BMW R51/3 Klackern aus linkem Zylinderkopf

Begonnen von Stromer, 14 April 2017, 12:51:42

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Stromer

Hallo Boxerfreunde,

hab ein Problemchen mit dem Motor meiner R51/3.
Der rechte Zylinderkopf läuft wie sich meiner Meinung nach ein BMW Boxer anhören soll, der linke klackert allerding mehr als er soll.

Hatte den Motor komplett zerlegt,
Kurbelwelle wurde vom Rabenbauer ausgerichtet und für i.O. befunden.
Ventilstößel rechts sind neu (Wank Racing) (Spiel 3/100)
Ventilstößel links sind die "alten" ohne Pitting (Spiel von 7/100)
Kipphebel links hatte ein Spiel von 40/100, habe ich geändert auf unter 10/100, Geräusch immer noch da.
Ventilspiel E 0,15 / A 0,20
Ventilführungen, Ventile, Ventilfedern, Kolben neu und Zylinder auf 68,5mm gebohrt.

Könnt ihr euch das Video mal ansehen und eure Meinung zum Motorlauf abgeben?



Viele Grüße,
Stromer




berndr253

Das Geräusch kommt mir bekannt vor - ich schätze mal, dass eine Kipphebelwelle eingelaufen ist und der Kipphebel nun radiales Spiel hat. Wenn der Kipphebel "frisch" eingestellt ist klingt alles normal, aber nach ein paar Minuten wird sich das axiale Spiel wieder vergrößern - und klappern.

Nimm mal die Ventildeckel ab und check das axiale und radiale Spiel. Dafür das Ventilspiel mit reichlich Luft einstellen, sonst kannst Du das nicht checken.

Bernd

rolf

Und dann prüfe mal ob die Kipphebel die Ventilteller bzw Federn berühren (weil es so regelmäßig ist)

Stromer

Die Kipphebelwellen sind schon etwas eingelaufen, allerdings wohl im ca 5/1000 Bereich.
Was mir aber aufgefallen ist, dass die Ölbohrungen in den Kipphebelwellen verstopft waren. Hab sie dann nochmal ordentlich geölt, aber hat nix gebracht. Die beiden Kipphebel hab ich nochmal axial eingestellt auf <5/100, Geräusch hat sich nicht verändert. Die vorherige Einstellung von <10/100 hat sich auch nicht verstellt.
Radiales Spiel hab ich bei OT vom Zylinder mit der Messuhr gemessen.. 0 Spiel

Ich werd morgen mal die Kipphebel vom rechten Zylinder in den linken einbauen. Mal sehen ob das Geräusch mitwandert.

@Rolf: Die Kipphebel berühren die Federn/Teller nicht. hier ist ca. 1,5 - 2mm Luft.

berndr253

Die Wellen sehen schon recht mitgenommen aus - wobei die Wellen ja nur eine Seite der Wahrheit sind. Wie stramm sitzen denn die Kipphebel mit den Bronzebuchen auf den Achsen? Kann man daran "wackeln"?
Die Bohrungen kannst Du ja frei machen, ist notwendig wenn Du die länger gebrauchen willst. Die Kipphebel sind aber schon richtig herum eingebaut - die haben auf der Oberseite der Achse ein Bohrung - unten sind die Achsen geschlossen.
Das axiale Spiel von 5 Hundertstel kannst Du auf 1 bis 2 Hundertstel runter nehmen - bis zu einem Zehntel ist zu viel, das klappert.

Gruss

Bernd


Stromer

Hab einen Kipphebel von der rechten Seite (die eigentlich nicht geklappert hat) zerlegt, vom Öl befreit und nochmal radial vermessen.. Ergebniss waren 5 bis 10/100 Spiel  :o

Bin gespannt wie die andere Seite aussieht...

Reicht es dann wenn ich die Buchsen und die Wellen austausche oder muss der Kipphebel bearbeitet und eine Übermaßbüchse eingesetzt werden?

Schonmal vielen Dank für die Antworten :)

berndr253

Ich würde erst mal schauen wie das Gesamtspiel der Kipphebel aussieht - also die Buchsen in die Kipphebel einsetzen und die auf eine gute Welle schieben. Dann testen ob das Teil radiales Spiel hat. Wenn nicht, ist nur die alte Welle durch.
Geh mal ruhig so vor wie Du das ursprünglich geplant hast - also die Kipphebel von der linken auf die rechte Seite montieren. Wenns dann auf der rechten Seite klappert hast Du den Fehler gefunden.

Zusammenpressen des Kipphebels reicht zum Einstellen nicht immer aus. Wenn Du zu eng zusammen gedrückt werden müssen stehen die beim Festziehen der Zylinderkopfschauben unter Zugspannung - und zwar immer. Das führt auch dazu, dass sich die Böcke wieder auseinander ziehen. Wenn hier ein Ausgleich durchgeführt werden müssen Passscheiben verwendet werden. Die werden auf der Seite eingesetzt die der Seite auf der die harte dicke Anlaufscheibe positioniert ist gegenüberliegt.

