Zulässiges Spiel Antriebswelle Getriebe R60

Begonnen von Aerosail, 07 September 2013, 21:35:19

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Aerosail

Hallo Boxerfreunde.

Bei meiner R60 hat aus dem Getriebe vorne Öl rausgesaut und nicht wie ich immer vermutet habe aus der Kurbelwelle.

Da mein neuer Druckring für die Kupplung noch nicht da ist habe ich heute einen Blick auf das Getriebe geworfen und festgestellt dass an der Antriebswelle vorne Ölspuren sind. Auf der Suche nach der Ursache hab ich feststellen müssen, dass die Antriebswelle sich ca. 3mm vor und zurück schieben lässt, wodurch der Simmerring undicht wird. Das vordere Kugellager der Antriebswelle ist leider nicht wirklich fest im Gehäuse, daher geht dies relativ einfach.

Wieviel Spiel darf die Welle haben?
Ich möchte dann eine Passscheibe anfertigen, die auf das verjüngte Ende hinten kommt. Damit soll das Spiel dann minimiert werden.



berndr253

#1
Axiales Spiel darf die Antriebswelle kein fühlbares haben. Wenn die Welle sich hier vor und zurückschieben lässt ist hier einges im Argen.

Da hilft eigentlich nur das Zerlegen des Getriebes und mal nachzuschauen was hier defekt ist. Wenn Du die notwendigen Werkzeuge nicht hast kann ich Dir das anbieten. Kann Dir auch ein Angebot für die sicher erforderlich Instandsetzung machen (wenn der Getriebedeckel runter ist - vorher ists Spekulation). Lager lassen sich eventuell einkleben wenn der Lagersitz nicht zu sehr ausgearbeitet ist.

Schick mir eine pm wenn Du Interesse hast. Kannst auch gerne mit dem Teil mal bei mir vorbei kommen.

Grusz

Bernd

rolf

Aber bitte nur das vordere Lager einkleben....hatte mal einen Profi-Getriebe-Überholer bei der Arbeit zugesehen der auch immer die hinteren lager festgeklebt hat ;D....wenn hinten (zu) lose muß gebuchst werden!

berndr253

#3
Hallo Rolf,
grundsätzlich ja - bei der Antriebswelle aber NICHT. Hier ist die Welle im hinteren Lager im Innenring "lose" gepasst - anders als bei der Abtriebs- und Nebenwelle kann hier das Lager durchaus eingeklebt werden (wenn das Spiel nicht zuuuu groß ist)

Bernd

Aerosail

Danke für deine eMail Bernd.

Ich habe keine Skrupel auch am Getriebe zu arbeiten.
Ich hab das Getriebe auch direkt mal auf gemacht. Es fehlen schon mal keine Bauteile, kaputt ist auch nichts. Kein Abrieb, keine kaputten Elemente. Das Getriebe lief ja auch.

Wenn ich die Antriebswelle mit dem Kugellager ins Gehäuse bis zum Anschlag drücke dann schließt die Verjüngung der Antriebswelle auf welche das Lager im Gehäusedeckel dann anschlagen soll genau mit dem Gehäuserand ab. Das Kugellager im Gehäusedeckel steht aber um genau jene 2-3mm zurück. Daher kommt das Axialspiel.
Im Stemler-Handbuch gibts dazu Passscheiben bis 1mm.
Das Lager im Gehäuse lässt sich ohne anwärmen raus nehmen, das im Gehäusedeckel sitzt fest an seinem Platz.

Die Frage ist erstmal wo das Axialspiel her kommt. Wächst das Gehäuse?

berndr253

#5
Bei der Instandsetzung solltest Du Dir vorher mal das Werkstatthandbuch runterladen und "studieren". Da ist recht gut erklärt wie das Getriebe aufgebaut ist und wie eine Neulagerung/Reparatur vorzunehmen ist.
Ob bei diesem Getriebe wirklich alles so in Ordnung ist wie Du es schreibst bezweifle ich - eine ausgelaufene Lagerpassung hat Ursachen die es zu finden und zu beseitigen gilt.

Das Ausdistanzieren der Wellen sollte exakt nach Vorgaben nach Handbuch ausgeführt werden - alles andere ist Pfusch und wird nicht lange halten.

