ZZP und elektronische Zündung

Begonnen von R67treiber, 09 August 2019, 11:47:38

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R67treiber

Hallo,

habe gerade die VAPE (frühere Powerdynamo) in meine R69 eingebaut. Einbau verlief problemlos, da es eine echt gute Anleitung gibt. Man kann eigentlich (fast) nichts falsch machen!

Nun zur Frage. Die Einstellung des ZZP ist nicht so "idiotensicher" gemacht, wie bei anderen Anbietern (Kleiber, Sachse), da kein kleines LED Birnchen anzeigt, wann die Zündung funkt.
Die VAPE Zündung wird auf OT eingestellt und hat einen kompletten Verstellbereich von 38 Grad. So zündet sie momentan auch bei meiner R69 ... beim Abblitzen sehe ich die F Markierung am unteren Rand. Soweit so gut.

Nun sollte aber eigentlich die R69 bei 42 Grad Frühzünden (ich gehe also davon aus, dass die F Markierung bei 42 Grad steht ... die KW ist original). Ich könnte jetzt mit der Zündung rumspielen, bis ich genau auf F bin, aber ich hätte gerne vorher eure Meinung, ob bei heutigen Benzin diese 42 überhaupt noch aktuell sind (zumal die R69S sogar bei 39 Grad steht). Die R69 läuft gut so wie sie jetzt eingestellt ist aber ich hab Solo auch keine Vergleichsmöglichkeit.

Das mit dem späteren ZZP aufgrund heutigen "besseren" Benzins ist ja auch so ne Sache. Die R68 und R69 hatten ja den Verstellhebel, um bei schlechtem Benzin auf spätere Zündung zu stellen ... ERGO, besserer Benzin sollte früheren ZZP bedeuten. Bin ich da auf dem Holzweg?

Wie gesagt, wegen meiner R69 mach ich mir jetzt da keinen Kopf und fahre jetzt mal. Wollte nur eben eure Meinung hören, bevor ich mich an irgendeinen Regentag wieder an die Zündung mache zum verschlimmbessern...

Vielen Dank für eure Hilfe

Klaus
4-Zylinder Motoren sind Fehlkonstruktion: Zuviel fürs Moped und zuwenig fürs Auto



Reinsig

Hallo Klaus,
ich habe auch an der R51/2 eine PD Zdg und wäre fast verzweifelt bei der Einstelleung des ZZP. Habe den Motor dann ausgebaut und festgestellt, dass alle Markierungen falsch lagen, weil irgendeine Schwungscheibe von irgendeinem Modell verbaut wurde. Nach Anbringen der neuen Markierungen und Einbau festgestellt, dass die beiden Hallgeber nicht genau 180° versetzt "eingegossen" waren. Reklamiert und der Edgar(von PDyn) hat´s mir nicht geglaubt. Erst die dritte Geberplatte(kommt ja Alles von Vape)hat dann(fast) genau gepasst.
Bei einer Harley habe ich eine programmierbare ZDG verbaut und  monatelang mit Zündkurven/ZZP usw. rumgespielt, ohne eine richtig spürbare Verbesserung gegenüber dem orig. ZZp zu spüren. 2-4 Grad in spät machen sicher nicht viel aus und man ist auf der sicheren Seite. Ich bin auch der Meinung, dass dem ZZP zuviel Beachtung geschenkt wird. Was nützt ein peinlichst genau eingestellter, wenn das "Gemisch" nicht stimmt. Aus diesem Grund  kann man auch bei neuen Elektronikzündungen(ich spreche da von Mopeds mit mehr als 200PS) nichts verstellen. Bei der Gemischaufbereitung sehr wohl.
Ich habe bereits mehrere  HD-ZKöpfe auf auf Doppelzündung umgebaut und den ZZP auf 15°FZdg gestellt und die Besitzer waren begeistert. Bei einem Oldtimmer fällt sowas nat. flach. Zum Abblitzen benutzt Du einem mit Gradversteller?
Fazit: Lass den ZZp bei 38° und gut ist- Meine Meinung. Bei klassischer U-brech. Zdg, möchte ich gar nicht wissen wo der ZZP bei 6-8tsd min1 liegt ;)
Gruß
Reiner

