Bosch 6V Z-Regler einstellen

Begonnen von SuperMaxe, 26 Januar 2021, 13:13:09

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SuperMaxe

Hallo Gemeinde, gibt es von Bosch oder ähnlichen eine Anleitung wie man den alten Z Regler justiert bzw einstellt?
Oder zumindest eine Erklärung zur genauen Funktion etc?




motoclub

Moin, den Regler einstellen ist eine schöne Fummelei, aber es geht. Du brauchst als Messaufbau ein Labornetzteil, eine Batterie und eine 12V / 55 W Glühbirne als Feldspulenwiderstand-Ersatz.

Der Rückstromschalter sollte bei ca 6,5V schließen, die Einstellung ist unkritisch. Der Feldschalter öffnet bei ca. 7V, und geht auf D+ / 30 bei ca.. 7,2 - 7,3V. Letzteres habe ich mit einem elektronischen Regler sehr schön beobachten können, das ist die Obergrenze des zumutbaren für den Akku, sonst gast er zuviel.

Der mechanische Regler fängt dann an der Spannungsspule an zu flattern, das ist ok.
Viele Grüße
Thomas

F.B.

Ich meine mich zu erinnern das es damals eine Bosch Spezialzange zum Biegen der Federzungen gab. Andere Regler hatten regelrechte Einstellschrauben.
Da wurde der Regler im tiefen Winter anders eingestellt als im Sommer.
Das ganze ist nicht einfach, habe ich in den frühen 70er Jahren mal gesehen als es noch Bosch mehr Dienste gab und die sich mit so was beschäftigt haben. Professionelle Hilfe wird man da kaum noch finden.
Gruß
Frank

rolf

eingestellt wird der Z REgler durch verbiegen der Anschlagzungen oben auf den Regler. Je weiter man sie hochbiegt desto mehr Magnetkraft (=Spannung)...kurz: je weiter hochgebogen umso höher die eingestellte Spannung braucht um die beweglichen Zungen anzuziehen. Werte wie beim F Regler
Fummelei, tue ich mir nicht mehr an.....alleine weil das einzustellende Teil auch schon ca. 60 Jahre auf dem Buckel hat

SuperMaxe

Danke für eure Antworten.
Ich denke gerade darüber nach mir einen Testaufbau in einem Originalen Stirnradkasten zu Bauen. Um das ganze besser zu verstehen.

Die Teile hätte ich jedenfalls alle: LiMa, Läufer, Stirnradkasten.



F.B.

Eine Idee die in meinen Augen kaum funktionieren wird.
Eine Achse für den Rotor die nur im Räderkastendeckel gelagert ist wird instabil bleiben, so das die Lichtmaschine Schaden nimmt.
Oldtimer Elektriker haben da einen Prüfstand.
Gruß
Frank

rolf

nimmst einfach 2 Kugellager, dann geht das

F.B.


rolf

eine Achse in 2 Lager geführt läuft stabil

SuperMaxe

Die Aufnahnewelle des Läufers muss natürlich 2x gelagert werden.
Möchte die welle mittels Frequenzumrichter dann genau drehzahlsteuern.

Hier habe ich mal den Stromlaufplan gezeichnet. Müsste eigentlich so stimmen?
Das A ist für die Stromabgabe aus bzw in die Batt, das V für die Spannung die beim Laden anliegt.

https://ibb.co/MRQ3mYD

motoclub

Wenn Du Rotor und Stator prüfen willst ist ein Prüfstand eine gute Idee. Ob der Aufwand lohnt, musst Du selber entscheiden. Das ist nicht trivial, weil der Rotor präzise geführt werden muss, ansonsten sehe ich schon die Suchanzeige hier "Suche Lima in guten Zustand..."

Nach dem Stromlaufplan misst Du den Ladestrom für die Batterie, aber nicht die Leistung der LiMa. Besser wäre es, das Amperemeter so einzusetzen, auch den Strom, der zum Verbraucher geht, mit einzubeziehen. Ansonsten misst Du bei einer geladenen Batterie wenig, obwohl alles i.O. ist.

Ich habe mir zur Prüfung und Einstellung des Reglers einen einfachen Prüfaufbau gemacht. Das Labornetzgerät, fein einstellbar, ersetzt die LiMa, und die Batterie ist die Referenz. Die Feldspulen kannst Du mit einem Glühbirnchen ersetzen, dann sieht man genau, was passiert.





