Reaktivierung nach langem Stand und welches Öl bei R51, R67 (richtig alte Boxer)

Begonnen von dandan7, 13 März 2012, 22:58:21

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dandan7

Liebe Forums-Mitglieder,

ich habe nun schon viele Berichte hier gelesen.
Ist ein tolles Forum und da ich vor habe heuer zwei richtige Oltimer-Boxer
zu aktivieren und ich nichts falsch machen will bitte ich Euch um Hilfe.

Habe vor mich in den kommenden Wochen intensiv mit dem Thema Technik
und Zweizylinder-BMWs zu befassen.

Meine wichtigsten Fragen sind:
1. Wie nehme ich eine fast 30 Jahre im Trockenen gestandene BMW in Betrieb?
    Was ist zu beachten?
2. Welche Öle soll ich verwenden? Gibt es bei den Ventilen wirklich auch ein
    eigenes Öl?

Bin über jede Hilfe dankbar. Vielen Dank und liebe Grüße,
Daniel




rolf

Wirklich eine R51?....keine 51/3 bzw. 51/2?
Rolf a(uch richtig alt)

dandan7

Hallo Rolf,

danke für die Antwort.

Ja, wirklich eine R51, Bj. 1938.

LG,
Daniel

Peter

Hallo Daniel,
wenn Du das Motorrad einfach so wieder in Betrieb nehmen willst, dann solltest Du mindestens überall neue Öle einfüllen, Vergaser reinigen, Tank inspizieren, Benzinsieb im Kraftstoffhahn reinigen. Ventilspiel prüfen bzw.  einstellen, neue Zündkerze verwenden, Kontaktabstand und Zündzeitpunkt kontrollieren. Ausserdem würde ich die Kompression messen. Dabei drehst Du den Motor auch erst mal durch ohne ihn anzulassen.
Neue Reifen und Bremsbelege kontrollieren bzw. aufrauen oder erneuern. Brems,- Gas, Kupplungszug kontrollieren bzw. erneuern.
Gruß Peter

dandan7

Hallo Peter,

danke für die Tipps! Sind sehr hilfreich.

Welche Öle empfiehlst Du?
Ist bei den Ventilen eigentlich auch Öl drin? Da oben ist bei den Zylinderköpfen so eine Schraube,
wofür ist die?

Und dazu:
> Ventilspiel prüfen bzw.  einstellen, neue Zündkerze verwenden, Kontaktabstand und Zündzeitpunkt kontrollieren.
Gibt es dafür gute anleidtungen im Internet?
Habe 100 Tricks für schnelle BMWs, so alte wie meine werden darin aber nicht behandelt.

> Ausserdem würde ich die Kompression messen. Dabei drehst Du den Motor auch erst mal durch ohne ihn anzulassen.
Wie misst man die Kompression?

Und ganz generell die Frage:
Würdest Du/würdet Ihr so eine Maschine überhaupt wieder aktuvieren?
Iast jetzt fast 30 Jahre trocken und optimal gestanden. Ich frage mich
langsam, ob es der Maschine besser tut, wenn Sie weiter steht, oder
ist neues Öl, ein wenig laufen ev. sogar gut?

Entschuldige die vielen Fragen. Jedenfalls vielen Dank für Deine/Eure Hilfe.

Daniel

Peter

Hallo Daniel,
ich würde solch eine Maschine auf jeden Fall fahren wollen. Dafür ist sie schließlich gebaut worden.
In dem Ventildeckel ist Öl, weil auch die Ventile mit Öl versorgt werden müssen. Wenn Du die Ventildeckel abbaust, wird da auch eine kleine Pfütze Öl drin sein. Also Lappen oder Wanne unterlegen.
Kompression misst Du mir einem Kompressionsprüfer. (Gibts bei Louis für wenig Geld) Öl nimmst Du am besten mineralischen 15 W40 oder 20W50, zumindest zum Einfahren, d.h. ich würde nach den ersten 50 Km wieder einen Motorölwechsel machen. 1000 Tricks ist schon mal ganz gut, ansonsten würde ich auf jeden Fall nach einer Reparaturanleitung und Ersatzteilliste gucken. Hier im Forum mal unter Suche einstellen oder bei den bekannten Händlern nachfragen oder auf Teilemärkten suchen.
Wenn Du das Alles noch nie gemacht hast, würde ich mir jemand suchen, der mehr Erfahrung hat. Vielleicht meldet sich hier jemand im Forum, der in deiner Nähe ist und Dich unterstützen kann.
Gruß Peter

dandan7

Hallo Peter,
danke für Deine Meinung und Tipps, das werde ich alles so machen.
Muss man bei der R51 das Öl für die Ventile bei der Schraube am Zylinderkopf einfüllen?
Das genannte Motoröl? Und wie viel/Zylinder?

