Zufallsbefunde nach 5.000 km

Begonnen von Rütz, 19 Oktober 2004, 19:55:49

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Rütz

Wo wir gerade dabei sind uns gegenseitig unsere "Sportkolbenbolzen" zu zeigen... :lol::

Vor 5.000 km habe ich einen Kolben aus besagter Sportkolbenschmiede in einen neu gebohrten (und leicht gekürzten) Zylinder eingebaut.

Falls Kenner sich wundern:
Meine R27 fährt mit R26 Kurbelwelle (langes Pleuel), daher handelt es sich um den R26-Sport- = R50S- Kolben
(habe ich vor ~10 Jahren/ 25.000 km in geistiger Umnachtung so Umbauen lassen, weil es Tuning sei... :\'( versuche seitdem die verlorenen PS ersatzweise woanders aufzutreiben -> andere Geschichte)

Die Gründe den Zylinder jetzt schon wieder abzunehmen waren:
1. gelockerte Kerzenbuchse
2. reichlich Ölverbrauch und Ablagerungen an Kerze und Brennraum
3. minimal feuchte Kopf- und Fußdichtung
4. frühmorgens bei Kälte manchmal "hängendes Ventil" (keine Kompression)

Die erste große Überraschung: :o

Die Gummi's der Stößelrohre haben sich fadenziehend an- und sogar aufgelöst und so die Stößel in ihren Laufbahnen... teilweise verklebt!!!
Irre! Soviel zum "hängenden Ventil".


Weiter geht's, der Zylinderkopf,
eigentlich wie erwartet:

Auf dem Foto nicht gut zu sehen: Die Ablagerungen (die auch an der Zündkerze immer einlaßseitig zu finden waren) sind erstaunlich glänzend/ lackartig und scheinen aus dem Einlaß hereingeflogen zu sein.
Der Kommentar des Mopedhändlers meines derzeitigen Vertrauens (auch hinsichtlich der Gummis):
"Da hast du eindeutig zu modernes Öl genommen!" Typisch sei auch, daß es nicht verbrennt, wenn es in den Brennraum kommt, sondern so bernsteinartig anbackt.
Ich glaube er hat recht.
Seit den 80ern nehme ich mineralisches 20w50 nur damals war's kaum legiert (API SD) heute hat's mindestens API SG :-\\. Können die ihre Disper- u. Deter- gentien nicht hinpacken wo der Pfeffer wächst! Ich verzichte so ungern auf den Komfort des Mehrbereichöls (Antreten bei Kälte...)*grummel*.


Nun zum Kolben:

Eindeutig: der 1. Kolbenring ist kein hartverchromter "Minutenring" sondern Guß (sonst wären ja die beiden chromschichten im Anschliff zu sehen)

Sehr eigenartig: Der 2. Ring ist nicht vollständig eingeschliffen (Pfeil)! Dabei habe ich quasi überhaupt nicht eingefahren (im Vertrauen auf die "Minutenringe") und bereits nach 100 km voll belastet.
Ansonsten sieht der Kolben noch recht gut aus, hat auch kein Mal geklemmt, ist von 68,95 auf 68,92 geschrumpft.


Der Zylinder:

Sieht auch sehr gut aus.

Auffällig: Einige (4 im Bild) erstaunlich tiefe, wie mit Diamant beigebrachte, Ritze ohne Bläue im unteren Teil. Als wenn sich Sandkörnchen zw. Kolbenhemd und Bohrung gemogelt hätten. Sie ließen sich auch durch Nachhohnen nicht entfernen.
Zur Info:
Die beiden Ölbohrungen in der Laufbahn hatte ich mit Lötzinn verschlossen (quasi versuchsweise). Um mehr Öl an die Kipphebel zu bekommen und weil ich mir gar nicht vorstellen kann, daß am Zylinder Ölmangel herrscht so wie das da spritzt (deswegen jetzt diese Ritze?).