berndr253

Ich hab die PD in meiner R50/2 montiert, auch hier ist der ZZP ein wenig später - der Motor läuft aber super und ich werde den Teufel tun hier dran zumzuschrauben.
Mit dem neuen Sprit darf die Zündung durchaus ein paar Grad später sein.

Grusz

Bernd

herculestom

Hi Klaus,

Bernd hat Recht. Stell den Zuendzeitpunkt ruhig ein paar Grad (+/- 3 Grad) spaeter ein. Habe ich bei meiner 50/2 auch gemacht. Laeuft gut damit. Wenn Du das mit PD machst, wird sich die gesamte Zuendkurve um 3 oder 4 Grad verschieben. Laeuft aber auch mit der 39 Grad Fruehzuendung gut, aber startet ein wenig schlechter.

Viel Erfolg!
Tom
umuntu ngumuntu ngabantu

F.B.

????
Habe bisher etliche PD Anlagen verbaut und immer korrekt nach Anleitung eingestellt(habe selbst eine R67 und eine R69 mit PD).
Alle laufen sehr gut und die Maschinen springen gut an. War das falsch?
Der Hermann Rabenbauer( kein Unerfahrener) meinte, im Gegensatz zu den Antworten oben, bei meiner R69 man solle die bei dem modernen Sprit ruhig noch etwas früher einstellen als vorgesehen, dann hätte sie noch mehr Leistung.
Was ist denn nun richtig?
Gruß
Frank

Reinsig

Zitat von: F.B. am 11 August 2019, 20:37:07
????
Habe bisher etliche PD Anlagen verbaut und immer korrekt nach Anleitung eingestellt(habe selbst eine R67 und eine R69 mit PD).
Alle laufen sehr gut und die Maschinen springen gut an. War das falsch?
Der Hermann Rabenbauer( kein Unerfahrener) meinte, im Gegensatz zu den Antworten oben, bei meiner R69 man solle die bei dem modernen Sprit ruhig noch etwas früher einstellen als vorgesehen, dann hätte sie noch mehr Leistung.
Was ist denn nun richtig?
Gruß
Frank
Hallo F.B.

ich denke da war nichts falsch! Seit es die Elektronikzündungen gibt, wird in endlosen Diskussionen über den Exakten ZZP diskutiert(s. andere Foren)und viel mit Halbwissen argumentiert.
Seit Jahren machen wir auch Prüfstandsläufe mit modernen Mot. und festgestellt, dass, wie bereits gesagt, ein paar Grad(max. 3-4) nicht soviel bewirken wie oft angenommen. Auch sind die ZZP bei Serienmot. oft abweichend und streuen ein paar Grad. Fragt da mal bei Motorentunern nach.

Ich würde da H. Rabenbauer recht geben, da die heutigen Benzine sicher eine bessere Zündwilligkeit haben als in den 60gern, heisst, das Gemisch brennt als Flammfront -von der Kerze aus- schneller durch. Es kann also  ein bisher früher nicht schaden. Auch bin ich ein Verfechter der richtigen Gemischaufbereitung . Die schon angesprochene Colourtune -ich nutze es seit den 80gern- ist für dafür sehr hilfreich. ;)
Die Zündenergie- eine sehr wichtige Größe- wird bei Nachrüstungen kaum beachtet.
Es darf auch nicht pauschal angenommen werden, dass kontaktlose Elektronik/Computer Zündungen autom. den ZZp über die ganzen Betriebszustände hinweg peinlichst genau einhalten.
Ich will aber keinesfalls einen "Religionskrieg" zum Th. ZZP anzetteln. Auch das subjektive Fahrgefühl spielt oft eine Rolle.
Allzeit guten Funken
Reiner
Gruß
Reiner

Reinsig

Sorry, da habe ich beim Korrekturlesen auf Schreiben getippt und schon ist es passiert!