Ist auch bei der R67/3 Öl im Ventildeckel? wie kommt das da rein?

Ich bin aus Oberösterreich. Würde mich sehr freuen, falls sich ein
BMW-Profi melden könnte. Habe schon etwas Bammel davor was
falsch zu machen.

Einer riet mir den Motor der R51 komplett zu zerlegen, weiss nicht ob das
wirklich so eine gute Idee ist, falls sie gleich laufen würde. Er meinte
die Schleuderbleche werden zu sein.

Danke und liebe Grüße,
Daniel

Pflotter

Hallo,da hast du ja 2 schöne Maschinen !
Angst was kaputt zu machen ist bei Unwissen durchaus gegeben ( wie immer ;D) nimm dir Zeit oder jemanden der sich auskennt( schafft aber Abhänigkeit, mußt immer warten bis derjenige Zeit hat und so) vieles ist Erfahrungswissen also learning by doing,( dabei die möglich unglücklichen Folgen überschaubar halten ;D, die Teile gehen ja echt ins Geld)) und Geduld,Geduld,Geduld.( hatte ich nie ;D-in der folge hab ich meine Kisten bestimmt schon x-mal zusammen und wieder auseinandergebaut in verschiedenen Reparaturwellen je nach Stand des Durchblicks!)  Unter Literatur- Handbücher- gibts schonmal was für die R 51!
Viel Erfolg
Gruß
Pflotter

rolf

Also als erstes würde ich mir ein Fahrerhandbuch besorgen!!
darin steht dann das die R51 eine Ölfülling unter dem Ventildeckel braucht....hast du denn auch noch ein FHB von der 67/3  ;Dwirst du sehen das sie (die 67) es nicht braucht.

das beste wäre es tatsächlich den vorher zu zerlegen....ist mit einen gewissen Risiko behaftet sie unzerlegt zu starten ...alleine schon wegen der erwähnten Schleuderbleche.
Sie müssen aber nicht zu sein....also versuche es ruhig (nachdem du alles gemacht hast was die Vorredner geschrieben haben)....eigentlich sind sie nur zu wenn die Pleuellager sowieso am Ende sind .

Öl: nimm zum 1. Mal Mehrbereichsöl...das ist so dünn das es gleich überall hinkommt.....nach der ersten Tour (nicht unter 40-50km!) Öl raus....überall!!

Dann weiter fahren mit 30 Einbereichsöl.

Peter

Hi Rolf,
das Ölschleuderblech muss nicht voll sein. Wer sagt denn, ob der Motor vor der Stillegung nicht überholt wurde? Wenn man ganz sicher gehen will, dann zerlegt man den ganzen Motor. Aber wenn jemand nach den Grundlagen der Schrauberei fragt, dann kann er eigentlich so eine Arbeit nur in Auftrag geben. Was kann denn passieren, wenn er nur die Einstellungen überprüft und einen Ölwechsel macht? Motor vor dem Start ein paar Mal leer durchdrehen...
Gruß Peter

dandan7

Hallo Rolf und Peter,

dass ich absoluter Anfänger (aber sehr lernbereit bin) kann ich kaum verbergen ;)

Jedenfalls war die R51 noch nie zerlegt... Motor hat original etwas mehr als 30000 km
drauf.

Optimal wäre wirklich, wenn es im Raum Oberösterreich einen Profi gäbe der
mir helfen kann. Falls nein hoffe ich, dass ich in einem Monat soweit bin
zu wissen wie viel Öl bei den Ventildeckeln der R51 rein gehört, habe mal von
Öl der Firma "Fuchs" gelesen, soll besser als normales Motoröl sein.

Holt sich die R67/3 also das Öl für die Ventile vom Motor?

Werde versuchen für die R51 eine Anleitung zu finden.

Jedenfalls nochmals danke für die Hilfe einstweilen.

Viele Grüße,
Daniel



Rütz

Zitat von: Peter am 15 März 2012, 15:34:09
Was kann denn passieren, wenn er nur die Einstellungen überprüft und einen Ölwechsel macht?

Die R51 hat da z.B. so eine berüchtigte Buchsenkette zum Antrieb der Steuerwellen.
Wenn die jetzt rostig ist... oder die Lager der Lichtmaschine rostig sind, die diese Kette spannen...
selbst bei modernen Autos halten die Spannrollen der Zahnriemen ja oft keine 20.000 km..