Und weil versprochen ( ;D), der Kolbenbolzen:

Er ist vollständig blau!
Saß aber locker im Pleuelauge. Stemler sagte mal, wenn der Kolbenbolzen blau wird, dann hat er geklemmt. Hhmm...? :Frage: :-\\

Auch wenn der Kolben noch ganz gut aussieht, werde ich mir jetzt so einen neuen KS- Kolben leisten. Allein wegen der Kolbenringe.
Aber wie ich in Zukunft mit dem Öl verfahren soll, weiß ich nicht... *grummel*, *fluch*, *grummel* :kopfhau:

Bin gespannt auf eure Kommentare! :Zeitung:

Gruß
Rütz
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

Rütz

I never dared to be radical when young.
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rolf

Hallo Rütz,
kann es nicht sein dass der 2. Ring eher schon wieder NICHT trägt, sprich Spannung verloren hat?

Tja, Nachbaugummis! lege sie doch mal in Öl, wahrscheinlich sind sie (u.a.) nicht ölbeständig.

Du fährst du auch ziemlich viel, hole dir doch beim Ölgroßhändler einfach ein fass (20L) un/niedrig legiertes Einbereichsöl SAE40, Liter ca 4€

Kolben sieht wirklich noch gut aus, aber ich würde neue Ringe (s.o.) und (!) Bolzen +Sicherungen nehmen und den alten weiterfahren.

Zylinder würde ich zart durchhonen lassen wegen der Ölkohle oben, die Riefen sind doch fast normal, meine  haben immer irgendwo solch feine Riefen.

Zum Kolbenbolen: da hat Stemler MAL recht, hast du eine Ölbohrung oben im Pleuelauge für den Bolzen?

Die Löcher für den Kolben (die im Zylinder) würde ich wieder freimachen.

mit dem hängenden Ventil, meinst du das kommt durch das Gummi an den Stößeln?? Wie hast du sie denn anbekommen, angeschoben und dann hatte sie mit einen Male wieder Kompression?

gruß
Rolf
der sich immer vorstellt wie sich im Wartezimmer die Hunde und Katzen winden währens du dich im Forum tummelst

kruemel

hä?

isser rütz vetmed oder tierpsychologe?
Forums "Kernkruemel" ;-)
BMW R24 und Isetta 300

Rütz

Hi Rolf,

...2. Ring eher schon wieder NICHT trägt...

hhmm... möglich, wie erkenn' ich das? Im Bereich der Stöße hat er voll, gegenüber halb und 90° dazu (Bild) kaum getragen. So daß ich dachte, er sei von vornherein nicht richtig rund oder irjnswie verzogen gewesen.


...Ölbohrung oben im Pleuelauge ...

Ja. Und fluchtet auch mit der in der Buchse.
Vielleicht wurde sie ja nicht 100%ig winklig aufgerieben?
Oder macht es Sinn Pleuel und Kolbenbolzen mal mit Flamme zu erwärmen um zu sehen ob es dann klemmt?


...hängenden Ventil... Wie hast du sie denn anbekommen, angeschoben und dann hatte sie mit einen Male wieder Kompression?...

Ja, genau so. Schwung geholt und plötzlich eingekuppelt (2. Gang), zu letzt hat auch ein zorniger Tritt auf den Starter gereicht, wenn beim "füßeln" keine Kompression zu finden war. Ist eigentlich nur sehr selten aufgetreten (ca. 5-6 mal) im Jahr.
Von dem Gummi ist etwas auf die Stößel getropft und dort angebacken. Ob das sie wirklich verklemmen konnte?... Nun ja, war so eine Idee :-\\.


..Die Löcher... würde ich wieder freimachen..

Vielleicht sollte ich das. Obwohl, zwingend notwendig sind sie anscheinend nicht wie der Versuch gezeigt hat.
Es gibt ja zwei Ölpumpen (10 oder 15 mm Pumpenräder).
Weiß jemand ab wann die größere eingebaut wurde, kann man außen am Pumpengehäuse erkennen welche es ist?


