worauf ist bei der Motorüberholung bezüglich der Lager zu achten???

Begonnen von FJK, 28 Februar 2011, 21:46:06

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FJK

Hallo zusammen.
Ich bin etwas verunsichert wie ich mich beim Kauf der Lager für die Überholung von Motor und Getriebe verhalten soll. Bei Anfragen verschiedener Ersatzteilehändler wurde ich fast immer darauf aufmerksam gemacht, daß ihre Lager die hochwertigsten seien und die best mögliche Laufruhe des Motors gewährleisten. Ist da etwas dran? Oder tun es auch Industrielage mit Stahl bzw. Messingkäfig. Ich hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen!

Gruß Franz-Josef




berndr253

Ich würde in der Ersatzteilliste schauen welche Lager hier vorgegeben sind und dieses dann kaufen. Hierbei würde ich Lager von FAG oder INA "no-name-Lagern den Vorzug geben.

Konrekt wäre es schon interessant zu erfahren welche Lager Du für welche Maschine suchst. Bei Kurbelwellenlager verwende ich meist sogenannte C3-Lager - das sind Lager mit "erhöhter Lagerluft" die dann eingesetzt werden sollten, wenn eine Presspassung sowohl über den Aussen- als auch den Innenring erfolgt.
Da Du Dich im Boxerforum bewegst geh ich mal davon aus, dass Du auch die Lager für einen Boxer brauchst. Das "Tonnenlager" für das getriebeseitige Kurbelwellenlager brauchst Du nach Liste erst ab R50/S - für die 50, 50/2, 60 und 60/2 sollte es auch das Lager mit Messingkäfig tun.

Wie gesagt, schau in die Ersatzteilliste, dann liegst Du sicher nicht falsch mit der Lagerwahl

Grusz

Bernd

cledrera

ZitatDas "Tonnenlager" für das getriebeseitige Kurbelwellenlager brauchst Du nach Liste erst ab R50/S

Das kann man unter Langlebigkeitsgesichtspunkten aber auch anders sehen.
Ich würde mir auf der Homepage von Rabenbauer unter Restaurationstips die zwei Artikel zu Toleranz und Einbauspiel
des hinteren Hauptlagers durchlesen.

cledrera

berndr253

#3
Klar kann man bei den Maschinen höherwertige Lager einsetzen, gar keine Frage!

Bei der R50 und 50/2 reden wir von einer Maschine mit der Leistung von 26 PS mit moderaten Drehzahlen. Die werkseitig verwendeten Lager sind nach 40 bis 50 Jahren tatsächlich nicht mehr so toll - auch die beiden Kurbelwellenlager.
Was die nächsten 40 bis 50 Jahre angeht sollte man davon ausgehen können, dass auch dieser Zeitraum mit neuen Lagern gleicher Bauart durchaus als beherrschbar erscheint.
Sicherlich sind die Tonnenlager was die Tragfähigkeit angeht eine Größenordnung besser - aber tut das not??
NACHTRAG: (Bei der R50, 60, 50/2 und 60/2)

Grusz

Bernd

rolf

Wobei die Tonnenlager nicht wegen der Tragfähigkeit eingesetzt wurden!


jannick93

Suche für R 69S:

Hydraulischer Lenkungsdämpfer mit oder nur Anbauteile

cledrera

Lass das mit den Kunststoffkäfigen.

Rolf,
haben die bei BMW bei der R69s Tonnenlager eingesetzt, weil sich die Kurbelwelle
biegt und Tonnenlager diese (Biege-) Last besser aufnehmen können?
Oder weshalb?

Danke

Clemens


berndr253

#8
Zu den KW-Lagern:

Ich würde bei der KW vorne ein Lager mit Stahlkäfig und hinten ein Lager mit Massivmessingkäfig verwenden wenn BMW hier keine anderen Vorgaben macht. Bei der R50/2 und 69 werden die Tonnenlager für das hintere Lager "Pflicht".

Die relativ lange Welle der Boxer ist in der Mitte nicht durch ein Lager unterstützt, wie das bei anderen Mehrzylindermotoren der Fall ist. Die KW wird sich hier sicher stärker biegen - insbesondere aber auch durch Torsionsbewegungen "verdrehen". Deshalb wurden wohl auch  bei der 50/S und 69 die Schwingungsdämpfer auf der Kurbelwelle vorgesehen.
Der Preise für das Tonnenlager sind ja auch nicht unerheblich - hier werden zwischen 120 und 240 Euro verlangt  - das ist schon eine ganze Menge und wenn es nicht unbedingt erforderlich ist würde ich den Einsatz vermeiden.