Gruss

Bernd





Stromer

So, hab nun die Kipphebel alle vermessen und werde 8 neue Buchsen und 4 neue Wellen kaufen.
Spiele sind nun 2x 5/100 und 2x 10/100.
Wieviel wäre hier zu tolerieren? Etwas Spiel müssen sie ja haben.

Zudem ist jetzt das Gewinde einer Einstellschraube kaputt gegangen. Die wurde wohl mal viel zu fest angezogen..

Nachdem ich die Zylinderköpfe auch abgebaut habe hab ich noch festgestellt, dass der Hohnschliff der Zylinderlaufbahnen schon ordentlich weggeschliffen ist. Das ist doch auch nicht normal nach 100km Laufleistung?

Das Motorrad kostet mich noch den letzten Nerv  :-\

Stromer

Bilder vom Rechten Zylinder

rolf

verstehe ich nicht...ich sehe noch jede Menge Honspuren

berndr253

Grundsätzlich seh ich auch noch ne Menge Honspuren, allerdings auch ein paar sehr glatt geschliffene Bereiche. Hat der Motor mal geklemmt?? Ich würde zur Sicherheit auch noch mal die Zylinder ziehen und schauen ob die Kolben Klemmspuren haben.

Was die Kipphebel angeht - Radialspiel sollten die keines haben, Axialspiel 0,01 bis 0,02 mm

Gruss

Bernd

Stromer

Hi Bernd.
Der Motor hat nicht geklemmt, zumindest nicht spürbar.
Als ich heute die Zylinder und Kolben ausgebaut hab sind mir lediglich ein paar Kratzer am Kolben aufgefallen, nix schlimmes.
Allerdings sind die Kolbenringe an den Stellen mit den "Macken" noch nicht eingeschliffen, die sind an den Auflageflächen teilweise noch schwarz von der Herstellung. Ich werde die Stellen mit einem Schleifstein etwas abziehen, dann wieder zusammenbauen und langsam einfahren.
Ausser es spricht was dagegen?  :o

Im Anhang noch ein paar Bilder.

Gruß, Stromer

rolf

Du willst also da etwas abnehmen wo der Durchmesser etwas kleiner ist (weil es da ja noch nicht trägt)?

Stromer

Hi Rolf,

hab mich im vorherigen Beitrag etwas falsch ausgedrückt. Ich meinte natürlich die Riefen in Kolben und Zylinder, die ich leicht abziehen will. Nicht die Kolbenringe :-X

Von was kann denn der Abtrag am Zylinder handeln? Oder ist das normal und ich mach mir einfach zu viele Gedanken?

Gruß

berndr253

Vielleicht ein paar "Krümel" bei der Montage die da rein gekommen sind - oder anderer "Dreck" der mit der Verbrennungsluft reingezogen wurde.

Ich würde mir bei dem "Schadensbild" keine Gedanken machen - vielleicht an den Stellen an denen der Zylinder geglättet ist nochmal mit einem Handhongerät drüber gehen (danach ordentlich reinigen!). Den Kolben würde ich nicht bearbeiten!

Da die Ringe auch noch nicht richtig tragen wirst Du auch noch keine Maximalleistung erreichen.

Noch eine Frage zu den Kolbenbolzen - kannst Du die locker mit dem Finger durch den Kolben schieben oder brauchst Du hier mehr "Druck"? Die Bolzen sollten mit "fast keiner Kraft" durch die Pleuellager gehen, ohne Öl müssten die durchs Eigengewicht durchfallen (wenn das Pleuel so steht, dass der Bolzen vertikal steht (ich weiss, ist leider beim Boxer mit eingebautem Motor schwierig zu realsieren)

Bernd

Elefantentreiber

Mal was ganz anderes, sieht es nur so aus, ober schlägt der Kolben wirklich oben im Kopf an.

Kann an den Bilder liegen, aber die ach so saubere Fläche rundherum lässt böses ahnen.

Gruß
Patrick
Zündapp´s sind immer noch die besseren Boxer

Stromer

Kipphebel sind inzwischen überholt und haben kein fühlbares Spiel mehr. Die beiden Zylinder wurden nochmal durchgehont und alles wieder zusammengebaut. Axiales Kipphebelspiel ist auf ein Minimum eingestellt.
Aber das Klappern ist immer noch da. Es kommt allerdings erst nachdem der Motor eine Zeitlang gelaufen ist. Bei kaltem Motor klappert nichts.

Eigentlich bleibt ja nur noch ein loser Ventilsitz übrig.. Oder hat noch jemand eine Idee?

@Bernd: Kolbenbolzen geht locker mit dem Finger durch, das passt.