...während du dich im Forum tummelst ..
Uiih! Böse Unterstellung..., niemals! :beleidigt: ;)


Gruß
Rütz, zur Zeit in Weiterbildung zum Fachtierarzt für Krankheiten der Aluphagia sportkolbi spez. (gemeiner Kolbenfresser)
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

rolf

#4
Hey Rütz,

[hhmm... möglich, wie erkenn' ich das? Im Bereich der Stöße hat er voll, gegenüber halb und 90° dazu (Bild) kaum getragen. So daß ich dachte, er sei von vornherein nicht richtig rund oder irjnswie verzogen gewesen.

A: Vergleiche mal den aufgebogenen(soll heißen entspannt, also nicht im zylinder) Durchmesser des Ringes mit den der Anderen



Ja. Und fluchtet auch mit der in der Buchse.
Vielleicht wurde sie ja nicht 100%ig winklig aufgerieben?
Oder macht es Sinn Pleuel und Kolbenbolzen mal mit Flamme zu erwärmen um zu sehen ob es dann klemmt?

A: Nöh, macht keinen Sinn, wenn er im kalten Zustand locker (mit leichten druck ) reingeht ist er ok (außerdem wird dein blauer Bolzen auch schon ein bißchen eingelaufen sein, wenn macht es nur Snn mit einem Neuen.
Ob das Pleuel/Kolbenbolzen winklig zum Motor steht... das würde ich mal kontrollieren



Ja, genau so. Schwung geholt und plötzlich eingekuppelt (2. Gang), zu letzt hat auch ein zorniger Tritt auf den Starter gereicht, wenn beim "füßeln" keine Kompression zu finden war. Ist eigentlich nur sehr selten aufgetreten (ca. 5-6 mal) im Jahr.
Von dem Gummi ist etwas auf die Stößel getropft und dort angebacken. Ob das sie wirklich verklemmen konnte?... Nun ja, war so eine Idee :-\\.

A: Tja Rütz, dann habe ich eine traurige Mitteilung für dich. Es ist der Ventilsitz.
Schade ;dass du das Problem nicht vorher geschildert hast, kann man nämlich eindeutig FESTSTELLEN.
Der Sitz ist nicht mehr fest genug (ich sage nicht "lose", dann kannst du  (meistens)  gar nicht mehr fahren). Warum manchmal: wenn du beim Abstellen das betreffende Ventil "auf" hattest; konnte der Sitz langsam rauswandern (nur ein paar zehntel)
wenn er dann kalt war, war er wieder fest-keine Kompression (genauer gesagt :extrem wenig), beim Anschieben hast du (besser dein Ventil)  wieder zurückgeschlagen... Kompression wieder da

Hast du beim abstellen das Ventil (zufälligerweise)  zu; bleibt der Sitz an seinen angestammten Platz.

Woher ich das weiß: ich hatte das selbe Problem und wusste auch nicht was das sein könnte, nach ein paar Jahren kam mir der Sitz in den Sinn.
Probe: heiß fahren, abstellen , Kolben nach OT (bei mir war es der Auslaßventilsitz)
heisst : Ventil offen... abkühlen lassen... siehe da ...keine Kompression
Gegenprobe:
Heiß fahren...OT (Ventilzu)... Kompression da.
Qed


Vielleicht sollte ich das. Obwohl, zwingend notwendig sind sie anscheinend nicht wie der Versuch gezeigt hat.
Es gibt ja zwei Ölpumpen (10 oder 15 mm Pumpenräder).
Weiß jemand ab wann die größere eingebaut wurde, kann man außen am Pumpengehäuse erkennen welche es ist?