Ob Kunststoffkäfige wirklich so schlecht sind wie das hier immer vermutet wird ist sicherlich diskussionswürdig - muss aber auch wirklich nicht sein.

Grusz

Bernd

Wolli

Zitat von: jannick93 am 02 März 2011, 12:31:53
Zutritt verwehrt

Dann eben anders.
Sorry,muss so ein Bilderhoster verwenden,denn 128kB als Anhanggröße im Forum sind etwas mickrig für ordentliche Bilder.
http://img832.imageshack.us/f/bmw1c.jpg/
http://img217.imageshack.us/f/bmw2ss.jpg/
Gruß Wolli

rolf

Klar, Kunststoffkäfige sind diskussionswürdig...wie Ölschleuderbleche... ;D....50/2 in Verbindung mit "Pflicht" und "BMW" interpretiere ich mal als Schreibfehler....allerdings versteh ich den Zusatz nicht "wenn  von BMW keine anderen Vorgaben"  in Zusammenhang mit " Laut BMW Lagerliste die Lager kaufen"...zu "die werksseitig verwendeten  Lager...sind nicht so toll "...ich schätze mal die (!) stehen in der ETL.
Von Torsion und Schwingungsdämpfer hat bislang noch keiner geredet...warum auch...wir sind bei den LAGERN!...also interessante Zwischenbemerkung (für die, die das noch nicht kannten) ...ansonsten unsinnig in dem Zusammenhang!
Rolf N

berndr253

Hallo Rolf,

die werkseitig verwendeten Lager sind nach der Laufzeit von 40 bis 50 Jahren nicht mehr so toll.
Diese Aussage ist inhaltlich doch vollkommen in Ordnung - NEU sind diese Lager in einem gebrauchstauglichen Zustand und verwendungsfähig - nach der Gebrauchsdauer von einigen Zehntausend Kilometern ist das sicherlich anders.

Ölschleuderbleche sind nicht diskussionwürdig sondern NOTWENDIG - etwas anderes habe ich nie behauptet.
Diskussionswürdig ist hingegen die Tatsache ob Ölschleuderbleche als Partikelabscheider oder als Bauteile zum Öltransport ausgelegt werden, aber dies gehört hier ja auch überhaupt nicht hin - hier geht es ja um Lager  ;D

Zwischenbemerkungen, die vielleicht mehr als das unbedingt Notwendige beinhalten bitte ich zu entschuldigen und Tippfehler kann der ehrliche Finder selbstverständlich behalten - ist ein echt netter Zug von Dir mir in diesem Zusammenhang keine Senilität zu unterstellen.

Bernd

rolf

Ich dachte "das gehört überhaupt nicht hier hin " ist deine Maxime ;D
Tchulligung...habe schlechte Laune..deswegen reagiere ich etwas heftiger auf Unsinn.
Ölschleuderbleche haben eine Diskussion von mehreren Seiten ausgelöst (die immer noch unsinnig ist!)!

FJK

Hallo zusammen!
Da habe ich ja eine Disskusion losgetreten ;D! Also von vorne. Ich würde gerne eine R 51/3 Bj.53 restaurieren. Beginnen würde ich gerne mit dem Antrieb. Mit den Informationen aus der Ersatzteilliste aus dem Forum habe ich zunächst einmal bei einigen Händlern die benötigten Lager angefragt. Aufgrund der detaillierten  Angaben  viel es im Gegensatz zu den Dichtringen besonders leicht, die Lager mit entsprechnden DIN Angaben auch über Industriebetriebe anzufragen. Hier mal ein krasses Beispiel! Das Doppelschräglager 3304 DIN 628 aus dem Hinterradantrieb soll bei einem renomierten Teilehändler Brutto 69,85€ Kosten. Eine Industrieanfrage mit gleicher Spezifikation bei einem SKF/FAG Händler ergab nach Abzug aller Rabatte einen Bruttopreis von 23,9 Euro. Diese Preisdifferenzen sind bei den verschiedenen Lagern mehr oder minder stark ausgeprägt und einiger Lager sind über den Industriebedarf überhaupt nicht zu bekommen. Die Oldtimerteilehändler mit denen ich gesprochen habe, begründen die Preisdifferenz mit der besonderen Qualität ihrer Produkte. Ich kann diese Aussage leider nicht beurteilen, würde allerdings aufgrund des Normenverweises annehmen, dass die Preisdifferenz eher der Gewinnoptimierung dient.