Viele Grüße
Thomas

alt-aber-gut

Zitat von: motoclub am 29 Januar 2021, 09:55:30
Wenn Du Rotor und Stator prüfen willst ist ein Prüfstand eine gute Idee. Ob der Aufwand lohnt, musst Du selber entscheiden. Das ist nicht trivial, weil der Rotor präzise geführt werden muss, ansonsten sehe ich schon die Suchanzeige hier "Suche Lima in guten Zustand..."

Nach dem Stromlaufplan misst Du den Ladestrom für die Batterie, aber nicht die Leistung der LiMa. Besser wäre es, das Amperemeter so einzusetzen, auch den Strom, der zum Verbraucher geht, mit einzubeziehen. Ansonsten misst Du bei einer geladenen Batterie wenig, obwohl alles i.O. ist.

Ich habe mir zur Prüfung und Einstellung des Reglers einen einfachen Prüfaufbau gemacht. Das Labornetzgerät, fein einstellbar, ersetzt die LiMa, und die Batterie ist die Referenz. Die Feldspulen kannst Du mit einem Glühbirnchen ersetzen, dann sieht man genau, was passiert.

Sehr guter Testaufbau.
So kann man tatsächlich die Lima recht gut testen und leistungsmäßig einschätzen.
Es sollte jedoch bedacht werden, dass gerade die mechanischen Regler nicht ideal für den Einsatz mit den Gelakkus geeignet sind. Ich würde da lieber einen elektronischen und feiner und genauer arbeitenden Regler verwenden.
Da scheint mir der Fortschritt bei der Regeltechnik einfach um Welten besser zu sein. Grüße, *****
Mes deux cylindres opposés double le plaisir du voyage dans les temps passés !

motoclub

Zur Klarstellung: mit meinem kleinen Testaufbau prüfe ich nicht, ob die LiMa liefert, sondern ich prüfe lediglich, ob der Regler funktioniert.

Ich habe bei der Gelegenheit auch einen elektronischen Regler geprüft. Der Schaltet digital das Feld bei ca. 7,3V ab und bei 7,2 Volt wieder ein. Digital deswegen, weil sonst die Verlustwärme zu groß würde. Da der mechanische Regler 3 Schaltstufen hat ("volle Pulle", "über Regelwiderstand" und "aus") ist die Aussage, dass der elektronische Regler feiner arbeitet eigentlich nicht richtig. Genauer ist das sicherlich, weil die Durchbruchspannung einer Zener-Diode sicher präsziser ist als so ein mechanisches Gerät. Der größte Vorteil der elektronischen Regelung ist das Fehlen von Komponenten, die Verschleißen können, wie Kontakte und mechanische Zungen.

Warum meinst Du, dass ein mechanischer Regler für einen Gelakku 'nicht ideal' ist? Und wie begründest Du den Unterschied zwischen dem Einsatz einer herkömmlichen Blei-Säure-Battierie und einem Gel-Akku? Ich fahre die unterschiedlichsten Akkutypen in meinen Motorrädern (Kung Long Gel in der 90S, Hawker Reinblei-Zinn in der 75/5, Panasonic Gel in der 68) allesamt mit mechanischen Reglern. Mir sind keine negativen Folgen für Regler und Batterie bekannt, das funktioniert alles gut über viele Jahre.
Viele Grüße
Thomas

alt-aber-gut

Guten Abend Thomas,
Die Prüfung der Funktion des mechanischen Regelschalters ist klar mit dem von dir beschriebenen Testaufbau. Zusätzlich ist aber auch die Leistungsabgabe der Lima dabei relativ einfach feststellbar. Es müssten eben nur die Nominalleistung, eben die 10 oder 15Ampère an Last verbraucht werden. Dann lässt sich auch die Leistung der Lima im Zusammenspiel mit der anliegenden Spannung in Volt leicht errechnen.

Gelakku ist nicht gleich Gelakku. Wir sprechen hier im Prinzip von kleinen Motorradbatterien mit wenig Speicherkapazität.
Mechanische Regler verschleißen konstuktionsbedingt immer mehr oder weniger schnell. Einmal eingestellte Lade- und Abschaltspannungen werden dadurch im Betrieb verfälscht oder gehen Verlust. Das passiert natürlich nicht von gleich auf sofort sondern die Parameter verschieben sich dabei langsam aber sicher in eine oft kritische Zone. Gelakkus mit großer Kapazität sind da natürlich etwas weniger empfindlich gegen größere Spannungsspitzen als die konventionellen Blei/Säure Flüssigbattereien. Diese stecken höhere Spannungsspitzen leichter weg, weil sie besser ausgasen können und der Wasserverlust durch Nachfüllen oft wieder ausgeglichen werden kann.
Bei den Galakkus ist die Säure ja in halbflüssiger Form im Gel selbst gebunden und entstehende Gase während des Ladevorganges können recht schwer schnell genug entweichen. Deshalb wölben sich ja auch bei alten oder falsch betriebenen Gelakkus oft die Seitenwände nach außen oder die Sicherheitsventile der Zellen öffnen sich damit der zu hohe Gasdruck entweichen kann; dabei geht aber ein großer Teil des Wassers der Säure verloren und die Batterie ist zerstört. Destiliertes Wasser nachfüllen geht hier leider systembedingt nicht.
Mit einem elektronischen Regler kann die Lima besser und genauer/schneller überwacht werden und einmal eingestellte Parameter werden eben durch keinerlei Verschleiß negativ verändert.
Liebe Grüße, *****
Mes deux cylindres opposés double le plaisir du voyage dans les temps passés !