Bernd

rolf

"Das Lager im Gehäuse lässt sich ohne anwärmen raus nehmen, das im Gehäusedeckel sitzt fest an seinem Platz."
Tut mir Leid...ist genau andersrum...wobei das im Deckel auch nicht SO lose ist das man es nicht anwärmen sollte/müsste.

Aerosail

Zitat von: rolf am 08 September 2013, 11:08:50
"Das Lager im Gehäuse lässt sich ohne anwärmen raus nehmen, das im Gehäusedeckel sitzt fest an seinem Platz."
Tut mir Leid...ist genau andersrum...wobei das im Deckel auch nicht SO lose ist das man es nicht anwärmen sollte/müsste.

Ich kann dir nicht ganz folgen...
Das war erstmal nur eine Feststellung.

Beim Abnehmen des Gehäusedeckels bleibt das Lager der Antriebswelle im Deckel stecken. Man bekommt es per Hand nicht raus, aber es sind nur sanfte Schläge notwendig damit es aus dem Deckel kommt.

berndr253

Sanfte Schläge wären bei dem Lager im Gehäusedeckel sicher nicht das Problem - die Passung dieses Lagers sollte eine Übergangspassung sein. Der Längenausgleich erfolgt bei der Antriebswelle (und nur bei dieser) durch eine axiale Verschiebbarkeit der Welle im Innenring des Lagers. NOTFALLS könnte man dieses Lager also auch mit einem Lagerkleber fixieren. Das geht bei den anderen Wellen naturgemäß nicht, da sich die Lager dieser Wellen in der Gehäusepassung axial bewegen können (aber nur bei Betriebstemperatur). Sollten die Lagersitze dieser Lager nicht mehr hinreichend sein ist der Gehäusedeckel auszutauschen.

Bernd

rolf

Soll heissen:
Lager im Gehäuse soll fest sitzen
im Deckel nicht SO fest ...aber auch nicht locker

berndr253


rolf.soler

Zitat von: Aerosail am 08 September 2013, 08:44:18
Wenn ich die Antriebswelle mit dem Kugellager ins Gehäuse bis zum Anschlag drücke dann schließt die Verjüngung der Antriebswelle auf welche das Lager im Gehäusedeckel dann anschlagen soll genau mit dem Gehäuserand ab. Das Kugellager im Gehäusedeckel steht aber um genau jene 2-3mm zurück. Daher kommt das Axialspiel.
Uups. Viel zu viel Spiel. Im WHB steht ja genau wieviel sein soll (0,2 mm) und wie man das ausmitts. Ich stelle ein Flacheisen auf den Deckel, messe von Oberkante Eisen bis Lagersitz, minus Flacheisenhöhe. Beim Getriebe mit Wellen drin stelle ich das Flacheisen auf den Kugellageraussenring (Neben- und Abtriebswelle), messe Flacheisen bis Gehäuse (mit Dichtung !), minus Flacheisen. So auf den Hundertstel genau klappt es nicht, Messwerte variieren meist um ein paar 100stel, aber das ist genau genug. Für die Antriebswelle sollte man eine (genau vermessene und nicht etwa schiefe...) Buchse verwenden, die man auf das Wellenende setzt; dann das Flacheisenspiel auf der Buchse, minus Buchsenlänge und Flacheisenhöhe.
Differenz über 0,2 mm gleiche ich mit Passcheiben aus. Man kann auch 2 Passcheiben übereinander verwenden ! Aber die Frage ist schon wieso du gleich 2-3 mm hast...das ist extrem viel. Wieviel hat denn die Nebenwelle ? und die Abtriebswelle ? auch so viel ?. Wenn nur auf einer Welle, ist die wohl falsch zusammengesetzt...fehlt eine Anlaufscheibe oder so ? Schau mal in der Explozeichnung die genaue Zusammensetzung der Welle an und ob das bei Dr stimmt. Du hast mit Dichtung auf Gehäuse gemessen, oder ? (ohne macht aber auch nicht 2-3 mm aus, vielleicht etwa 0,5 ) und Du hast diese abgesetzte Scheibe zwischen Wellenende und Lager, ja ? die ist allein 1 mm dick. Die musst du ja auf das Lager im Deckel kleben mit Fett (Innenring), tw. unter das Zahnrad der Kickstarters.
Miss das ganze nochmal. Abgesetzte Scheibe aufgesetzt am Wellenende (zum Messen, für Montage gehts nicht). Kann mir nicht vorstellen, dass da 2-3 mm Luft sind, wenn Du die Scheibe drin hast und wenn Du zur Dichtung misst, vor allem wenn die anderen Wellen normales Spiel haben (0,2 ideal, NW  bis 0,4 - bisschen mehr macht nicht so viel)