Ich habe allerdings keine R51 und kenne nur die "Gerüchte". ;D

Rütz U(nk)

dandan7

Hallo Rütz,

> Die R51 hat da z.B. so eine berüchtigte Buchsenkette zum Antrieb der Steuerwellen.
> Wenn die jetzt rostig ist... oder die Lager der Lichtmaschine rostig sind, die diese Kette spannen...
> selbst bei modernen Autos halten die Spannrollen der Zahnriemen ja oft keine 20.000 km..
> Ich habe allerdings keine R51 und kenne nur die "Gerüchte". Grinsend

danke. Ich glaube Du meinst die Stirnrad/Steuerkette... werde ich mir auf Rost ansehen.
eigentlich sollt da abe nichts sein... stand absolut trocken immer, bzw.
bei Raumluftfeuchte halt.

Hoffe das Gerücht bewahrheitet sich nicht. :/

LG,
Daniel

wolski

Hallo Daniel,

wenn deine Motoren nicht zerlegt und gereinigt werden, würde ich auf keinen Fall Mehrbereichsöl einfüllen sondern nur Einbereichsöl z.B. HD 30
( gibt es wieder von Castrol ).

Begründung: Mehrbereichsöl löst die alten Ablagerungen aus der Ölwanne und bringt diese in ständigen Umlauf. ( Der Motor hat keinen Feinfilter)
                 Der Verschleiß währe groß.


Hallo Boxerfreunde,

ich antworte hier auf Beiträge und habe mich noch nicht einmal vorgestellt.
Ich bin der Wolski / Wolfgang aus Berlin. Habe gerade eine BMW r 27 (Eintopf) total zerlegt und aufgebaut.

Meine Schmuckstücke sind aber eine R 51/2 und eine R 68 Six Day. Beide komplett zerlegt und neu aufgebaut.
Daher habe ich etwas Einblick in die technik bekommen.
Gruß an alle Boxerfreunde.

dandan7

Hallo Wolski,

> wenn deine Motoren nicht zerlegt und gereinigt werden, würde ich auf keinen Fall Mehrbereichsöl einfüllen sondern nur Einbereichsöl z.B. HD 30
> ( gibt es wieder von Castrol ).
> Begründung: Mehrbereichsöl löst die alten Ablagerungen aus der Ölwanne und bringt diese in ständigen Umlauf. ( Der Motor hat keinen Feinfilter)
> Der Verschleiß währe groß.

danke für den Hinweis. Das klingt verständlich. Wobei ich vor habe zumindest die
Ölwanne zu reinigen, das sollte ja relativ einfach möglich sein, oder?

Also dann dauerhaft Einbereichsöl verwenden? Nur für die R51, oder auch für die R67/3?

Wie hast Du Dir Dein Wissen eigentlich angeeignet? Oder hast Du einafch mal zerlegt und begonnen? ;)

Danke und lG,
Daniel


wolski

Hallo Daniel,

ich komme aus dem Bereich Maschienenbau, daher kommt zunächst das technische Grundwissen. Mit 14 habe ich geschenkte Motorräder
zerlegt, und einige liefen danach wieder.
Motorräder begleiten mich also seit jahrzehnten.
Zu deinem Vorhaben: Ölwanne reinigen ist einfach. Aber wenn die Schleuderringe, in dehnen sich der Abrieb ablagert , so nach ca. 30000 Km,
voll sind, ist keine Filterung mehr gegeben. D.h. Mehrbereichsöl wird den Metallabrieb in schwebe halten und immer wieder durch den Motor pumpen. Bei verwendung von Einbereichsöl setzt sich der Abrieb / Ölschlamm in der Ölwanne ab. Und das ist gut so.
Ich fahre in meinen Oldtimern ohne Feinfilter grundsätzlich Einbereichsöl.
Die Einbereichsöle sind heute so hochwertig das es keine bedenken geben sollte.

Gruß Wolfgang

dandan7

Hallo Wolfgang,

ok, verstehe... dann hast du ja einiges an Erfahrung.

Danke jedenfalls für Deine Empfehlung bzgl. Öl.
Dann werde ich auch beim Einbereichsöl bleiben.

Liebe Grüße,
Daniel

Wolli

Zitat von: wolski am 15 März 2012, 22:20:32
...
Zu deinem Vorhaben: Ölwanne reinigen ist einfach. Aber wenn die Schleuderringe, in dehnen sich der Abrieb ablagert , so nach ca. 30000 Km,
voll sind, ist keine Filterung mehr gegeben. D.h. Mehrbereichsöl wird den Metallabrieb in schwebe halten und immer wieder durch den Motor pumpen. Bei verwendung von Einbereichsöl setzt sich der Abrieb / Ölschlamm in der Ölwanne ab. Und das ist gut so.
...