Ich stimme H. Rabenbauer nicht zu und meine nat. spät!! :'( :'( :'( Immer ein bischen spät!

Bitte um Nachsicht!

Gruß
Reiner
Gruß
Reiner

F.B.

Wenn das so ist, liegt der Fehler mit Sicherheit bei mir und ich habe Ihn damals falsch verstanden.

Gruß
Frank

R67treiber

hmm, interessante Diskussion.

Hört sich alles sehr plausibel an. Wie gesagt, was ich dann nicht verstehe ist, warum die R68/69 dann eine Handverstellung nach SPÄT hatten, um schlechten Sprit auszugleichen. Im Umkehrschluss, würde dass dann doch bedeuten, dass man bei guten Sprit eher noch früheren ZZP wollte ... ?!? Wobei Reiner's Aussage mit dem Prüfstand natürlich eine Ansage ist. Meine R75 läuft definitv besser wenn die Zündung früher als original eingestellt wird. Ist bei den Viechern auch deutlich einfacher zu testen weil es lediglich zu unterscheiden gibt, ob man ein grosses Verkehrshindernis ist oder nur auf Landstrassen im Weg steht ;-)

Meine R69 läuft mit den 38-39 Grad eigentlich ganz gut, ich habe aber auch keine Vergleichswerte. Sie zieht gut hoch, hat aber bei 6000 ein kurzes Loch um dann aber nochmal sauber weiterzuziehen. Kopftemperaturen liegen links und rechts im Fangbereich von 5 Grad unterschied bei rund 120 Grad wenn er arbeiten muss (bei gemütlichen Cruisen deutlich drunter). Vergaser sind original mit HD 115 und Nadel in der 1. Kerbe bei originalen kleinen LUFI. Bei untertourigen Bergfahren tendiert sie aber zum klingeln.

schöne Grüsse
Klaus
4-Zylinder Motoren sind Fehlkonstruktion: Zuviel fürs Moped und zuwenig fürs Auto

rolf

#9
Rel. einfach: schlechter Sprit 1955 hatte (z.B) 75 Oktan....heute kaum noch zu bekommen ;D....besserer Sprit hatte dann eben 90 Oktan....immmer noch nicht so doll (aus heutiger Sicht).....aber der konnte eben auch noch mehr Vorzündung ab ohne zu klingeln

Rütz

Die Einteilung in Gut oder Schlecht ist schwierig, wenn es um mehr als eine Eigenschaft geht...

Das schwer flüchtige Tetraethylblei (im großen Stil ab Mitte/Ende 60er) hat die Klopffestigkeit famos erhöht, aber die Zündwilligkeit verschlechtert.
Die Ersatzstoffe seitdem (Benzol, Methanol, Ethanol...) sind leicht flüchtig und verbessern beides.

herculestom

Hallo Klaus,

Zitat... ist, warum die R68/69 dann eine Handverstellung nach SPÄT hatten, um schlechten Sprit auszugleichen

das glaube ich nicht. Wahrscheinlich eher fuer's Starten. Bei hoeheren Drehzahlen dann auf "frueh". Macht ja auch Sinn. Sonst zuendet der Sprit bei hoeherer Kolbengeschwindigkeit nicht mehr vollstaendig durch.