@Patrick, das liegt an den Bildern, der Kolben stößt nicht am Zylinderkopf an. Der wär sicherlich nicht lange gelaufen.

professor buxus

Hallo Stromer,
mir fällt beim Bild "L1" auf, das lediglich in/auf einem bestimmten Teil der Lauffläche die Hohnspuren abgenommen haben.
Nämlich in dem Bereich rechtwinklig zur Kobo-Richtung. Das ist ja auch dort, wo das Kolbenhemd anliegt.
Das lässt wiederum die Vermutung aufkommen, dass der Kolben dort im Bezug auf die Bohrung einen zu kleinen Durchmesser hat.
Sonst wäre das Tragbild ja breiter.
Hast Du das Einbauspiel kontrolliert?
Ggf. stimmen grad bei dem Kolben auf dieser Seite Ovalität und/oder Konizität nicht.
Dass das Klappern erst nach einigen kms auftritt könnte damit zusammenhängen, dass der Alu-Kolben sofort nach den ersten Zündungen heiss wird und sich ausdehnt. Der Zylinder hinkt da deutlich hinterher. Wenn der Zylinder dann "aufgeholt" hat ist das Spiel da und zudem das Öl schon etwas wärmer=dünner=lauter.
Wenn die Fuhre eingefahren ist und Du richtig "Stoff" geben kannst, dann holt der Kolben mit seinem Dickenwachstum wieder auf, weil er sich materialmäßig ja schlussendlich stärker ausdehnt. Dann dürfte das Geräusch wieder abnehmen.

Ich hatte ein derartiges "Phänomen" jetzt fast zwei Jahre bei meiner R27. Bin allerdings damit immer weiter gefahren. Hatte der Zuverlässigkeit keinen Abruch getan.
Durch glückliche Fügungen habe ich eine neue Garnitur (Koben und Zylinder) sehr günstig kaufen können.
Hab ich die Tage dann eingewechselt.
Dabei festgestellt dass das alte Einbauspiel bei 13/100 lag.

Bin mit der neuen Garnitur jetzt 200 km gefahren. Klappergeräusche bzw. bei höherer Drehzahl eher so ein Schnarren sind weg.
Musste es aus anderen Gründen wieder auseinandernehmen: Hohnspuren sind wie bei Dir schon gut abgeschliffen.
Hab´s nachgemssen: Einbauspiel ist gut 1/100 größer geworden. Also 5 bis 6/1000 von der Oberfläche weg. Das finde ich ok so.
Soll sich doch einschleifen.

Ich würde die Lauffläche nicht bearbeiten. Wenn das der Kolben nicht schafft, ist es eh Murks.

Gruß Buxus



Stromer

Hi Buxus,
das hört sich auch sehr plausibel an und passt eigentlich perfekt.
Bei losen Ventilsitzen passt meiner Meinung nach das kontinuierliche Geräusch nicht.
Die Sitze wären wahrscheinlich rausgefallen als ich die Ventilführungen eingeschrumpft hab.

Das Einbauspiel hab ich nur oben am Zylinder mittels Fühlerlehre zwischen Kolben und Zylinder gemessen, für mehr hatte ich nicht das nötige Werkzeug.
Ergebnis waren 6/100, das würde passen. Da die Zylinder neu gebohrt und gehont wurden dachte ich die werden das schon richtig gemacht haben.

Jedenfalls hab ich mir gestern einen Satz Teleskoplehren bestellt, mit denen ich das Maß der Zylinderbohrung abnehmen und anschließend mit der Bügelmesschraube vermessen kann.
Bin gespannt wie das funktioniert. 2/100 Genauigkeit werden dabei schon rauskommen, ich denke das reicht.

Ich werde berichten.  :)

zündschnapp

Hallo zusammen,

ich habe ziehmlich genau das gleiche Problem mit dem Geräusch auf der rechten Seite.
Ich komm auch aktuell nicht weiter.
Motor wurde komplett überholt:
- Köpfe komplett (Sitze Ventile Führungen)
- Kolben
- Kurbelwelle R50
- Stößel Wank

Bei mir tritt das Geräusch eig. gleich nach dem Motorstart auf. Es ist abhängig vom Ventilspiel, Drehzahl und Last.
Je enger desto besser wird es. Die Kipphebel auch schon mal von links nach rechts getauscht, hat keine auswirkung gehabt.

Vielleicht hat jemand noch mal eine Idee?

Beste Grüße
Stefan

awohorex

Hallo an Alle!
Ich hatte auch mal so ein Klackerphänomen bei meiner 51/3.
Bei mir war es immer auf dem rechten Zylinder bzw.kam aus dem Rechten Zylinderkopf.Hat mich fast wahnsinnig gemacht.
Um es kurz zu machen.Bei mir waren es zu harte Ventilfedern,nachdem ich alte ausgeleierte orginal Scherdel Federn verbaut hatte,war das Problem schlagartig weg.Die neuen Federn hatten einfach ein zu hohe Federrate und haben die Ventile zu hart in die Sitze zurückgerissen.
In der Zwischenzeit hatte ich natürlich auch alles Mögliche unternommen,obwohl es nur die Ventilfedern waren......!

Grüße aus Kiel

Gerald

professor buxus

Sollte eigentlich nicht sein, soetwas!   ???
Die Form der Nocken ist dafür verantwortlich, das der Federteller "sanft" wieder auf seinen Sitz kommt.
Da dürfte doch die Härte der Federn keine Rolle spielen!     ???

Gruß Buxus

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