Das bei vollen Schleuderblechen keine Filterung mehr stattfindet, wäre ja nicht so tragisch, da die BMW-Vorkriegseinzylinder gänzlich ohne so eine Drecksammelstelle auskamen.
Tragisch ist bei vollen Schleuderblechen, daß kein ausreichender Öltransport mehr zu den unteren Pleuellagern und Verschleuderung zum Kolbenbolzenlager erfolgt.
Das bedeutet den schnellen Motortod.

Um einem Neuling den Vorteil von Einbereichsöl nochmal zu verdeutlichen, würde ich noch eine Note dazu setzen.
Mehrbereichsöl bildet zwar auch Schlamm,der sich absetzt,aber nur wenn der Motor steht. Im Betrieb wird wieder alles angelöst und der Dreck durch die Lagerstellen gezogen. Soweit wurde es ja schon erwähnt.
Einbereichsöl bildet diesen absetzenden Schlamm aber auch schon während des Betriebs. Das vielleicht nur nochmal als kleine Ergänzung für die Vorstellung.

Ich weiß,als Anfänger traut man sich eigentlich kaum an so eine Operation am offenen Herzen.
Ich habe meinen ersten, so richtig alten Motor nach ca. 50Jahren Standzeit, auch nur gespült mit Diesel, nachdem ich Zylinderkopf und Zylinder entfernt hatte. Und alles nur optisch begutachtet und von erfahrenen Schraubern begutachten lassen.
Damit hatte ich auch problemlos 5000km zurück gelegt.
In der Zwischenzeit hatte ich angefangen zwei andere Motoren aufzubauen und danach auch den nur gespülten Motor restauriert.
Dabei sah ich dann, daß ich ihn auch hätte noch weiter fahren können. Bis auf ein paar Dreckecken, die ich mit meiner Spülaktion nicht erreicht hatte oder damals noch nicht kannte.

Haste einmal das System-BMW begriffen, kannste so einen Motor ruckzuck zerlegen und zusammen setzen.
Mit der Erfahrung würde ich heute pauschal jeden alten Motor unbekannten Zustands zerlegen und prüfen.
Aber ich weiß halt auch noch was einem als Anfänger an Bedenken durch den Kopf geht.

Du kannst dich auf einen frischen Ölwechsel und die Reinigung der Ölwanne beschränken und dann versuchen den Motor so zu fahren.
Solltest dann aber regelmäßig die Ölversorgung kontrollieren und immer einen Finger am Kupplungshebel haben beim Fahren. Falls der Motor doch unverhofft fest geht.

Oder du suchst die einen Oldiverein oder -stammtisch in deiner Nähe mit Spezis für deine BMW und machst mit denen zusammen die Motorüberholung.
Wobei du da wirklich jemanden brauchst der mit Augenmaß handelt und dir als Neuling nicht eine Highend-Restaurierung aufbrummt, die 2 Jahre dauert.
Du willst ja sicherlich auch bald mal fahren.
Mittlerer Verschleiß ist dabei erstmal völlig ok, wenn man bedenkt, daß vielleicht in 5-10.000km die Restautaion geplant ist. So kannste erstmal ein Motorrad zum Fahren schnell fertig machen und in der Zwischenzeit kümmerst du dich dann um das andere und machst das dafür von Anfang an richtig gut. Und wenn das dann fertig ist zum fahren, kümmerst du dich um deine erste Schnellrestauration.
So haste immer was zum fahren und zum schrauben. ;D

Gruß Wolfgang

rolf

Bitte immer alles lesen....:zum 1. Mal Mehrbereichsöl einsetzen weil es so dünnflüssig ist (jetzt muß ich alles wiederholen...naja) das es 1. schnell und 2.überall hinkommt....SAE30 weder 1 noch 2. ..das dauert schon seine Zeit bis es überall ist.....und das bei einen Motor der jahrelang nicht gelaufen ist(und damit KNOCHENtrocken ist).....und dann(!!) Einbereichsöl (das "normales" Mehrbereichsöl den Dreck von den Innenwänden löst ist quatsch (er hält den Dreck in der Schwebe!!)...Diesel und Synthetiköl löst den Dreck)der Rest stimmt so in etwa.
Letztendlich ist es mir egal....und ich werde den Teufel tun mir wieder eine Öldiskussion anzutuen.


Ach ja...und in "1000Tricks" ist sehr wohl die 67 beschrieben und behandelt!!

cledrera

ZitatDu kannst dich auf einen frischen Ölwechsel und die Reinigung der Ölwanne beschränken und dann versuchen den Motor so zu fahren.

