Zylinderkopfdichtungen

Begonnen von jan.h., 16 Juli 2016, 15:42:10

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jan.h.

Hallo zusammen,
gibt es hier im Boxer Forum auch Leute mit Kayser Motor? Habe ein Problem mit den Kopfdichtungen.
Vom Kayser selber gibt es keine Dichtungen mehr,habe mir bisher immer mit den normalen ausgeholfen,die halten
eine Zeitlang,aber sie werden irgendwann  wieder undicht.
Momentan ist es wieder soweit,die geringe Dichtfläche vom Brennraum her zu den Bohrungen für die
Stößelstangen ist das Problem,da bläst die Kompression durch.
Nun gibt es ja von Ulis Motorradladen welche mit Blecheinfassung,ich meine die könnten halten,(oder auch nicht?).
Die muß man aber, wie er schreibt mit 60 Nm anziehen,damit sie dicht werden.
Soll aber nicht so gut für die Zylinder und deren Gewinde sein.
Hat jemand Erfahrung mit diesen Dichtungen und könnte man diese doch verwenden?
Gruß Jan.




CowBoy

Hallo Jan,

ich hab zwar keinen Kayser-Motor. Die Seibert-Dichtungen sind aktuell die einzigen, die längere Zeit und zügige
Fahrweise (R50-Gespann mit 6/26 ist immer Drehzahl angesagt) halten. Als Anzugsdrehmoment hatte ich bisher die 40Nm
nach Handbuch. Nach der jetzigen Motorüberholung hab ich mit 50Nm angezogen - sie hat aber noch keinen Ton gemacht,
der Zusammenbau ist noch im Gange.
Gruß, Cowboy

jan.h.

Hallo Cowboy,
danke für deine Antwort zu meiner Anfrage.Ich hatte gehofft,dass sich manchmal hier im
Forum auch "Kayser Motor" Fahrer verirren.
Die hätten wahrscheinlich mit den gleichen Problemen zu tun.
Ich bin nun auch zu dem Entschluß gelangt,diese eingefassten Dichtungen zu verwenden.
Meine Bedenken waren die,wenn man mit 40 Nm anzieht,ist evtl. die Pressung auf die restliche,außerhalb der
eingefassten Ringzone zu gering.
Sicher sind die 60 Nm deshalb angegeben,damit sich der Blechring genügend setzt um die restliche Fläche
auch mit ausreichender Pressung zu versorgen.
Eine unzureichende Pressung an dieser Fläche würde wieder Ölverlust-Leckagen bedeuten.
Aber ich versuche es mal damit.
Wer die skurille Konstruktion dieser Zylinder kennt wundert sich auch nicht über dessen Probleme.
Gruß Jan.

gradweg

HI,

hast du dir die dichtungen aus frankfurt mal angesehen,das sind keine blecheinfassungen

um die bohrungen,das sind silikoneinfassungen,u.da kann es passieren das sie zur seite

wegschwimmen,vereinfacht gesagt,u.dann in den ölkanal gelangen.so ist es bei den

einzyl.kopfdichtungen des öfteren paasiert.

reinhold

Elefantentreiber

Hallo Jan,

ich kenne diese skurrile Konstruktion und war sehr froh vor 4 Wochen meinen Satz
Zylinder gegen drei gute R67 Zylinder tauschen zu können.

Wenn ich heute nochmal auf die dumme Idee kommen sollte, unbedingt Kayser fahren
zu wollen, würde ich mir die Teile kurzerhand neu Gießen lassen, und zwar mit besserem
Material und dann gleich so das ich sie ohne GG-Buchse nur mit Beschichtung fahren könnte.

Die Abdichtung nach unten würde ich beidseits mit O-Ringen oder heutiger flüssiger Flächendichtung
machen.

Ich kenne heute nur noch wenige Kayser Fahrer, sie haben aber alle das gleiche Problem, undichtigkeiten
und ausgerissene Gewinde.

