Bin zu blöd für ne Magnetzündung

Begonnen von Flat-Twin, 14 August 2017, 20:21:37

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Flat-Twin

Moin Moin,
nachdem ich kürzlich den gesamten Ventiltrieb inkl. Führungen an meiner R50 erneuert hatte, Ventilsitze nachgefräst und eingeschliffen und das ganze drum herum...

Zusammengebaut, alles eingestellt, Zümdung eingestellt, Vergaser synchronisiert und die Paula springt seitdem auf den ersten Tritt an.
Wäre da nicht ein heftiges klopfen / klackern am rechten Zylinder im Teillastbereich.
Kalt ist es schlimmer als im warmen Zustand. Hätte ich nicht alles gerade erst neu gemacht, würde ich als erstes die Kipphebelwelle verdächtigen.

In meiner Verzweiflung die Zündung mal etwas mehr in Richtung spät gestellt (Markierung am unteren Ende des Schaulochs) und das klopfen wurde weniger. Aber immer noch so deutlich, dass ich es in die Kategorie "ungesund" einstufen würde. Kalt ist es lauter, warm leiser und nur bei Teillast wenn ich ganz wenig Gas gebe ist es da.
Schlussfolgerung: Hat auch irgendwas mit der Zündung zu tun.

Daraufhin heute die Zündkabel an der Zündspule über Kreuz getauscht um zu sehen ob der Fehler nach links wandert.
Zu meiner Verwunderung ist jetzt alles bestens und kein klopfen mehr da. Der Motor beschleunigt viel geschmeidiger und hat nach wie vor die selbige Leistung. Gefühlt ist sie etwas leiser geworden und Drehmoment wurde auch eingebüßt.

Es ist zwar jetzt alles gut, aber die Ursache habe ich immer noch nicht begriffen?

Viele Grüße
Christoph






guest888

Irgenwie hört sich das, wie Du es beschreibst, event. auch nach einem ausgeschlagenen Gasschieber an. Hast du das mal überprüft?
Gruß
Frank

awohorex

Hallo Christoph!
Bist Du Dir sicher ,das es wirklich mit der Zündung zusammenhängt!Evtl. man könnte man aus Deinen Versuchen den Schluss ziehen,das es eine Zündungssache wäre...ich denke das nicht.Das hört sich nach etwas Anderem,Mechanischen an....ich würde noch mal alles demontieren und genauestens überprüfen.Auch Kolben,Lagerspiel Kurbelwelle,Kipphebel etc.manchmal steckt der Teufel im Detail!Da gibt es alles Mögliche.Das hat nichts mit der Magnetzündung zu tun.

Gruß aus Kiel

Gerald

rolf

#3
überprüf mal die Kompression rechts und links, dito den Zündzeitpunkt...bei der originalbesetzung der Zündkabel.
Es kann angehen, das du da "nur" Zündungsklopfen hast

Flat-Twin

Schon mal besten Dank für die schnellen Antworten und die hilfreichen Tipps.
Dieses Forum ist einfach klasse.
Wie typisches klingeln / klopfen hört es sich nicht an. Mir fehlt da allerdings auch die Erfahrung an diesem Moped, wie sich ein Zündungsklopfen anhört. So ein Gußzylinder ist ja nicht vergleichbar mit einem 4 Zylinder Alublock, da ist das alles viel gedämpfter.

Zwischen links und rechts ist auch ein Versatz Vom ZZP, die Nockenwelle läuft nicht ganz rund.
Werde mir als nächstes mal die Gasschieber genauer ansehen, die vergaser hab ich bislang vernachlässigt. Und der Fliehkraftversteller muss jetzt wohl auch mal genauer untersucht werden.
Mit Glück ist es nur eine ungünstige Kombination verschiedener Toleranzen.
Zündung ein wenig zu früh auf der rechten Seite, Brenneraum etwas kleiner... so kommt eines zum anderen.

rolf

GENAU DAS MEINE (diese hochtaste ::))..ich, rechts etwas höhere Komporession PLUS etwas frühere Zündung....wenn das sowieso an der Grenze ist/war....klingelt es rechts....umstecken-> frühere Zündung aber eben weniger Kompression-< kein klingeln

rolf

ps
Gasschieber hört man im Leerlauf am lautesten

awohorex

Ich denke mal nicht das Deine Nockenwelle schlägt.Es wird vielmehr der Zapfen des Magnetläufers sein.Wenn man den richtet bewirkt das Wunder.Vielleicht ist das Klingeln dann ja weg.... das ist so ein Standartfehler ,den ich erst letztens wieder bei einem verzweifelten Kollegen abgestellt habe,nachdem er sich von einem bekannten Händler einen neuen Fliehkraftregler hat aufschnacken lassen....