A: Nein, zwingend notwendig sind die Löcher nicht, sondern würden alle 25-25/3 Fahrer nur mit einen Patronengurt voller Kolben auf Tour gehen, soll aber wirklich besser sein (schlechter auf alle Fälle nicht!)
Am höheren Gehäuse (eben die 15mm), ist fast doppelt so hoch, sind aber schwer zu finden. ich habe auch erst nach zig jahren mal eins ergattert


...während du dich im Forum tummelst ..
Uiih! Böse Unterstellung..., niemals! :beleidigt: ;)

A:was niemals, im Forum tummeln? Das du bei dem Gejaule überhaupt tippen kannst ;D


Gruß
Rolf

† odeon8

Hallo Rütz,

schaut nicht so gut aus, deine Innereien; äh die einer Maschine.
Zum Thema Ölpumpe hier noch etwas Senf aus Bayern:
Ich hab´ auch 2 Bohrungen in der Zylinderlaufbahn
(serienmäßig im 700er Autozylinder, der allerdings horizontal betrieben wird)
Zu deren Versorgung hat der Zylinder aussen am Schaft eine Ringnut,
die ich nach unten mit einem O-Ring d=1mm und nach oben mit der Fussdichtung abgedichtet habe.
Das Ganze nutzt natürlich nur was, wenn man auch Öl in den Flanschbereich pumpt -->
eine kleine Abzweigbohrung zur Steigleitung mit D=0,6mm reicht aus.

Abgezweigtes Öl für den Kolben; reichts dann noch für "oben" ?
JA! Schaust du hier:

Die Serienmässige Pumpe mit 10mm ist doch etwas mager -
wurde später von BMW auf 13mm vergrößert.
Ich wollte mehr, also: "Aus 2 mach 1".
Von einer 2. Pumpe (die sind nicht allzu teuer) wurde das Gehäuse bis auf 10mm abgefräst
und jeweils aus zwei 10mm Zahnrädern ein 20mm Teil zusammengeschraubt (mit 243er LOCTITE).

Zusammengebaut mit etwas längeren Schrauben schaut das dann so aus:

Das Ganze in Ulis vertiefter Aluwanne mit Seitenversatz montiert
(die Welle kommt ja schräg daher...)

Bringt so fast 15°C weniger Motortemperatur - ich meine es lohnt sich ! ;D

Viele Grüße

Thomas
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kruemel

oller tüftler... aber geniale idee!!!
Forums "Kernkruemel" ;-)
BMW R24 und Isetta 300

Rütz

@Odeon8
Boahh!  :respekt:
Aber den Zyl-Kopf abnehmen um das Auslaßgewinde zu reparieren ist dir zu kompliziert? ;)

Braucht eigentlich die offizielle größere Ölpumpe auch so ein schiefes Distanzstück oder kürzere Welle? Daran hab' ich ja noch gar nicht gedacht (daß die Pumpe nach oben baut).


@Rolf
Tja Rütz, dann habe ich eine traurige Mitteilung für dich. Es ist der Ventilsitz.

Die Mitteilung ist so traurig nicht mehr, da du sie mir eigentlich schon letztes Jahr am Edersee gemacht hast.
Und ich glaube dir! (auch wenn du daran zweifelst :P)
Nur deinen Test hatte ich vergessen, hätte ich mal machen sollen :-\\.

Der Kopf ist seit gestern beim Stemler (hoffentlich seh' ich den diesjahr noch wieder :-\\)
Ärgerlich, daß dieses Phenomen unmittelbar nach einer Zyl-Kopfüberholung aufgetreten ist.

Die Gummitheorie war mehr so eine "könnte es nicht auch" Frage.
Bei der Kerzengewindereparatur nach Stemler werden sowieso auch die Ventisitz-Sitze neu aufgeschweißt und gefräst.

Gruß
Rütz
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

rolf

Hallo Odeon,
das ist ja eine tolle Idee mit den 2 Ölpumpen. hast du nur die 4-Kant Blechhülse gekürzt?