Das würde ich so sowieso nicht ganz unterschreiben.
Frisches Öl und eine Reinigung der Ölwanne ist sicherlich zwingend.
Wichtig ist aber auch, dass Du nach 30 bis 50 Kilometer sofort den nächsten Ölwechsel machst.
Auch Einbereichsöl löst alte Ablagerungen und es setzt sich eben nicht alles in der Wanne ab, wenn der Motor und die Pumpe laufen.
Die korrekte Einhaltung der Ölwechselintervalle ist überlebenswichtig; lieber eher als zu spät.

Zudem würde ich erst den einen und dann den anderen Kolben auf OT stellen.
Ist der Kolben auf OT, nimm einen Holzstiel, führ ihn durch das Zündkerzenloch und versuche sachte den Kolben nach unten zu bewegen,
ohne das sich die Kurbelwelle dreht. Gelingt dir das: Sofort melden, dann stimmt etwas mit dem/den Pleuellagern nicht.
Wiederhole diesen Test auch nach dem ersten Ölwechsel.

Im Übrigen: Rolf hat immer Recht, basta.

Clemens

Viel Glück

Clemens

rolf

Clemens,
was willst du denn mit dem Besenstiel prüfen?
Landeplätze für Brocken-hexen?
Wenn man da etwas spürt......dann ist der Motor so etwas von im Po....der hört sich dann sowieso (also auch für Anfänger) an wie eine Heringseimer mit Muttern gefüllt.

Wolli

Ein jahrelang nicht gelaufener Motor ist nicht knochentrocken, wenn er vernünftig abgestellt wurde.
Also Zündkerze nicht rausgedreht und der Tankinhalt sich nicht über einen undichten Vergaser und Einlassventil langsam in den Motor ergießen konnte.

Ich habe schon mindestens 5 Motoren auf der Werkbank gehabt, die über 30Jahre außer Betrieb waren.
Die Zündkerzen waren stramm drinne und die Tanks waren entleert/abgeklemmt.
Der Motor hatte überall einen hauchdünnen braunen sehr zähen Ölfilm im Innern.
Ich kann mich bewußt an zwei Motoren erinnern,wo die Kolbenringe am Zylinder auf einem ganz kleinen Stückchen festgerostet waren. Nix was man mit etwas Schleifpapier nicht wieder wegpoliert bekam.
Diese Motoren hatten ansonsten wirklich nur eine Reinigung und wechsel der Lager notwendig. Nur bei einem war ein nicht tolerierbares Höhenspiel der KW feststellbar.
Danach liefen die Teile wieder ohne großen Aufwand.

Natürlich habe ich auch schon 2 Motorenruinen auf dem Tisch gehabt, wo man schnell merkte,daß diese falsch gelagert wurden und die mehr Zuwendung brauchten. Obwohl einer Kernschrott war,aber der Besitzer wollte die Restauration wegen Nummerngleichheit. Für den Material- und Zeitaufwand hätte er zwei baugleiche Boxermotoren haben können.

Nun nochmal eine Anekdote zum Mehrbereichsöl. Mein Spezi schleppt mich zu einem Kanditaten mit R71 Motor, dem ich mal helfen könnte.
Motor sah gut aus und fühlte sich auch gut an beim Durchdrehen mit der Hand. Kolben kippelten ein bischen doll für mein Gefühl,aber das wollte ich am nächsten Tag,wenn ich den Motor auf der Werkbank hätte sowieso nochmal nachmessen.
Am nächsten Morgen erhielt ich einen Anruf, daß der Jungspund mit seinem Motor nicht zu mir kommen könne,er müsse erst eine Wanne organisieren.
???
Er meinte nach meiner eigentlich recht positiven Einschätzung könnte man es ja mal wagen und den Motor wieder ins Motorrad bauen und starten.
Vorher natürlich einen Ölwechsel gemacht. Dazu hat er natürlich ein x-beliebiges Mehrbereichsöl aus dem Regal genommen.
Als er mich anrief hatte er gerade festgestellt, daß sein Motor über Nacht eine Menge Öl aus alles möglichen Ritzen abgelassen hat. Und so eine Ölsardine wollte er sich nicht einfach so in den Kofferraum werfen.