Gruß Franz-Josef

PS.
Bin für jeden Hinweis der mir bei der Restaurierung der 51/3 weiterhelfen könnte dankbar!!! ;)

berndr253

Hallo Franz-Josef,

die Lager, die Du in entsprechender Ausführung (nach Ersatzteilliste) über Lagerhändler beziehen kannst und einen erheblichen Preisvorteil erbringen würde ich auch dort kaufen. Hier ist es aber wichtig, dass die Qualitäten eingehalten werden. Damit meine ich nicht die Spezifikationen wie sie die ETL vorgibt, sondern auch durchaus auch den Hersteller. Ich achte darauf Lager von FAG, INA und Vergleichbaren zu bekommen. Lager von anderen Herstellern MÜSSEN NICHT schlechter sein - ich kann die Qualität aber nicht bewerten weil ich darüber keine Informationen habe.
Bei Lagern, die Du nur über den Oldtimerhändler bekommen kannst bleibt Dir eh keine andere Wahl. Bei den Wellendichtringen gibt es durchaus Händler die was "Spezielles" anbieten was mir teilweise als sinnvoll erscheint. Diese würde ich auch dort kaufen.

Das ist das wie ich es mache - andere mögen das anders sehen.

Ich hoffe, dass Dich das weiter bringt

Grusz

Bernd


rolf

Hallo F.-J.,
das ist normal, ET Händler müssen/wollen ja auch (verständlicherweise) an den Lagern verdienen und nehmen demzufolge auch den 100% Preis der Lagerhersteller.
Wie Bernd schon schrub, einfach gute Lager (also SKF, INA etc.pp.....kann man auch bei ekugellager nachlesen wer welche Qualitäten bietet) bei Lagerhändler kaufen...incl. der Rabatte.
Man sollte sich aber doch ein bißchen mit den Lagern vertraut machen, speziell mit den Nachsetzzeichen....macht man das nicht sollte man vielleicht den BMW Händlern vertrauen (ich hoffe zu Recht!) und ein bißchen mehr ausgeben.
Speziell jetzt zu deinen Kardan...bei Rabenbauer gibt es JETZT (vorher meines Wissens nirgends....nur pofeligen China Nachbau...hatte ich auch mal gekauft....angesehen und doch lieber mein altes eingebaut ;D) das vordere Nadellager, beim Nadellager des Tellerrades genügen fast (!) immer nur neue Nadeln.
Rolf

rolf

Zitat von: cledrera am 02 März 2011, 12:36:18
Lass das mit den Kunststoffkäfigen.

Rolf,
haben die bei BMW bei der R69s Tonnenlager eingesetzt, weil sich die Kurbelwelle
biegt und Tonnenlager diese (Biege-) Last besser aufnehmen können?
Oder weshalb?

Danke

Clemens



Clemens, dich hätte ich fast vergessen

Genau, wiegen der Durchbiegung...um genau zu sein können die "normalen" Kugellager die Durchbiegung gar nicht ab....mir ist mal ein Blechkäfiglager geplatzt, genauer gesagt der Käfig hat sich durchgeschliffen (!!)....wenn Kugellager, dann würde (was heisst würde....ich nehme sie) ich nur KW Lager mit Massiv Messingkäfig nehmen....kosten zwar ein Heidengeld, aber soviel Spaß macht das vorzeitige KW ziehen auch nicht.
Rolf

cledrera

Danke Rolf,
so langsam bekomme ich ein Gefühl für die Motoren.

Clemens

rolf

Ergänzend zu meinen Gestammel oben....das war bei meiner 2 Zylinder...nichts desto trötz nehme ich auch beim Einzylinder Messinglager, mag overdressed sein....aber ich fühle mich wohler dabei.

cledrera

Ich würde ja gerne Lager mit Alukäfigen nehmen.
Aber mehr sag ich dazu (jetzt und hier) nicht.

Clemens

PS: Bei guten Dingen gibt es keinen Overkill

FJK

Hallo zusammen,
nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschlossen zumindest das Hinterachsgetriebe von einem Fachmann montieren zulassen. Dieser wir dann auch die entsprechenden Lager und Simmeringe liefern. Das Rollenlager im Getriebe und der Kurbelwellen- Simmering mit Linksdrall kann offensichlich nur über einen Oldtimerhändler bezogen werden. Ob ich das Getriebe montieren lasse, habe ich noch nicht entschieden. Alle weiteren Standardlager und Simmeringe habe ich im Industriebedarf erworben. Die Standardlager sind von SKF mit Stahlkäfig. Für das Festlager der Kurbelwelle habe ich ein C3 SKF-Lager mit Stahlkäfig und für das Loslager ein C3 FAG-Lager mit Messingkäfig gewählt. Ob das die richtige Wahl war, wird sich später zeigen  ::).

Gruß Franz-Josef

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