Rütz, lässt du den Kopf gleich auf Langgewinde umschweißen? habe ich bei mir machen lassen, dann hast du eigentlich keine Gewindeprobleme mehr.
Gruß
Rolf

† odeon8

Zitat von: Rütz am 21 Oktober 2004, 08:39:55
@Odeon8
Boahh!  :respekt:
Aber den Zyl-Kopf abnehmen um das Auslaßgewinde zu reparieren ist dir zu kompliziert? ;)

Hast recht, aber manchmal bin ich furchtbar unlogisch;
ausserdem wollte ich nach dem R75/5 Antrieb-Umbau fahren, :bike:
fahren  :bike: und nochmals fahren  :bike: - schrauben kann ich dann wieder im Winter...

Zitat
Braucht eigentlich die offizielle größere Ölpumpe auch so ein schiefes
Distanzstück oder kürzere Welle? Daran hab' ich ja noch gar nicht gedacht
(daß die Pumpe nach oben baut).

@ Rütz und Rolf:

Die "offizielle" Pumpe heisst BMW mit 13mm (R27) - hab´ich noch nie in den Fingern
gehabt - würde Uli in Frankfurt fragen.

Bei meiner Konstruktion wandert das Pumpengehäuse um 10mm
nach unten (geht nur mit Ulis Wanne) und ca. 3mm seitlich in Fahrtrichtung nach rechts.
Ulis 10mm Adapter wird satt ans Ölsieb zwischen den Pumpenflansch geschraubt.
Die Antriebswelle kommt schräg von oben, meine Pumpe ist in
Wellenrichtung
um 10mm gewachsen -
somit ergibt sich ein Seitenversatz um ca. 3 mm
(ich habs mal mit CAD berechnet; muß mal schaun wo die Zeichnung geblieben ist).
Man sieht das auf den Fotos an den Langlöchern für die 2 M6 Schrauben.
Die Bohrung in dem Adapter wurde entsprechend seitlich erweitert,
so dass der Öl-Übergang ins Motorgehäuse wieder passt.
Die Welle müßte rein mathematisch gesehen um ca.0.5mm verlängert werden - der 4Kant
ist aber lang genug.
Ich hab das ganze VOR dem Einbau 2 Tage lang in der Ständerbohrmaschine im Ölbad laufen
lassen, um sicher zu gehen, dass alles hält. Mittlerweile ca.20000 km ohne Probleme
in Betrieb.

Viele Grüße

Thomas
HUBRAUMISTDURCHNIXZUERSETZENAUSSERDURCHNOCHMEHRHUBRAUM

rolf

Hallo Odeon,
nach unten habe ich gerade erst entdeckt, durch das Distanzstück (?), muss sie nach unten? Nach oben ist doch genug Platz(?). Oder machst du es nur wg. der temperatur.
Gruß
Rolf

† odeon8

Hallo Rolf,

soviel wie ich mich erinnern kann hab´ ich es damals probiert -
das /3 Gehäuse hat da die verdickte Gummiaufnahme der
Motor-Befestigungsachse - ging jedenfalls nicht.
Sonst wäre es natürlich besser, die Pumpe an ihrem alten Platz zu lassen.
Vielleicht kommt man auch mit weniger als 10mm nach unten aus ....?

Thomas
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Rütz

Hallo Rolf,

..Rütz, lässt du den Kopf gleich auf Langgewinde umschweißen?..

Nein, Stemler macht das mit dieser besagten "INsert"- Buchse. Ich hoffe, daß auch das einigermaßen hält :-\\.

Nochmal zur Ölpumpe:
Meine Recherche (v.a. bei Beemer) etc. hat ergeben:

- Die 15mm Pumpe wurde seit Feb. 1964 (FG-Nr: 381133) eingebaut.
- Sie erfordert auch eine kürzere Antriebswelle.

Leider steht nirgendwo wie kurz :(.

Wegen der vielen Sicherungsbleche möchte ich nicht schon wieder alles auseinandernehmen, vielleicht läßt es sich ja auch so klären.