Ich habe keine Ahnung,ob das Öl wirklich dafür die Ursache war. Alte Dichtungen trugen sicherlich ihren Teil dazu bei. Möchte aber nur davor warnen, daß sowas vielleicht auch passieren kann.
Und dann kommt man um ein Zerlegen und neu abdichten kaum rum.
Gruß Wolfgang

Peter

Hi Daniel,
viele Informationen, viele Meinnungen. ich versuche es mal auf einen Punkt zu bringen:
wenn der Motor noch nie geöffnet wurde, dann kannst Du davon ausgehen, dass das Ölschleuderblech wahrscheinlich ziemlich zugesetzt ist. Dieses Ölschleuderblech ist bei allen Ein,- und Mehrzylinder der 50 und 60er Jahre der Knackpunkt. Für eine Reinigung muss der Motor zerlegt werden. Machst Du das nicht, dann hast Du wie Rolf geschrieben hat, ein Restrisiko. d.h. ev. mangelnde Schmierung im Motor, was zum Motorschaden führen kann. Die bessere Lösung ist es, den Motor zu zerlegen, dieses Ölschleuderblech zu reinigen oder zu ersetzen und da der Motor eh auseinander ist, alle Verschleißteile zu erneuern, neue Lager, neue Dichtungen, etc. Das läuft dann auf eine Generalüberholung hinaus und kostet, selbst wenn Du es zum großen Teil selbst machst, ca. 2000-3000 Euro. Dann bist Du aber auf der sicheren Seite. Über das Thema Öl gibts hier ellenlange Diskussionen. Wichtig ist vor allem, dass Du mineralisches und kein synthetisches Öl verwendest. Ansonsten benutze zu dem Thema die Suche-Funktion.
Gruß Peter

cledrera

@Rolf,
eben.
Spürst Du bei dem Test schon was, lass es lieber mit dem Fahren. Simpel, einfach, in fünf Minuten durchgeführt.
Zudem: Geh einfach mal davon aus, das nicht jeder mit so sensiblen Motorgeräuschdetektoren ausgestattet ist wie Du.

Clemens

rolf

Deswegen ja auch:".......der hört sich dann sowieso (also auch für Anfänger) an wie eine Heringseimer mit Muttern gefüllt" ;D

dandan7

Zuerst einmal vielen Dank für die Antworten. War heute schon BMW-Teile kaufen
und auch Öl. Was sagt Ihr zum "Erwinol Spezial - Motoröl unlegiert SAE 40"?

@ Wolli

> Um einem Neuling den Vorteil von Einbereichsöl nochmal zu verdeutlichen, würde ich noch eine Note dazu setzen.
> Mehrbereichsöl bildet zwar auch Schlamm,der sich absetzt,aber nur wenn der Motor steht. Im Betrieb wird
> wieder alles angelöst und der Dreck durch die Lagerstellen gezogen. Soweit wurde es ja schon erwähnt.
> Einbereichsöl bildet diesen absetzenden Schlamm aber auch schon während des Betriebs.
> Das vielleicht nur nochmal als kleine Ergänzung für die Vorstellung.

Danke! Denke damit habe ich den Vorteil in meinem Fall (Vorkriegs-Boxer) verstanden.
Die VErwendung von Einbereichsöl ist aber auch für die R67/3 und R25/3 auch kein Fehler, oder?

> Ich weiß,als Anfänger traut man sich eigentlich kaum an so eine Operation am offenen Herzen.

Stimmt genau, habe da richtig Bammel, möchte nichts falsch machen, deshalb
bin ich für jeden Tipp dankbar.

> Ich habe meinen ersten, so richtig alten Motor nach ca. 50Jahren Standzeit, auch nur gespült mit Diesel,
> nachdem ich Zylinderkopf und Zylinder entfernt hatte.

Macht es einen Unterschied ob man mit Benzin, oder Diesel spült?
Ich habe ja mal vor nur die Ölwanne und den Motor soweit ich von unten dann
dazusehen samt Zylinderdeckel (sind bei der R51 ja mit 200ml Öl gefüllt)
zu reinigen/spülen.

> Und alles nur optisch begutachtet und von erfahrenen Schraubern begutachten lassen.

Kennst Du, oder einer Deiner Kollegen, einen zuverlässigen BMW-Schrauber im Raum Oberösterreich?

> Dabei sah ich dann, daß ich ihn auch hätte noch weiter fahren können. Bis auf ein paar Dreckecken,
> die ich mit meiner Spülaktion nicht erreicht hatte oder damals noch nicht kannte.

Wie kann ich mir das "spülen" eigentlich vorstellen? Mit schlauch und von
oben mit einem Gefaess einfach durchlaufen lassen? Wie lange und wo genau?

> Haste einmal das System-BMW begriffen, kannste so einen Motor ruckzuck zerlegen und zusammen setzen.