Zu den angegebenen Drehmomenten, ich würde tunlichst nicht über 38-45 Nm gehen, lieber 2-3 mal nach dem
warm fahren nachziehen, und zwar so wie man es eigentlich auch bei den neuen BMWehs macht.

Montage, warm laufen lassen, abkühlen lassen, 1/4 Umd. die Bolzen / Muttern lösen und wieder anziehen.
Ventile einstellen und das ganze nach 200-300 Km noch einmal.

Die Blecheinfassung setzt sich genug durch das warm werden, da würde ich die Gewinde nicht über strapazieren.

Gruß
Patrick



Zitat von: jan.h. am 17 Juli 2016, 07:56:03
Hallo Cowboy,
danke für deine Antwort zu meiner Anfrage.Ich hatte gehofft,dass sich manchmal hier im
Forum auch "Kayser Motor" Fahrer verirren.
Die hätten wahrscheinlich mit den gleichen Problemen zu tun.
Ich bin nun auch zu dem Entschluß gelangt,diese eingefassten Dichtungen zu verwenden.
Meine Bedenken waren die,wenn man mit 40 Nm anzieht,ist evtl. die Pressung auf die restliche,außerhalb der
eingefassten Ringzone zu gering.
Sicher sind die 60 Nm deshalb angegeben,damit sich der Blechring genügend setzt um die restliche Fläche
auch mit ausreichender Pressung zu versorgen.
Eine unzureichende Pressung an dieser Fläche würde wieder Ölverlust-Leckagen bedeuten.
Aber ich versuche es mal damit.
Wer die skurille Konstruktion dieser Zylinder kennt wundert sich auch nicht über dessen Probleme.
Gruß Jan.
Zündapp´s sind immer noch die besseren Boxer

jan.h.

@ Reinhold: sind die denn nicht mit Blecheinfassung? Sieht aber so aus.

http://www.ulismotorradladen.de/uli/web/shop/R24-R69S_1949-1969/Motor_1_Zyl_R24-R27/Kopfdichtung-R2627-R513-602-mSil-0291-22-1A.aspx

@Patrick:Leider habe ich nicht einen solchen Maschinenpark zur Verfügung,um diese Verbesserungsarbeiten
durchzuführen.
Ich muß mich mit dem zufriedengeben,was die Teileanbieter im Katalog haben.
Schade um den "Hubraum",aber wenn die Zylinder weiterhin solche Zicken machen,muß man sich doch nach
600er Teile umsehen.
Im Nachhinein würde ich einen solchen Kayser Umbau als Pfusch für viel Geld (damals) bezeichnen.
Gruß Jan.

cledrera

Jan,
wenn der Uli "... mit Silikonringen (Anzugsdrehmoment nicht unter 50 NM) ..." schreibt, dann meint der das auch so.
"Knallt" man bei diesen Dichtungen den Zylinderkopf nicht an, fängt das Silikon an zu fließen.
Dann wird es bitter.

Clemens

Elefantentreiber

@Clemens,

das Problem sind die Aluminium Kayser Zylinder.

Die Vertragen nicht mehr, da kann der Uli schreiben was er will.

Dessen Werte gelten für R25-R69S Stahlzylinder.

Also immer schön Vorsichtig mit dem teuren Zeug.

Gruß
Patrick


Zitat von: cledrera am 17 Juli 2016, 13:44:22
Jan,
wenn der Uli "... mit Silikonringen (Anzugsdrehmoment nicht unter 50 NM) ..." schreibt, dann meint der das auch so.
"Knallt" man bei diesen Dichtungen den Zylinderkopf nicht an, fängt das Silikon an zu fließen.
Dann wird es bitter.

Clemens
Zündapp´s sind immer noch die besseren Boxer

gradweg

Hi,

Jan,es sind die dichtungen mit den silikonringen,um die bohrungen ist silikon,der feuersteg ist aus blech.

reinhold

cledrera

Patrick,
das hier:
ZitatDessen Werte gelten für R25-R69S Stahlzylinder.
Halte ich für ein Gerücht.
Uli schreibt über die Dichtung, nicht über Zylinder und schon gar nicht über Dichtung/Zylinder-Paarungen.