Mein Stirnradgehäuse ist 20 mm hoch:


Die Länge der Antriebswelle beträgt über alles: 152,5 mm

Welche Pumpe ist's?
(wenn es schon die größere ist, kann ich ja beruhigt die Ölbohrungen wieder aufmachen ;))

Vielen Dank
Rütz
I never dared to be radical when young.
For fear it would make me conservative when old. (Robert Frost)

rolf

Hallo Rütz,
ich messe zuhause mal das gehäuse der "großen" Pumpe.
Du scheinst sie drin zu haben, wenn ich diesen rauhen Guss sehe (die kleinen haben einen besseren Guss).
Gruß
Rolf

Rütz

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Oerlov

Moin Odeon,

kleine Nachfrage: wie hast Du den Gewindeanschnitt so hingekriegt, dass die beiden Zahnräder-Muttern in angezogen genau zu einander fluchten?

->Hast Du die Dinger zusammengepresst und das Gewinde durch beide Zahnräder gleichzeitig geschnitten?  :Frage:

Grüße

Örlov

Oerlov

Nachtrag @ Odeon: Ist nach den vielen Betriebsstunden eigentlich etwas an den Lagerstellen für diese Zahnradpumpe zu sehen? Die sind doch noch original und nur für 10mm breite Pumpenzahnräder ausgelegt - oder ist die Belastung durch die verdoppelte Ölpumpe immer noch so klein, dass das keine Rolle spielt?

Grüße

Örlov

† odeon8

Hallo Örlov,

soweit ich mich erinnern kann, hab´ ich damals (1999) die beiden
Zahnräder im 4Backenfutter miteinander bearbeitet.
Die beiden Räder wurden mit Loctite versehen und gegeneinander verspannt.
Dass die Zähne aufeinander stehen liegt im Bereich von "viel Gefühl", d.h. beim
Anziehen muß man entscheiden, ob noch "ein Zahn geht"....

Das mit der Welle ist theoretisch richtig: Der Hebel des doppelt so hohen Zahnrads
wäre für das Lager eine höhere Belastung. Ich bin aber der Meinung, dass die Pumpen-
räder nicht *nur* in den Wellenlagern geführt werden, sondern, bedingt durch die engen
Toleranzen, auch plan gegenüber und radial am Pumpengehäuse.
Eine ehrliche Antwort, wie lange das Ganze hält, könnte ich in ca. 10 Jahren geben.
(nach ca. 100000 km ;D )
Übrigens: Hintergrund für die ganze Aktion war der BMW-Autozylinder, der ja
die beiden Ölbohrungen in der Zylinderlaufbahn hat und ich diese anschließen wollte:

Es sollte auf keinen Fall *weniger* Öl im Zylinderkopf sein, wenn ich die beiden
Bohrungen versorge...und die Auslaßventil-Rinne braucht ja auch noch zusätzlich Öl.

Falls ich die Pumpe vorher mal zerlegen sollte, stell´ ich die Fotos natürlich hier rein.

Viel Erfolg - Thomas


HUBRAUMISTDURCHNIXZUERSETZENAUSSERDURCHNOCHMEHRHUBRAUM

Oerlov

Danke für die umfassende Antwort. Der Umbau der Ölpumpe ist Dir wirklich gut gelungen!

:respekt:

Daran, dass der Ölfilm eine stützende Wirkung und somit z.T. die Eigenschaft eines Lagers hat, habe ich nicht gedacht. Einen kleinen Verbesserungsvorschlag hätte ich da trotzdem noch (auch wenn Loctite es bis jetzt gehalten hat): An Deiner Stelle würde ich die Zahnräder noch miteinander verstiften.

Viele Grüße

Oerlov

† odeon8

Ja !  Genau !!    ;)

DAS wollte ich anfangs auch machen:




Bin aber davon abgekommen, weil ich die Zahnräder nicht noch mehr
schwächen wollte. (Die Materialstärke ist dort nicht gerade üppig)
An der Pumpe herrscht ja kein großer Gegendruck,
somit sollte es auch so halten - und hat es ja seit 1999 auch getan.