motoclub

Hi,

die Hinweise mit dem Gelakku habe ich verstanden. Wenn der Regler tatsächlich nicht früh genug abregelt und die Ladespannung höher als zulässig wird, dann bin ich insofern bei Dir, als dass verlorende Flüssigkeit nicht nachgefüllt werden kann, anders als beim Bleiakku mit Stopfen. Wenn Du aber einmal an dem Punkt angelangt bist, hält die Bleibatterie auch nicht ewig, und bei der Schüttelei am Motorrad wirst Du schnell vernickelte statt verchromter Schalldämpfer sehen, weil der Chrom von der Batteriesäure aufgelöst wurde.

Aus der Erfahrung kann ich sagen, dass ein mechanischer Regler mit einem Minimum an Kontrolle (alle 20tkm die Ladeendspannung prüfen) über viele Jahre problemlos seinen Dienst verrichten kann. Zudem sind wahrscheinlich mehr Regler durch Korrosion als durch Betrieb zerstört werden... Anyway. Ich will gar kein Plädoyer gegen den elektr. Regler halten, die Dinger sind gut und funktionieren lange und zuverlässig, und Verschleiß gibt es auch nicht. Habe ich auch verschiedentlich verbaut, funktioniert einwandfrei.

Was die Leistungsabgabe der LiMa bei meinem Prüfaufbau angeht: wenn die Feldspulen verschmurgelt sind, oder der Kollektor verbraten ist, die Isolierstege zu weit vorschauen oder sich die Windungen vom Kollektor losgelötet haben, gibt die LiMa wenig oder keine Leistung ab. All diese Fehler wird mein Prüfaufbau nicht anzeigen, weil diese Komponenten nicht Bestandteil des Versuchaufbaus sind... Deswegen bleibe ich dabei: Es ist eine Reglerprüfung, die LiMa-Prüfung mache ich eingebaut im Motorrad.
Viele Grüße
Thomas

alt-aber-gut

Morgen Thomas,
was du sagst ist soweit alles korrekt.
Aber viele Motorradschrauber haben großen Respekt vor Eingriffen an der elektrischen Anlage eines Motorrades, denn das ist oft ein Buch mit sieben Siegeln. Für Schrauber mit etwas technischem Verständnis für die Elektrik ist das Einstellen eines mechanischen Regelschalters sicherlich kein unüberwindliches Problem. Trotzdem ist das Verbiegen oder Verstellen der Kontaktzungen ein nicht immer sehr einfaches Verfahren. Dazu gehört viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Das ist absolut nichts für Grobmechaniker!
Deshalb scheint mir der Einsatz eines elektronischen Reglers einfach besser und sicherer zu sein. Da kann dann einfach die maximale Ladespannung extrem genau nach oben begrenzt und  eingestellt werden und keine weiteren Überprüfungen sind nachfolgend notwendig. Das die Lima sonst technisch und von der internen Isolierung her vollkommen in Ordnung sein muß ist immer Voraussetzung, egal ob ein  mechanischer oder elektronischer Regelschalter eingebaut ist.
Ich hatte einen Studienkollegen der bei Varta tätig war und von ihm habe ich in Bezug auf die Wirkungsweise von den verschiedenen Akkutypen sehr viel lernen dürfen. Gelakkus stellen an die Ladekurven oder Zyklen deutlich andere Anforderungen als ganz normale Standard Säurebatterien.
Ein elektronischer Regler kann eine Lima immer besser und auch sicherer auslasten als ein mechanischer Regler dies jemals könnte, denn dafür ist die Regelwirkung eines mechanischen Reglers einfach zu "grob" systembedingt ausgelegt.
Beste Grüße, *****
Mes deux cylindres opposés double le plaisir du voyage dans les temps passés !

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