Dein Spruch "Immer schön vorsichtig mit dem teuren Zeug." kann man allerdings nur unterschreiben.

Clemens

PS: Hab mal das Silikon aus einer Ölbohrung eines Einzylinders rausgepoppelt; daher kommt mir sowas nicht ins Haus; nie nicht.

jan.h.

Ja, mir geht es nur um die Blecheinfassung um den großen (78,5 mm) Durchmesser.
Der sollte eine Einfassung mt Blech haben.
Die Silikonbeschichtung um die kleineren Bohrungen finde ich auch als unnötig.
Dieses Silikon ist doch nur zusätzlich auf die eigentliche Dichtung aufgetragen,könnte man doch
vorsichtig abrubbeln?
Wenn dabei keine Vertiefung in die Dichtung entsteht,wäre das doch machbar.
Mir ist deshalb die Blecheinfassung wichtig,weil der Verbrennungsdruck den schmalen Steg vom
Brennraum bis zur Stößelbohrung (nur 4 mm) durcharbeitet .
Die normale Dichtung hält nicht lang.
Jan.

cledrera

ZitatDieses Silikon ist doch nur zusätzlich auf die eigentliche Dichtung aufgetragen,könnte man doch
vorsichtig abrubbeln?

Das ist mal eine Idee.
Sollte eigentlich mit einem Glasschaber für Ceranfelder gut gehen.

Versuchs mal und berichte.

Clemens

hodima

Na ich weiß nicht, der Glasschaber wäre mir zu gefährlich, die Klinge ist ziemlich scharf.

Ich würde dieses dreieckige -Zieheisen- nehmen, das Tischer zum Glätten von Holz verwenden.
Das hat den Vorteil, das gezogen wird und so das Material ganz vorsichtig abgetragen werden kann.

Aber warum stört Dich das Silikon? Das wird doch ganz platt gedrückt.

Gruß Horst-Dieter

jan.h.

warum mich das Silikon stört? Weil angeblich dieses Silikon beim Anziehen der Kopfschrauben
seitlich wegfließt und somit in die Ölkanäle gelangen kann.
Verstopfung von Ölbohrungen soll ja etwas ungesund für den Motor sein.
Ich selbst habe mit diesen Dichtungen noch keine Erfahrungen gemacht,muß halt glauben was
ich hier im Forum zusammengelesen habe.
Jan.

berndr253

Die Silikonringe kann man mit dem Daumennagel runterkratzen - am besten gleich die "alten" Kopfdichtungen bestellen!

Bernd

rolf

Der BMW 700 hat (soweit ich mich erinnere) eine Dichtung mit Blecheinfassung...der 700er Sport. ich hatte die auch mal gebraucht für meine R 77/2

jan.h.

ja das ist mir auch bekannt,dass der 700er Motor solche eingefassten Dichtungen hatte.Aber meine Meinung dazu
ist die,es kommt halt auf den Hersteller an,ob die was taugt,oder auch nicht.
Es ist schon ein Unterschied ob sowas von einem namhaften Hersteller, z.B. Reinz o.ä. kommt oder von einem
Billighersteller aus sonstwo.
Hatte für eine NSU MAX von einem der etablierten NSU Teilehändlern auch mal eine Kopfdichtung mit Einfassung
geordert.
Brav montiert,beim ersten Probelauf sprudelte mir das Öl reichlich entgegen.
Die Max hat einen Druckölkanal zur No.wellenschmierung (hat die BMW nicht),die Blecheinfassung war zu hart,ließ
sich nicht genügend pressen.
Daher hatte ich einen Spalt vom Ölkanal nach aussen.
Das Blöde an der MAX ist,für die Kopfmontage muß der Motor raus.
Soll nur eine kleine Anekdote  sein,was man alles erlebt mit nachgefertigten Teilen.
Jan.

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