Genau darum geht es mir. Ich bin irgendwie infiziert davon.. würde gerne
alles wissen, trau mich irgendwie alleine aber nicht ran.

> Mit der Erfahrung würde ich heute pauschal jeden alten Motor unbekannten Zustands zerlegen und prüfen.

Habe einmal gelesen, dass der Motor nie wieder so dicht wird wie ab Werk
und ein noch nie geöffneter Motor auch besonderen Stellenwert haben soll, es gibt
da ja sogar eine Bezeichnung die ich gerade nicht mehr weiss.

> Solltest dann aber regelmäßig die Ölversorgung kontrollieren und immer einen Finger
> am Kupplungshebel haben beim Fahren. Falls der Motor doch unverhofft fest geht.

Wie kann ich die Ölversorgung kontrollieren?

> Oder du suchst die einen Oldiverein oder -stammtisch in deiner Nähe mit Spezis
> für deine BMW und machst mit denen zusammen die Motorüberholung.

Das würde ich gerne, irgendwie gibt es bei uns aber nur Puch-Fans :/

> Mittlerer Verschleiß ist dabei erstmal völlig ok, wenn man bedenkt, daß vielleicht in 5-10.000km
> die Restautaion geplant ist. So kannste erstmal ein Motorrad zum Fahren schnell fertig machen
> und in der Zwischenzeit kümmerst du dich dann um das andere und machst das dafür von Anfang
> an richtig gut.

Der Motor hat jetzt 32000 km drauf, kann man sagen wie viel km die früher gehalten haben?

Vielen Dank für die Hilfe, ich weiss das wirklich sehr zu schätzen!
Daniel

dandan7

@ rolf

> Bitte immer alles lesen....:zum 1. Mal Mehrbereichsöl einsetzen weil es so dünnflüssig ist (jetzt muß ich alles wiederholen...naja) das es 1. schnell und > 2.überall hinkommt....SAE30 weder 1 noch 2. ..das dauert schon seine Zeit bis es überall ist.....und das bei einen Motor der jahrelang nicht gelaufen
> ist(und damit KNOCHENtrocken ist).....und dann(!!) Einbereichsöl (das "normales" Mehrbereichsöl den Dreck von den Innenwänden löst ist quatsch (er > hält den Dreck in der Schwebe!!)...Diesel und Synthetiköl löst den Dreck)der Rest stimmt so in etwa.
> Letztendlich ist es mir egal....und ich werde den Teufel tun mir wieder eine Öldiskussion anzutuen.

Das klingt plausibel und ich will da wirklich nicht lästig sein. Also liege ich mit meinem Kauf "Erwinol, unlegiert SAE 40" mal falsch für die erste Füllung?
Welches Öl würdest Du mir konkret empfehlen, für Marke und genaue Bezeichnung wäre ich wirklich dankbar.

> Ach ja...und in "1000Tricks" ist sehr wohl die 67 beschrieben und behandelt!!

Ja, denke auch. Die 67er läuft schon seit letztem Sommer, da war nichts zu tun. Vor dem Erstbetrieb der 51 hab ich jetzt mehr Bedenken.

Würdest Du in der 67/3 dann das "Erwinol SAE 40" verwenden? Kann man angeblich für "alles" an der BMW nehmen das Schmierung braucht.
Also auch Getriebe und Antrieb.

Danke und liebe Grüße,
Daniel

dandan7

@ Clemens

> Wichtig ist aber auch, dass Du nach 30 bis 50 Kilometer sofort den nächsten Ölwechsel machst.
> Die korrekte Einhaltung der Ölwechselintervalle ist überlebenswichtig; lieber eher als zu spät.

Das habe ich mir notiert und werde ich garantiert machen. Korrekter Intervall ist 2000km, oder?

> Zudem würde ich erst den einen und dann den anderen Kolben auf OT stellen.
> Ist der Kolben auf OT, nimm einen Holzstiel, führ ihn durch das Zündkerzenloch und versuche sachte den Kolben nach unten zu bewegen,
> ohne das sich die Kurbelwelle dreht. Gelingt dir das: Sofort melden, dann stimmt etwas mit dem/den Pleuellagern nicht.
> Wiederhole diesen Test auch nach dem ersten Ölwechsel.

Das habe ich soeben gemacht. Da bewegt sich nichts. Der Motor schnauft schön, mitr kommt
vor der hat richtig Druck, zihet mir den Finger rein und drückt raus, wenn ich das Loch der
Kerze zuhalte.