Gruss
Tom
umuntu ngumuntu ngabantu

rolf


Reinsig

Hallo Klaus,

vllt. hilft das weiter:  Das Alles ist ein Zeitproblem! das Gemisch benögt immer ca 1-2ms zum durchbrennen und bedeutet, umso höher die Drehzahl desto früher zünden. Durch viel FZ kann es zu extremen Druckspitzen bei niederigeren Drehzahlen kommen.
Aber nochmal, es geht hier nicht um10 und mehr Grad. Bischen später= sicher u. weniger Spitzenleistung, früher = höhere Spitzenleistung aber höhere Drücke bei mittl. Drehzahlen(was man aber nur durch aufwendige Prüfstandstests festst. kann).
  Die Gemischaufbereitung wie wir sie hier haben, hat keine Beschleunigerpumpe, Luftdrucksens., Unterdruck-Lastanreicherung etc.,etc., und selten ein abs. optimales Gemisch wie es bei modernen ECU´s der Fall ist. Nur eine Spritanreicherung bei Kaltstart. D.h. fast immer nur eine Zündverstellung über Drehzahl nach früh über Fliehkraft o. Elektonische Steuerung und meist kein echtes Kennfeld mit Einfluss von unzähligen Parametern. Die OZ sagt eig. nur aus, dass die Selbstentzündung bei hohen Verdichtungen/Druck/Hitze geringer ist. Ob die Leistung durch Superplus und Rennbenzin(verwendet ein Freund immer, weil er einen sehr hoch verdichteten Motor fährt)gesteigert wird, ist zu bezweifeln. UND etwas fetter hat noch nie geschadet ;)
Auch sollte man vllt. zwischen KLINGELN(durch FZ eingeleitet) und KLOPFEN(Selbstenzündung/dieseln) unterscheiden.

Gruß
Reiner
Zitat von: R67treiber am 12 August 2019, 09:43:55
hmm, interessante Diskussion.

Hört sich alles sehr plausibel an. Wie gesagt, was ich dann nicht verstehe ist, warum die R68/69 dann eine Handverstellung nach SPÄT hatten, um schlechten Sprit auszugleichen. Im Umkehrschluss, würde dass dann doch bedeuten, dass man bei guten Sprit eher noch früheren ZZP wollte ... ?!? Wobei Reiner's Aussage mit dem Prüfstand natürlich eine Ansage ist. Meine R75 läuft definitv besser wenn die Zündung früher als original eingestellt wird. Ist bei den Viechern auch deutlich einfacher zu testen weil es lediglich zu unterscheiden gibt, ob man ein grosses Verkehrshindernis ist oder nur auf Landstrassen im Weg steht ;-)

Meine R69 läuft mit den 38-39 Grad eigentlich ganz gut, ich habe aber auch keine Vergleichswerte. Sie zieht gut hoch, hat aber bei 6000 ein kurzes Loch um dann aber nochmal sauber weiterzuziehen. Kopftemperaturen liegen links und rechts im Fangbereich von 5 Grad unterschied bei rund 120 Grad wenn er arbeiten muss (bei gemütlichen Cruisen deutlich drunter). Vergaser sind original mit HD 115 und Nadel in der 1. Kerbe bei originalen kleinen LUFI. Bei untertourigen Bergfahren tendiert sie aber zum klingeln.

schöne Grüsse
Klaus
Gruß
Reiner

R67treiber

Alles klar ... ich lass das jetzt einfach so wie es ist. Wie gesagt, F liegt am unteren Rand vom Schauloch, dass sind runde 3ish Grad vor der Markierung, also runde 38-39 Grad FZ. Sollte passen.
Mit Ausnahme des kleinen Beschleunigungslochs bei rund 6000 UPM läuft sie ja auch eigentlich gut und zufriedenstellend. Denke mal das kleine Loch wird wohl eh eher mit der Vergasereinstellung zu tun haben. Werde mich da mal etwas spielen.

Euch allen nochmal danke für die interessante Diskussion
KLaus
4-Zylinder Motoren sind Fehlkonstruktion: Zuviel fürs Moped und zuwenig fürs Auto

herculestom

Zitatsteht aber im FHB so drin

dann wird BMW wohl Recht haben. Nehme alles zurueck und behaupte das Gegenteil  ;)
umuntu ngumuntu ngabantu

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