Grüße aus Kiel

Gerald

Flat-Twin

Es wird immer ominöser, nach dem Tausch der Zündung von links nach rechts war erst mal Ruhe. Aber nur für einen Tag, jetzt ist das klopfen wieder da, nicht mehr so stark, aber deutlich. Meine Nockenwelle hat nachweislich einen leichten Schlag am Fliehkraftversteller bzw. läuft unrund.
Mein Verdacht ist mittlerweile das Nockenwellenlager. Das würde das klopfen erklären und den unterschiedlichen ZZP. Dagegen spricht allerdings, dass vorne im Bereich der Lichtmaschine und Zündung alles trocken ist. Bei einem defekten Lager müsste doch irgendwann da vorne Öl zu finden sein?
Ventilspiel lässt sich zwar perfekt einstellen, aber da drücken auch die Ventilfedern vom gegenüber liegenden Zylinder gegen die Nockenwelle und gleichen das Lagerspiel aus.
Werde als nächstes mal vorne aufmachen und berichten.

Jetzt fiel mir auch wieder ein, dass ich vor zig Jahren mal ein defektes Nockenwellenlager an ner KTM hatte. Die Symptome waren identisch, in unteren Drehzahlen mit wenig Last ein heftiges klopfen. Mit mehr Last und höherer Drehzahl war es weg.

Flat-Twin

Heute hab ich mal alles zerpflückt und kontrolliert. Pleuellager, Kolbenbolzen, Stößel, NW-Lager ist alles ok und ohne fühlbares Spiel.
Beim Nockenwellenlager kann ich nur für das vordere sprechen, das hintere hat sich geziert und wollte nicht ans Tageslicht kommen. Gibt es da einen Trick wie man das heraus bekommt? Im WHB steht da auch nix zu drin?

Das mechanische klopfen dürfte höchstwahrscheinlich von einem ausgeschlagenen Luftschieber kommen, die scheinen beide nicht mehr die besten zu sein, rechts aber deutlich schlechter.
Da kommen jetzt erst mal zwei neue mit Übermaß rein.

Viele Grüße
Christoph

johannestiger

Zitat von: Flat-Twin am 19 August 2017, 18:35:17
Heute hab ich mal alles zerpflückt und kontrolliert. Pleuellager, Kolbenbolzen, Stößel, NW-Lager ist alles ok und ohne fühlbares Spiel.
Beim Nockenwellenlager kann ich nur für das vordere sprechen, das hintere hat sich geziert und wollte nicht ans Tageslicht kommen. Gibt es da einen Trick wie man das heraus bekommt? Im WHB steht da auch nix zu drin?

Das mechanische klopfen dürfte höchstwahrscheinlich von einem ausgeschlagenen Luftschieber kommen, die scheinen beide nicht mehr die besten zu sein, rechts aber deutlich schlechter.
Da kommen jetzt erst mal zwei neue mit Übermaß rein.

Viele Grüße
Christoph

Schneidig wie schnell du alles zerlegst. Das hintere NW-lager kommt eigent lich mit der NW zusammen raus wenn das Gehäuse ordentlich arm ist. Es wäre eher seltsam, wenn die NW locker im Lager stecken würde.

hast du inzwischen wieder alles zusammen und herausbekommen woran es lag. Ich denke dass du den Zündversatz beseitigen solltes. Lockere Gasschieber braucht man auch nicht. Gibt es die denn im Übermaß?

Gruß

Alexander

professor buxus

Hallo, da wäre die Frage wie er den Zündversatz beseitigen soll? Klacks hat mal irgendwo geschrieben: Mit einem Plastikhammer in die richtige Richtung auf das Nockenwellenende kloppen bis es rund läuft.
Das funktioniert sogar! Leider stellt sich der Schlag nach einer gewissen Laufleistung wieder ein.
Das hat mich dazu bewogen auf elektronische Zündung umzurüsten.
Da wäre die nächste Frage, wie groß der Zündversatz ist.
Bis 4 Grad wäre es mir egal, die eine Seite 2 Grad plus, die andere 2 Grad minus.

Gruß Buxus

Flat-Twin

Moin Moin,

ich denke die Zündung kann ich ausschließen, die ist es vermutlich nicht. Außerdem müsste das klingeln von rechts nach links wandern wenn ich die Zündkabel vertausche?
Das hintere Nockenwellenlager ist nach wie vor nicht geklärt, keine Ahnung weshalb es so Tageslichtscheu ist. Ausbau war kein Problem, der Abzieher hat die NW gegen den Wiederstand langsam heraus geholt.
Die Vergaser sind mittlerweile ausgespindelt und laufen mit den neuen Schiebern und nun auch wieder mit den original 105 Hauptdüsen wunderbar. Mit den alten ausgenudelten Schiebern lief das Bike erst mit 110er Hauptdüsen so richtig. Ein zweites Mal möcht ich die Arbeit aber auch nicht machen. Es gibt ja so gar keine Kante am vergaser die in irgend einem Bezug zu der Schieberbohrung steht. Das Gehäuse zu spannen ist einfach, nur bis es dann auch ausgerichtet ist benötigt man so manches Bier um nicht wahnsinnig zu werden. 8)

Aber der Fehler ist noch immer nicht gefunden. Ohne Last, also irgendwo zwischen Schiebebetrieb und ein klein wenig gas Klapper und klopft es. Subjektiv wird es mit der Zeit eher mehr als weniger.

