Reifen- bzw. Schlauchmontage

Begonnen von Micha, 07 Juli 2019, 13:06:57

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Micha

Hallo zusammen,

was nicht alles so passieren kann...

Wollte vor gut zwei Wochen mit der R51/3 über das Wochenende nach England. Machte das schon öfters, bisher immer problemlos und unfallfrei, wie überhaupt in den letzten 35 Jahren seit Erwerb des entsprechenden Führerscheines. Diesmal sollte es anders laufen.

Nach ca. 200km Fahrt kam die ganze Fuhre bei ca. 90-100km/h ohne jede Vorwarnung mächtig ins Schlingern, irgendwann war es mit der Beherrschung dann auch vorbei und ich kam wieder zu mir als ich platt bäuchlings mit der Nase im Dreck auf dem Asphalt lag.

Ab ins Krankenhaus, diverse Rippen und ein Schlüsselbein gebrochen, Lungenriss und eine verschrappte Nase (Jethelm, selbst schuld). Motorrad mit den üblichen Sturzschäden, Kotflügel vorne, Scheinwerfer, Schalldämpfer, Ventildeckel, also auch nix Existenzgefährdendes.

Alles in allem richtig viel Schwein gehabt.

Jetzt sind also alle wieder zu Hause und es stellt sich die Frage , wie zur Hölle kann das passieren?

Erster Befund: Hinterreifen platt. Felge ordentlich verschrammt und deformiert, die letzten Meter liefen wohl auf dem linken Felgenhorn. Der Reifen (Metzler Block C) war recht neu, hatte bis zum Unfall ca. 500-600 km gelaufen und war nicht durch Druckverlust oder andere Dinge aufgefallen.

Nachdem ich mir dann stundenlang den Hinterreifen angeschaut habe (ausbauen geht noch nicht, der zweite Arm ist noch nicht wieder belastbar) kann ich keinen Reifendefekt im Sinne eines Fremdkörpers (Nagel, Schraube o.ä.) finden.

Dafür ist das Ventil im Schlauch komplett abgerissen, kann sowohl Folge auch als Ursache der ganzen Geschichte sein. Hertweck schreibt dazu, ein abgerissenes Ventil sei Folge eines wandernden Mantels aufgrund zu geringen Reifendrucks. Den habe ich zwar vor Fahrtantritt kontrolliert aber denkbar ist es.

Dabei ist mir auch aufgefallen, dass das Schlauchventil mit zwei Muttern versehen ist. Eine, wie gewohnt auf der Speichenseite. Eine, und das hätte ich so nicht erwartet, innen zwischen Schlauch und Felge. Wenn man das googelt sind solche Bilder von Schläuchen mit zwei Muttern auf dem Ventil (also beim Öffnen der Verpackung im Anlieferungszustand vor dem Einbau) durchaus zu finden. Die Kommentare sind unterschiedlich, die einen meinen es gehöre dort keine Mutter hin, würde eine Scheuerstelle geben, die anderen sagen das sei so richtig montiert.

Nach langer Vorrede hier jetzt der Kern meine Eintrags:

Weiß hier jemand wie das tatsächlich sein muss (Mutter zwischen Schlauch und Felge)?

Kann es sein, dass ein Montagefehler vorliegt?

Und, last but not least, hat noch jemand eine 19"-Weinmann-Alu Felge die er mir verkaufen würde?

Das ist das einzige Teil was bei die Geschichte nicht mehr zu gebrauchen ist und wofür ich keinen Ersatz im Fundus habe.

Viele Grüße und schönen Restsonntag

Micha





cledrera

Micha,
erst einmal gute Besserung.

Zu den zwei Mutter-Schläuchen aber eine klare Meinung:
Bloss nicht!
Mit zwei gekonterten Mutter muss das abrupt reißen, wenn der Schlauch wandert.

Clemens


Rütz

Normal sollten das zwei flache Muttern sein.
Und sie gehören beide nach außen!
Dort sind sie Montagehilfe und können abschließend mit Sicherheitsabstand zur Felge gekontert werden.

Rütz

Sinn:
Besonders um das Ventil herum soll kein Dehnungsstress auf das Schlauchgummi wirken.
Weder durch eine innen im Weg liegende Mutter. Noch durch Zug am Ventil, wenn von außen eine Mutter gegen die Felge geschraubt wird.

rolf

Innenliegende Mutter?
hatten wir schon mal....dem ist auch andauernd der Schlauch geplatzt (Einzylinder-Forum). Hast du das machen lassen?
wenn ja....Schuld des Reifenmonteurs....das ist nicht mal mehr Pfusch....das ist mehr als grob fahrlässig.

rolf

" die anderen sagen das sei so richtig montiert."..Motortalk? ;D

Micha

Danke für eure Beiträge, das spiegelt auch meine Meinung wieder.

