtpistole zugelegt, mit der ich auch die Frühzündung genau bestimmen kann (neben Dreh-
zahl und Schließwinkel). Nach einigem Trial- und Error hatte ich dann eine Einstellung von 107 Grad Schließwinkel und Minimum 10 Grad Spät und 40 Grad Frühzündung.
Die Probefahrt am Wochenende begann Klasse, aber als ich auf einer Ausfallstraße beschleunigte und höher drehte fiel erst der rechte und dann auch der linke
Zylinder aus 🙄. Die Pannenursache war, dass ich den Unterbrecherkontakt nicht fest genug geschraubt hatte (da bin ich eher auf der vorsichtigen Seite unterwegs).
Jetzt will es mir nicht mehr gelingen, die Einstellung wieder so hinzubekommen. Der linke Zylinder läuft zuverlässig, der rechte Zylinder zündet nur, wenn die Einstellung
nicht stimmt. Zündkabel, Kerzen etc. ist alles neu. Ich habe den Eindruck, dass die Nocken auf dem der Unterbrecherkontakt läuft ungleichmässig abgenutzt sind.
Ist das möglich? Gibt es ggf. Originalmaße zum Vergleich? Gibt es vielleicht so etwas wie "Hülsen", die über die abgelaufenen Nocken geschoben werden können,
um die Originalmaße wieder herzustellen? Oder wie aufwendig ist der Austausch der Nockenwelle - bzw. ist das mit wenig Hobbyschrauber Kenntnissen überhaupt
zu bewältigen (und ohne Spezialwerkzeug)?

Schönen Gruß
Gerrit




motoclub

Wenn der Motor bis zum gelösten Kontakt sauber lief, warum soll nach dem gefixten Problem mit dem Kontakt die Nockenwelle defekt sein? Davon würde ich nicht ausgehen. Es gibt mglw. neben der Zündeinstellung noch ein weiteres Problem (Vergaser, Steuerung), da würde ich schauen.

Viele Grüße
Thomas

Gerrit

Hallo Thomas,
an die Vergaser muss ich auf jeden Fall noch ran und ich habe auch alle Teile hier. Zu dem Thema Zündung fällt mir noch ein, dass die Nockenwelle vielleicht einen Schlag haben könnte. Daher werde ich dieses Wochenende mal die Zündung abbauen und messen, ob die Nockenwelle ggf. eine Unwucht hat und ob die Nocken unterschiedlich hoch sind. Eine Meßuhr hatte ich mir ja schon zur Bestimmung des OT besorgt, die wird mir hoffentlich gute Dienste leisten. Ich werde wieder berichten.

Schönen Gruß
Gerrit

Gerrit

Heute war ich wieder dran. Alles (!) rausgerupft, komplett gereinigt, die entsprechenden Stellen gefettet bzw. geölt und dann den ,,Schlag" der Nockenwelle gemessen. 5 Hunderstel ,,eiert" die Welle.  Dann alles sorgfältig zusammengebaut. Abstand 0,4 mm. Maschine läuft unruhig. Neue Kerzen rein und gemessen. Maximale Frühzündung 35 Grad. Also neu einstellen. Etwas mehr Abstand - maximale Frühzündung 56 Grad, Spätzündung 11 Grad. Also alle Schrauben noch mal extra fest gezogen und mit dem Bowdenzug für die Zündverstellung die maximale Frühzündung auf 40 Grad begrenzt. Nachgemessen - alles passt. Schließwinkel 106 Grad. Aber: Wenn ich die Frühzündung auf 40 Grad stelle und die Drehzahl auf ca. 2500
erhöhe, reduziert sich die Frühzündung auf 36 Grad. Wie kann das sein? Höher drehen mochte ich nicht. Ich wohne in einem Recht ruhigen Wohngebiet und habe wohl die Stunde vorher die Nerven der Nachbarn ausreichend strapaziert. Morgen ist dann Probefahrt. Mal schauen ob jetzt alles ordentlich fest ist .... 🙄

CowBoy

Hallo Gerrit,

ich war bei den Zweiventilern raus, als es um Zündzeitpunkte und anblitzen und Schaulöcher ging...
(sovmoto)

Die R51/2 hat wie die Vorkriegsmodelle auch eine "statische "Frühzündung". Da gibt es nichts einzustellen!!!!
Außer dem Unterbrecherabstand. Wenn der auf beiden Zylindern ungefähr gleich ist, ist alles OK.
Bei meiner waren (M72) immer so 0,35 und 0,45 die Werte, mit denen sie gut lief.