Die Oberseite des Kolben ist etwas angebrannt, nur ganz oben und ging durch's Holz etwas ab.
Im Zylinder ist etwas Öl, Rost konnte ich nicht entdecken. Die Kerzen sind dunkel und recht russig.
Sind noch alte Bosch. Habt Ihr eine Idee wo ich eine Liste für kompatible Kerzen bekomme?
Sollte die ev. durch nue NKD tauschen.

Danke und liebe Grüße,
Daniel

dandan7

@ Wolli

> Ein jahrelang nicht gelaufener Motor ist nicht knochentrocken, wenn er vernünftig abgestellt wurde.
> Also Zündkerze nicht rausgedreht und der Tankinhalt sich nicht über einen undichten Vergaser und Einlassventil langsam in den Motor ergießen konnte.

Knochentrocken kommt er mir wirklich nicht vor... nur die Zündkerzen wurden nur leicht wieder eingedreht,
da war die letzten Jahre so beim Erstbesitzer, der Tank war geleert un°d abgeklemmt.

> Der Motor hatte überall einen hauchdünnen braunen sehr zähen Ölfilm im Innern.
Braun ist's auch bei mir, ob das Öl ist weiss ich aber nicht, glaub aber auch nict, dass das Rost ist,
man sieht auch ganz leit die Spuren vom Kolben, also bei Rost ist das sicher nicht der Fall.

> Natürlich habe ich auch schon 2 Motorenruinen auf dem Tisch gehabt, wo man schnell merkte,daß diese falsch gelagert wurden und die mehr
> Zuwendung brauchten.

Was ist eigentlich die optimale Lagerung? 55% Luftfeuchte? Chrom und Metall haben es sicher gene staubtrocken nur die Bummis sicher nicht.

> Ich habe keine Ahnung,ob das Öl wirklich dafür die Ursache war. Alte Dichtungen trugen sicherlich ihren Teil dazu bei.
> Möchte aber nur davor warnen, daß sowas vielleicht auch passieren kann.

Also sollte ich auch beim ersten mal die 40-50km Deiner Meinung nach nicht riskieren mit Mehrbereichsöl dafür zu sorgen, dass
sicher alle Lager auch gut versorgt werden gleich? Die Frage ist ob ich die Maschine mit Ventialtor am Stand laufen lasse
am Anfang.

Liebe Grüße,
Daniel

dandan7

@ Peter

> viele Informationen, viele Meinnungen. ich versuche es mal auf einen Punkt zu bringen:

Ja, und ich habe mich sehr über alle Antworten gefreut! :) Ist wirklich toll von Eiuch, dass Ihr Euch das antut mit eine Neuling wie mir!
DANKE, an alle!

> wenn der Motor noch nie geöffnet wurde, dann kannst Du davon ausgehen, dass das Ölschleuderblech wahrscheinlich ziemlich zugesetzt ist. Dieses > Ölschleuderblech ist bei allen Ein,- und Mehrzylinder der 50 und 60er Jahre der Knackpunkt.

Meine ist aus Bj 38 und ich habe sie aus Familienbesitz, drum ist mir auch so wichtig, dass ich nichts falsch mache.
Sind die Bleche wirklich nach 32000 km bereits zu?

> Für eine Reinigung muss der Motor zerlegt werden. Machst Du das nicht, dann hast Du wie Rolf geschrieben hat, ein Restrisiko. d.h. ev. mangelnde > Schmierung im Motor, was zum Motorschaden führen kann. Die bessere Lösung ist es, den Motor zu zerlegen, dieses Ölschleuderblech zu reinigen
> oder zu ersetzen und da der Motor eh auseinander ist, alle Verschleißteile zu erneuern, neue Lager, neue Dichtungen, etc. Das läuft dann auf eine > Generalüberholung hinaus und kostet, selbst wenn Du es zum großen Teil selbst machst, ca. 2000-3000 Euro. Dann bist Du aber auf der sicheren
> Seite.

Aber kann ich das dann nicht immer noch tun, falls es wirklich zu einem Schaden kommt?
Der Arbeitsaufwand ud auch die Teile sind ja die gleichen die ich brauchen werde.
Max. zwei kolben mehr, aber sonst ist es das nicht wert einen ungeöffneten Motor
zu haben?

> Über das Thema Öl gibts hier ellenlange Diskussionen. Wichtig ist vor allem, dass Du mineralisches und kein synthetisches
> Öl verwendest. Ansonsten benutze zu dem Thema die Suche-Funktion.

Danke, die Suche werde ich dbzgl. noch befragen.
Ist das "Erwinol, unlegiert SAE 40" mineralisch? (fand das nicht auf deren Website)
Brauche ich das dann nur für die R31, oder auch für neuere (67/3, 25/3)?

Danke und liebe Grüße,
Daniel

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