R 50/2; beißende Duplexbremse

Begonnen von herculestom, 06 August 2023, 10:53:44

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herculestom

Guten Morgen Fachwelt,

in der letzten Zeit stelle ich regelmäßig fest, dass meine Vorderradbremse nach längerem (auch nach ein oder zwei Tagen) Stillstand sehr bissig ist. Da lässt sich die ersten zwei oder dreimal bremsen nix dosieren. Die packt halt einfach zu. Hat sie vorher schon sporadisch gemacht, aber bei Weitem nicht so brutal. Bisher habe ich die Bremse nicht geöffnet und kann über den Zustand und das Innenleben noch nichts sagen. Ggf. mache ich dann Photos. Die Lagerung der Bremsschlüssel habe ich vor ca. 3.000 km erneuert. Die laufen ohne Gewackel.

An anderer Stelle hatte ich mal gelesen, dass die Bremse hin und wieder diese Macke zeigt. Ich habe allerdings vergessen wo. Ich bin aber fast sicher, dass nicht gesagt wurde, was die Ursache ist und wie man Herr des Problems wird. Das hätte ich mir gemerkt.

Hat jemand eine Idee in welche Richtung ich schauen muss?

Gruß
Tom
umuntu ngumuntu ngabantu




CowBoy

Guten Morgen Tom,

ich bin zwar nicht die Fachwelt, traue mich aber doch zu antworten:

Its hard to say - mach andere Beläge rein.

Das gleiche Problem hatte meine auch. Am Abend in den Schuppengestellt und am nächsten Morgen zur Arbeit hat es zugepackt.
Insbesondere im Herbst/Winter. Durch die Luftfeuchte legt sich eine ganz dünne Oxidschicht auf die Trommeloberfläche,
die erstmal weggebremst werden muß. In Abhängigkeit vom Trommelwerkstoff/Belagmaterial ist das mehr oder minder stark
ausgeprägt.

Kurze Zeit später habe ich das Vorderrad gewechselt und eins mit VW-Trommel eingebaut. Es bremst besser und das erstmalige Blockieren nach Standzeit ist weg.

Wäre es eine Einstellungssache, würde das immer gleich blockieren...

Einen schönen Sonntag, Ulli

Alter Schrauber

Zitat von: herculestom am 06 August 2023, 10:53:44An anderer Stelle hatte ich mal gelesen, dass die Bremse hin und wieder diese Macke zeigt. Ich habe allerdings vergessen wo. Ich bin aber fast sicher, dass nicht gesagt wurde, was die Ursache ist und wie man Herr des Problems wird. Das hätte ich mir gemerkt.

Hat jemand eine Idee in welche Richtung ich schauen muss?

Gruß
Tom

Habe jetzt nicht nachgeschaut, aber ist nicht H.J. May (Tausend Tricks...) darauf eingegangen?

Gruß Jörg
Gruß Jörg

herculestom

Joerg,
der Mai wäre eine gute Option, obwohl ich nicht mehr genau weiss, inwieweit er sich auch über die Bremsen ausgelassen hat. Ich weiß momentan aber nicht, wo mein Exemplar ist. Liegt irgendwo in einer noch nicht ausgepackten Bücherkiste. Schaue ich spaeter mal nach.
umuntu ngumuntu ngabantu

Alter Schrauber

Moin Tom,

hab mal nachgeschaut, H.J. Mai führt eine "beißende" Bremse auf die Bremsbeläge zurück. Ulli hat also recht... mach andere Beläge drauf.

Gruß Jörg
Gruß Jörg

berndr253

Andere Beläge können hier durchaus zum Erfolg führen. Aber auch sehr viel Abrieb in der Trommel tun der Sache nicht gut. Ich würde schauen das Vorderrad mal rausnehmen, die Beläge säubern und den Bremsstaub aus der Trommel entfernen.
Führt das nicht zum Erfolg - neue Beläge

Grusz und viel Erfolg

Bernd

Alexander

Hallo , ich kenne das von der Commando Duplex . Da hat es für ca. 2 Tausend Km geholfen , die Auflaufenden Backen mit einer passend breiten Feile und grobem Schleifleinen ca. 2cm lang Anzufasen . Nachdem die Belege dann gut Eingelaufen waren , verschwand das gefährliche Blockieren , welches besonders bei langsamer Fahrt Auffiel . Zb. beim letztem Abbremsen vor einer Ampel .
Einmal war es letztes Jahr nochmal haarig , als ich das Bike bei Herbstlicher Jahreszeit , einmal Draussen Übernachten ließ . Die Tau Feuchte Luft schlug sich auch in der Bremstrommel nieder . Strittig , ob es dann sofortiger Flugrost auf der Trommel ist oder die Bremsbeläge sich mit Feuchtigkeit vollsaugen . Da bin ich dann mehrfach fast Gestürzt , sogar bei Schrittgeschwindigkeit . Es ging nach ca. 10Km wieder besser .
Gruß Alexander
Bin recht bescheiden

herculestom

Vielen Dank an alle. Ich werde mal die Beläge tauschen und bei der Gelegenheit natürlich alles säubern. Hoffentlich liegt es wirklich daran.

Es gab hier in Colmar mal einen Bremsenonkel, der mir vor vielen Jahren die Beläge fuer die Hercules aufgeklebt hatte. Ich weiss nur nicht mehr, wer das war und, ob es diese Firma noch gibt. Falls ich ihn nicht finden sollte, kaufe ich mir Beläge und niete sie selbst auf. Habe ich über die Jahre immer wieder gemacht.