Den Nocken auf der Unterbrecherplatte auf maximale Frühzündung stellen, mit OZ95 passiert da nichts - falls es doch Klingeln sollte, etwas zurücknehmen.

...Aber mach, was Du meinst...


Gerrit

Hallo Ulli,
ich glaube, dass ich mit dem möglichst genauen Einstellen einen deutlich runderen Lauf bekomme. Bei dem einfachen eintellen der Unterbrecherkontakte ist der Zündzeitpunkt nicht genau zu bestimmen. Damit ist es erforderlich an dem Zündungsverstellhebel herum zu stellen, um einen möglichst runden Lauf zu bekommen. Eine genaue Einstellung ist damit meiner Meinung nach nicht möglich. Wir werden sehen ob sich am Ende doch eine höhere Endgeschwindigkeit als 118 km/h erreichen lässt. Als Idee für die Verschiebung des Zündzeitpunkt ist mir eingefallen, dass es gegebenenfalls am Abreißfunken des Unterbrecherkontakt liegen könnte. Dies würde bedeuten, dass der Kondensator kaputt ist. Ich werde jetzt einen neuen bestellen und versuchsweise einbauen.
Schönen Gruß
Gerrit

Reinsig

Wahrscheinlich nerve ich da jemanden ;D
Aber ich hatte die Faxen mit der "anachronististischen Verteiler-Zündung" satt und eine PwrDyn.- HKZ (mit Einzelzündspulen) eingebaut.
Jetzt hab´ich Ruh. Immer -auch bei fast leerer Batt.- guten Funken ...!
Gruß
Reiner

Gerrit

Hallo Reiner,
Dann nehme ich Deine Reste doch gerne und verbaue sie bei mir 😎. Aber im Ernst, wie lief die Maschine vorher und wie läuft sie jetzt? Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit?

Schönen Gruß
Gerrit

Elefantentreiber

Das geht mir nicht anders, nahezu in allem meinen Mopeds werkelt entweder eine Powerdynamo oder eine Ignitech.

Ich will fahren und mich nicht ständig über die schlechte Ersatzteil-Qualität ärgern.

Inzwischen sind sehr viele total "überzeugte" Original Verfechter meinem Bespiel gefolgt.

Zitat von: Reinsig am 19 Juni 2021, 18:09:50
Wahrscheinlich nerve ich da jemanden ;D
Aber ich hatte die Faxen mit der "anachronististischen Verteiler-Zündung" satt und eine PwrDyn.- HKZ (mit Einzelzündspulen) eingebaut.
Jetzt hab´ich Ruh. Immer -auch bei fast leerer Batt.- guten Funken ...!
Zündapp´s sind immer noch die besseren Boxer

Reinsig

Zitat von: Gerrit am 19 Juni 2021, 21:05:32
Hallo Reiner,
Dann nehme ich Deine Reste doch gerne und verbaue sie bei mir 😎. Aber im Ernst, wie lief die Maschine vorher und wie läuft sie jetzt? Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit?

Schönen Gruß
Gerrit
Hallo Gerrit,
die Originalteile hätte ich nat. schon verklickern können. ;D
Jetzt habe ich mir aber einen zusätzlichen "Faupax" der besonderen Art erlaubt(s. hier--> /www.bmw-einzylinder.de/boxerforum/index.php?topic=1963.0) und habe subjektiv den Eindruck, dass sich die Gasannahme verbessert hat. Als Pedant möchte ich halt neueste Technik bei der "Verbrennerproblematik" einsetzen. Alleine die HKZdg bringt einen deutlich stabileren Leerlauf und eine geringfüg bessere Gasannahme(subjektiv). Das Thema Stromaufnahme, "Funkenenergie",  etc. etc. möchte ich mal aussen vor lassen. Eine kontaktlose Zündanlage ist - m. Mng nach - unbedingt zeitgemäß und notwendig. (Ich möchte aber keinesfalls einen "Religionskrieg" anzetteln ;))
... sehe gerade, Elefantentreiber ist mir zuvorgekommen!
Gruß
Reiner