Übrigens habe ich noch ein Foto von meiner Auslaßrinne gefunden:



Zweck der Rinne ist, den "Hot-Spot" dieses Zylinderkopfs, also den Auslaßbereich bzw. das Auslaßventil  zusätzlich zu kühlen. Oberhalb
des Rinnenblechs befindet sich eine radial geschlitzte Beilagscheibe,
durch die das Öl aus dem Kopfschraubenkanal austritt.

Viele Grüße, Thomas

HUBRAUMISTDURCHNIXZUERSETZENAUSSERDURCHNOCHMEHRHUBRAUM

bullet

Hallo!

Zu den Befunden an Kolben und Zylinder kann ich noch folgendes beitragen.  Moderne Kolbenringe sind schmaler und haben eine höhere Flächenpressung.  Das gilt auch für den Ölstreifring.  Dadurch ist auch der Ölverbrauch geringer, wenn nicht das Öl an den Ventilen wegen der fehlenden Ventilschaftdichtungen in den Brennraum kommt. So kommt es erst gar nicht zu dicken Ablagerungen.

Bei der Enfield fahre ich teil- und vollsynthetische Öle.  Allerdings hat der Motor ein (einfaches) Ölfilter, keine Schleuderscheibe.  Die Ablagerungen im Kopf waren nach 12.000km gering.  Ventilschaftdichtungen gibt es dort auch nicht.  Es ist ein recht aktueller (italienischer?) Kolben eingebaut, die Marke habe ich vergessen.  Die Längsriefen im Zylinder habe ich auch, die kommen vom Staub, der das Luftfilter passiert, oder beim Montieren noch drin war.  Die Kolbenringe tragen vollflächig, sind ja auch fast so dünn wie Rasierklingen.  Leider habe ich keine Bilder gemacht vor dem Zusammenschrauben.

Offenbar muß man für aktuelle Öle auch einen modernen Kolben einbauen, der die entsprechenden Ringe hat.  Die teuer verkauften Originalkolben sollten vielleicht besser im Regal bleiben.

Beim Traktor bekam ich mit synthetischen Ölen die gleiche Art hartnäckiger Ablagerungen wie hier im Zylinderkopf von odeon8, geschickterweise an der Einspritzdüse.  Diese war dann nach zwei Betriebsstunden völlig verstopft.  Zwei Stunden fahren, drei Stunden schrauben, und wieder von vorne.  Erst mit einem Ölwechsel auf billigstes 15W-40 Öl aus dem Baumarkt hörte das wieder auf.

Viele Grüße
Bullet

Rütz

Hallo Bullet,
ZitatDie teuer verkauften Originalkolben...
... sind bei uns leider die einzigen, die überhaupt mit einigermaßen modernen Ringen daher kommen (hartverchromten statt simpler Guß).
Das Foto in diesem Tret zeigt einen ultramodernen Nachbaukolben (italienisch)  mit Gußringen.

Da bei unseren Motoren Ventile, Kurbelwelle und damit auch Kolbenbolzen in einer Ebene liegen, kann man keine modernen Standartkolben aus dem Autombilbereich nehmen, wie bei vielen anderen Mopeds.
Die haben dann immer falsche Ventiltaschen.
Obendrein sind moderne Kolben leichter, passen dann gewichtsmäßig nicht mehr zu Kurbelwelle, erfordern nikasilbeschichtete Zylinder und und und...

Wenn es nur eine Frage des "Regals" wäre, wäre ich mit Sicherheit nicht der Einzige hier, der sich sofort einen "modernen" Kolben einbauen täte.

Interessant, daß du auch ähnliche Erfahrungen mit dem Öl gemacht hast!


Gruß
Anselm

I never dared to be radical when young.
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