Nochmals vielen Dank fuer die Tipps.
umuntu ngumuntu ngabantu

Peter

#8
Hi Tom,
bevor Du neue Beläge drauf machst, schau Dir mal die Köpfe deiner Bremsbacken an, also da wo der Nocken drauf drückt. Bei längere Zeit gelaufenen Bremsen finden sich da Dellen. Also, die Oberfläche ist nicht mehr gerade wo der Nocken läuft. Das führt dazu, dass man das Gefühl hat, die Bremse beißt. Die Bremse löst einfach nicht, wenn man oben die Hand löst. ...wenn dem so ist, dann einfach die Stellen gerade schleifen
naja, und anfassen der Kante der Bremsbeläge würde ich auch noch mal machen, aber das wurde schon vorher mal erwähnt.
Wenn das Beides nix hilft oder nicht zutrifft, dann kannst du immer noch die Beläge tauschen
Gruß Peter

4-Taktix

Eine beissende Bremse kann einerseits an eingelaufenen Nockenbahnen der Backen liegen, siehe Peter.
Andererseits bedeutet das, dass die Beläge sich perfekt an die Trommel angepasst haben und beim Bremsen
SOFORT !!! auf nahezu ganzer Fläche tragen !
Abhilfe kann hier das "lange Anfasen" der Beläge bringen, besonders die "Auflauf-Seite".
Ich würde die Beläge einfach mal vertauschen - dann passen die erstmal nicht mehr "perfekt" zur Trommel und sollten
"sanfter" anbremsen und mehr Hebelkraft brauchen. Irgendwann passen die natürlich dann auch wieder "perfekt".
Dann kann man immer noch Anfasen.

Gruß,
Sascha

timmmäh

Zitat von: 4-Taktix am 15 August 2023, 09:30:08Eine beissende Bremse kann einerseits an eingelaufenen Nockenbahnen der Backen liegen, siehe Peter.
Andererseits bedeutet das, dass die Beläge sich perfekt an die Trommel angepasst haben und beim Bremsen
SOFORT !!! auf nahezu ganzer Fläche tragen !
Abhilfe kann hier das "lange Anfasen" der Beläge bringen, besonders die "Auflauf-Seite".
Ich würde die Beläge einfach mal vertauschen - dann passen die erstmal nicht mehr "perfekt" zur Trommel und sollten
"sanfter" anbremsen und mehr Hebelkraft brauchen. Irgendwann passen die natürlich dann auch wieder "perfekt".
Dann kann man immer noch Anfasen.

Gruß,
Sascha

Eigentlich hat dass damit alles nicht so wirklich was zu tun.
Das Problem ist einfach dass sich auf Belag und Trommel eine minimale Rostschicht bildet.
Beim erstmaligen Bremsen erzeugt dass so eine Reibung dass das Rad sofort steht.
Meine /5 hat das gleiche "Problem".
Ich Bremse immer ein bis zweimal beim Rausschieben aus der Garage, das reicht in der Regel damit die Bremse danach wieder ordentlich funktioniert.
Mag sein dass sich sowas durch einen Belagwechsel verbessern lässt. Aber da die Bremse ansonsten sehr gut funktioniert sehe ich keinen Grund dies zu tun.

Grüße
Tim

Alter Schrauber

Wenn ich mich nicht sehr irre, hat Tom vor 3-5 Jahren seine Bremse komplett gemacht. Inklusive ausbuchsen der Bohrungen für die Bremsschlüssel. Da er auch mehrfach bereits Beläge genietet hat, bin ich davon ausgegangen das er die einfachsten Dinge wie das brechen der Kanten und anfasen des Anlaufs gemacht hat.

Gruß Jörg
Gruß Jörg

herculestom

Vielen Dank an alle fuer die weiterführenden Tipps. Ich bin jetzt erst einmal fuer 10 Tage wech und werde mich danach um die Bremse kümmern. Man kann nicht ausschließen, dass es am Ende doch nicht die Beläge sind.

Die Nockenbahnen sollten eigentlich ok sein. Waren sie zumindest vor ca. 6.000 km. Säubern, vielleicht die Beläge noch mal anfasen und auch die Backen vertauschen. Soweit ich mich erinnere, sind beide Seiten 100% symmetrisch, bis auf die unterschiedlich dicken Rückholfedern. Ich hoffe, dass das stressfrei zum Erfolg führen wird. Ansonsten kann ich immer noch neue Beläge montieren.
umuntu ngumuntu ngabantu

herculestom

Hallo Freunde des Boxer-Forums,

heute bin ich endlich dazu gekommen die Bremse zu öffnen. Gefunden habe ich eigentlich nichts, was eine Erklärung für die beißende Bremse geben könnte.

Gefunden:
- ein wenig Bremsstaub. Von wirklich verdreckt kann nicht die Rede sein.
- Bremsbacken waren an der Kontaktstelle mit dem Bremsschlüssel etwas eingedrückt. Allerdings von Hand kaum spürbar.

Gemacht:
- Alles ordentlich gesäubert
- Bremsbacken ein wenig mit der Feile bearbeitet, um eine glatte Kontaktfläche zu schaffen
- Bremsbeläge einmal kurz mit Sandpapier übergeschliffen
- Bremsbeläge noch einmal längs und an den Enden angefast
- Lager der Backen und Bremsschlüssel zart mit Keramikfett behandelt
- habe die Backen nicht vertauscht, sondern an ihrer ursprünglichen Position gelassen
- Rad wieder eingebaut und Bremse ordentlich eingestellt

Habe gerade eine kleine Fahrt um den Block gemacht. Die Bremse funktioniert wie durch Hand auflegen wieder so, wie sie soll. Sollte sie wieder Zicken machen, werden andere Beläge eingebaut.

Nochmals vielen Dank für die Tipps.

Gruß
Tom
umuntu ngumuntu ngabantu

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