Reinsig

Zitat von: Reinsig am 20 Juni 2021, 08:52:34
Hallo Gerrit,
die Originalteile hätte ich nat. schon verklickern können. ;D
Jetzt habe ich mir aber einen zusätzlichen "Faupax" der besonderen Art erlaubt(s. hier--> /www.bmw-einzylinder.de/boxerforum/index.php?topic=1963.0) und habe subjektiv den Eindruck, dass sich die Gasannahme verbessert hat. Als Pedant möchte ich halt neueste Technik bei der "Verbrennerproblematik" einsetzen. Alleine die HKZdg bringt einen deutlich stabileren Leerlauf und eine geringfüg bessere Gasannahme(subjektiv). Das Thema Stromaufnahme, "Funkenenergie",  etc. etc. möchte ich mal aussen vor lassen. Eine kontaktlose Zündanlage ist - m. Mng nach - unbedingt zeitgemäß und notwendig. (Ich möchte aber keinesfalls einen "Religionskrieg" anzetteln ;))
... sehe gerade, Elefantentreiber ist mir zuvorgekommen!
Ergänzung: Wenn ich -noch- genügend Zeit hätte, würde ich mich an eine "Einspritzung" ranmachen(im orig. Vergaser verbaut) und das ganze auf die Spitze treiben ...! Jetzt reicht´s aber ;D
Gruß
Reiner

alt-aber-gut

Zitat von: Elefantentreiber am 20 Juni 2021, 08:35:47
Das geht mir nicht anders, nahezu in allem meinen Mopeds werkelt entweder eine Powerdynamo oder eine Ignitech.

Ich will fahren und mich nicht ständig über die schlechte Ersatzteil-Qualität ärgern.

Inzwischen sind sehr viele total "überzeugte" Original Verfechter meinem Bespiel gefolgt.

Morgen Elefantentreiber,
ich bin da zu 100% auf deiner Seite. Eine sauber installierte moderne Elektrik sowie eine Zündung, kontaktlos und präzise angesteuert, macht auch aus einem echten Oldtimer ein für den heutigen Verkehr schon sehr gut nutzbares Fahrzeug.
Es ist ja allgemein bekannt, dass vor 60 bis 80Jahren, die Fahrzeugelektrik noch sehr rudimentär aufgebaut war und dementsprechend oft unzuverlässig arbeitete und regelmäßigen Wartungsaufwand erforderte.
Wer einmal den Unterschied zwischen den 6Volt uralten Zündanlagen und den neuen digitalen Zündungen erlebt (erfahren) hat wird mit großer Sicherheit nie mehr auf das Plus an Zuverlässigkeit verzichten und wieder aus Gründen der Originalität auf die elektriche Anfangsausstattung zurückbauen wollen.
Von der zusätzlichen weit besseren Beleuchtung mit 12V sollte hier noch garnicht die Rede sein; das ist ein weiterer Bonuspunkt obendrauf. Grüße, *****
Mes deux cylindres opposés double le plaisir du voyage dans les temps passés !

Peter

Hallo Gerrit,
nimm mal den Fliehkraftregler ab und schau Dir dort die beiden Nocken an, die die Unterbrecherkontakte abheben. Wahrscheinlich wirst du feststellen, dass die unterschiedlich sind und damit die Ursache warum der Unterbrecherabstand variert.
Gruß Peter

motoclub

Zitat von: Peter am 25 Juni 2021, 10:57:21
Hallo Gerrit,
nimm mal den Fliehkraftregler ab und schau Dir dort die beiden Nocken an, die die Unterbrecherkontakte abheben. Wahrscheinlich wirst du feststellen, dass die unterschiedlich sind und damit die Ursache warum der Unterbrecherabstand variert.
Gruß Peter

Laut Überschrift geht es um eine R51/2 - da gibt es keinen Fliehkraftversteller, der Nocken sitzt direkt vorn auf der linken Nockenwelle, und der ZZPT wird per Handhebel verstellt. Siehe Bild im ersten Beitrag.
Viele Grüße
Thomas

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