Ja, habe ich machen lassen, beim gelben Reifenservice mit G am Anfang, Rechnung gibt es auch.

Es sind auch zwei flache Muttern, wie auf dem Bild von Rütz, nur eben nicht so angeordnet.

Da werde ich mir dann wohl mal einen Beratungstermin beim Anwalt geben lassen (müssen).

Viele Grüße

Michael


berndr253

Bevor ich hier im Forum darauf hingewiesen wurde, dass die Mutter auf dem Ventil keinesfalls fest auf der Felge verschraubt werden darf hab ich das über 30 Jahre lang immer gemacht.
Ein abgerissenes Ventil oder etwas Vergleichbares ist mir bis dahin nicht untergekommen. Ich sehe ein, dass es vernünftig ist dem Ventil im Fall des "Schlauchwanderns" ein wenig Luft zu geben damit das nicht abreisst - Du bist aber der erste der ganz konkret schreibt, dass dieser Schaden vorgekommen ist.

Neben zu schlappen Luftdruck könnte es auch die Felge sein, die innenseitig ja geriffelt ist damit der Reifen bei korrektem Luftdruck nicht wandern kann. Im Lauf der Jahre setzen sich diese Rillen aber zu - Schmutz, Reifenabrieb usw. können dazu führen. In Verbindung mit einem zu geringen Luftdruck kann das zum Wandern von Reifen/Schlauch führen. Vermutlich wird das, wenn es passiert beim Bremsen auftreten.

Grusz

Bernd

rolf

Bernd,
bei ihm war eine Mutter innen an der Felge verschraubt!

berndr253

Danke für den Hinweis - aber das hatte ich schon richtig verstanden.
Michael schreibt aber von 2 Muttern - also einer auf der Innen- und eine auf der Aussenseite der Felge. Damit ist beim Verdrehen des Reifens/Schlauch ein Abriss garantiert.

Grusz

Bernd

F.B.

Ich hatte ein Problem in dieser Richtung nach Montage eines neuen Reifens am Vorderrad meiner R69 bei Alu Hochschulterfelgen.
Nach den ersten Fahrten im Stadtverkehr (+/- 100km) stand das Ventil plötzlich stramm im 45° Winkel in Fahrtrichtung.
Der Grund war in diesem Fall das der Monteur viel zu viel der Montagepaste (Seife?)verwendet hatte. Dadurch hat sich der Mantel beim Bremsen immer weiter gering verdreht und den Schlauch mitgenommen.
Ich habe die Luft abgelassen und den Reifen zurückgedreht, nachdem ich ihn mit einigen Schraubzwingen in der Mitte zusammengepresst habe.
Die überschüssige Seife habe ich mit viel Wasser und einer Bürste entfernt.
Seither bin ich mit dem Rad rund 5000km gefahren ohne das erneut ein Problem zu erkennen war.
Damals konnte ich das Verdrehen nur bemerken weil die Ventilmutter nur zur Hälfte aufgedreht war.
Wäre sie ganz unten gewesen wäre das Ventil u.U. nicht gekippt und dann bei zu hoher Spannung durch weiteres Verdrehen abgerissen.
Gruß
Frank

rolf

Zitat von: berndr253 am 08 Juli 2019, 12:51:47
Danke für den Hinweis - aber das hatte ich schon richtig verstanden.
Michael schreibt aber von 2 Muttern - also einer auf der Innen- und eine auf der Aussenseite der Felge. Damit ist beim Verdrehen des Reifens/Schlauch ein Abriss garantiert.

Grusz

Bernd

der ist schon garantiert wenn nur eine Mutter außen fest auf die Felge geschraubt ist und der Schlauch/Mantel wandert

Heiko

Ich dachte das hätte ich mal erwähnt, aber dann bin ich der zweite der das jetzt schreibt:

Mir ist das mal in Bochum vor fast 20 Jahren passiert... langsame Fahrt beim Abbiegen weil die Mutter gegen die Felge geschraubt war und sich der Mantel verdreht hatte.
"Mitarbeiter der RGK-Redaktion"

Wilhelm

Hier noch ein Bericht den ich mir mal dazu abgelichtet habe. Ich hoffe das man Ihn lesen kann !

wimitz

Vielen Dank Wilhelm!
Jetzt weiß ich auch, welchen Sinn die Mutter überhaupt hat.


Gruß Martin
Dazu kann ich nichts sagen. Zu dem Thema fehlt mir das Halbwissen.

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