berndr253

Das große Axialspiel ist vermutlich durch den ausgearbeiteten Lagersitz des vorderen Lagers bedingt. Wenn sich das Lager im Lagersitz mit der Hand einstecken und herausziehen lässt ist nicht auszuschliessen, dass der Lagersitz auch axial nicht mehr passt. Wahrscheinlich fehlt auch die Passscheibe im Gehäusedeckel.
Es wird hier also notwendig sein die Tiefe des Lagersitzes zu prüfen und ggf. einen Passring einzukleben. Ob sich das Lager noch einkleben lässt ist davon abhängig welches Übermaß der Lagersitz im Durchmesser hat.
Ist das zu groß könnte man, um das Getriebe zu retten, versuchen ein Lager mit Übermaß zu bekommen (aufgechromter Außenring).

Bernd

Aerosail

Also eine Passscheibe war drin, allerdings kann ich nicht genau bestimmen wie stark die ist.
Ich hab mir von einem Bekannten verschiedene Passscheiben drehen lassen. 2,6mm passt. Sehr viel ich weiß, aber axial ist kein merkliches Spiel mehr.
Was sind denn die Übergrößenabstufungen und welche Übergröße hat ein aufgechromtes Lager? Aus was würde man eine Lagerbuchse drehen? Messing? Ich hab mir angegoogelt dass man die Buchsen am besten mit nem speziellen Loctite einklebt.

berndr253

Bevor Du hier mit Passscheiben Tests machst empfehle ich Dir das Getriebe erst einmal komplett zu zerlegen, zu vermessen, die Lagersitze nachzuarbeiten (wenns nötig ist) und den Radsatz zu montieren.
Und DANN, aber auch erst DANN macht es Sinn sich um die Auswahl der Passscheiben zu kümmern.
Beschaff Dir geeignetes Meßwerkzeug, gleiches gilt für die Hilfsmittel die Du brauchst um die Wellen einzumessen.
Was Du hier vorhast finde ich nicht sonderlich erfolgversprechend - wünsche Dir aber trotzdem Glück, dass es am Ende irgendwie passt. Wenn Du nach ein paar Hundert Kilometern mit Getriebeschaden liegen bleibst würde mich das aber auch nicht wundern.

Grusz

Bernd

rolf.soler

Na ja, machs doch einfach so wie im WHB beschrieben  ;D
Wellen ziehen, kontrollieren ob richtig zusammengesetzt...alle  Lager ersetzen (wenn locker miss den Lagersitz -Durchmesser und den Aussendurchmesser des lockeren Lagers - dann siehst Du ob ein aufgechromtes genügt (Tel. mit dem Händler), dann zusammensetzen und ausdistanzieren sinngemäss nach WHB....ich verwende dazu wie gesagt eine gute Schublehre und ein Flacheisen...auf 5/100 oder halt 10/1200  genau kriegt man das hin, das genügt.
Wenn alles stimmt, ist mit 2,6 mm Axialspiel etwas faul...kann der vordere Lagersitz sein. Dieses Antriebswellenlager steht in eingesetztem Zustand etwa 1 mm über dem Rand des Lagersitzes - bei Dir müsste der Aussenring aber tiefer sein als das Lagersitzniveau, wenn es 2,6 mm Spiel hat.. Dann würd ich da etwa 1,5 mm ausgleichen, nicht alles hinten. Sofern der Sitz nicht so weit ist, dass gar kein Lager mehr satt ins warme Gehäuse reinpasst. Das Lager da sitzt relativ (!) locker, also wenn man das Gehäuse wärmt und die Welle rauszieht, kommt das Lager mit der Welle. Aber nach Einsetzen & wieder kalt muss es schon gut halten im Sitz.
Eigentlich müsste man nichts kleben müssen ! Alle Lager sollten stramm in den kalten Lagersitzen halten.

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