Fehlersuche nach "try and error". Das Getriebe war bislang noch nicht im Kreise der Verdächtigen? Oder ich fahr jetzt einfach bis es knallt. Wenn irgendwo die Suppe rausläuft ist es einfacher zu diagnostizieren  ;D
Das Getriebe baue ich erst aus wenn es kälter wird.

Viele Grüße
Christoph

rolf


herculestom

Christoph,

versuch mal "rechts" möglichst genau auf früh einzustellen. Dann vielleicht mal schauen, wie spät "links" dann kommt.

Blind mit dem Hammer auf der Nockenwelle rumzimmern würde ich nicht versuchen. Aber das ist Geschmackssache.

Gruß
Tom
umuntu ngumuntu ngabantu

wimitz

Hallo Christoph,


Wenn ich es richtig verstehe, kommt dein ungesunder Motorklang aus dem Bereich rechter Zylinderkopf?
Das Problem hatte ich auch auf der rechten Seite, nachdem ich meine Zylinder habe aufbohren lassen und neue Kolben eingebaut habe.
Vergaser und Zündung haben gepasst und die Maschine ist gut gelaufen.
Nachdem ich das axiale Spiel auf der Kipphebelachse verringert habe, war das Klingeln weg. Beim Zusammenbau nach der Reparatur hatte ich das nicht beachtet.


Gruss Martin
Dazu kann ich nichts sagen. Zu dem Thema fehlt mir das Halbwissen.

johannestiger

Die Nummer, mit dem Plastikhammer auf die Nockenwelle einzudreschen, habe ich auch gebracht. Es hat mir echt weh getan und ich habe befürchtet, dass wenn die Welle nachher grade ist, ich den Rest des Motors wegwerfen kann. Allerdings war der Zündversatz dann tatsächlich geringer und ich konnte den Zündzeitpunkt vermitteln, so wie Buxus das beschrieben hat. Trotzdem wünsche ich mir eine neue Welle oder eine elektronische Zündung.

Zum Klappern schreibt Rabenbauer, dass es an vergrößerten Gehäusen liegen könnte. Dafür spricht, dass das Klappern speziell in Lastwechselsituationen auftritt, dann sind doch die Steuerräder nicht so belastet, oder denke ich da falsch?

Fröhliches Schrauben

Alexander

Flat-Twin

Ich glaube der Fehler ist gefunden!
Nachdem das Problem für längere Zeit in den Hintergrund gerückt ist, hat es sich leider nicht von von selbst erledigt. Wäre ja auch zu schön gewesen.
Aber wie das manchmal so ist mit Familie, Job,... usw., muss das Hobby hin und wieder zurück stecken.
Das Klappern wurde dafür immer konstanter, egal ob warm oder kalt, und trat eigentlich nur unter Vollast nicht auf (oder war bedingt durch die Vattier Tüten nicht zu hören).

Nachdem ich mich im vergangenen Jahr schon einmal durch den Motor und wieder zurück gewühlt hatte konnte ich in dem Bereich die Ursache ziemlich ausschließen.
Bleibt also nur noch der Antriebsstrang übrig. Am Samstag mal das Getriebe gepflückt und den Rest des Tages mit dem anfertigen von Abzieher und Schlüssel für die Schlitzmutter im Keller verbracht.
Gestern dann dann endlich das Getriebe geöffnet und sofort fiel mir die Lagerbuchse der hinteren Schaltgabel auf.
Wie ich die so betrachte, fiel mir auch wieder ein, dass die Schraube unter dem Luftfilter letztes Jahr mal locker war. Hab aber keinen Zusammenhang erahnt, da das Klopfen zu diesem Zeitpunkt bereits da war und sich nach dem anziehen der Schraube auch nicht verändert hat. Auserdem konnte ich die Schraube auch max. einen Gewindegang anziehen.

Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, war das sich die Schraube mehrere Gewindegänge gelockert hat und die Lagerbuchse mit den 2 Zapfen dadurch verdrehen konnte.
Damals hatte ich die Lagerbuchse dann radial verdreht wieder angezogen und dadurch ca. 2mm axiales Spiel produziert.

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